Freitag, August 27, 2010

Da. Weg. Da. Weg. Und wieder da.

Seit zwei Tagen bin ich aus der sengenden Hitze Roms wieder zurück und mein Körper ist noch ganz high von 36°C, schwimmen und Stadtrumgerenne. Dementsprechend ist mein Bauchgefühl noch ein bisschen durcheinander und ruft beim Anblick der verbleibenden 6 Ferienwochen: Weg, weg, weg! Ich versuche nicht darauf zu hören. Weil es Zeit wäre auch mal wieder für länger anzukommen. Aber im gleichen Moment wird mir klar, dass das jetzt wohl so schnell nicht wieder gehen wird. Zu sehr bin ich vom Gefühl des stets-Zuhause durchdrungen.

Rom war großartig. Für einen Augenblick erlaubte ich mir die fantastische Träumerei des Auswanderns. In diese Sonnenglut, diesen übergroßen Stadtsommer voller geschichtsträchtigem Staub und halbkaputten Häusern. Für mich war es eine willkommene Verlängerung des Hochsommers, eine Woche Unerreichbarkeit ohne Uhr und Handy. Der Palatin, das Forum, die vatikanischen Museen, die spanische Treppe, der Trevi-Brunnen, die vielen Gärten und die ausgestorbenen Seitengassen lediglich Zugabe, nur aufprojiziert auf die Leinwand aus heiß und leuchtend.

undwiederwegundwiederwegundwiederwegwegwegundwiederwegundwieder....

Mittwoch, August 11, 2010

Keine Dummheiten zu machen, lohnt sich nicht

Ich bin also gestern Nachmittag nach Leipzig gefahren, habe den Polylux bei Stephan abgeliefert und angefangen Utopia von Sir Thomas More zu lesen. Dann wurde ich angerufen. Und wusste es mit Gewissheit. Dass auch die neue, bessere Version von mir brennt wie Zunder. Und dass ich das immer noch genieße.
Also bin ich ins GWZ gelaufen und wir haben uns Horrorfilme angeschaut. Erst zu viert, dann nur noch zu zweit. Als es dann um 4 war, stellten wir wie nebenbei fest, dass es sich nicht mehr lohnt, nach Hause zu gehen, begaben uns in die Horizontale - du auf dem Sofa und ich auf dem Boden - und warteten sehnsüchtig darauf, dass die Cafeteria öffnet und wieder Tag wird in diesem Sommer.
Inzwischen sind die Menschen hier zur Nachklausur angetreten, du verbringst die 90min mit einem weiteren Schlafversuch auf dem Sofa und ich denke mir, dass es vermutlich dumm war, herzukommen und dann auch noch so lange zu bleiben. Andererseits ist es vielleicht so, dass man sich mit der Realität abschrubben muss, wie mit einem Schwamm, damit man das Fantastische, das Rauschhafte des Lebens auf der Haut spüren kann.
Ich beginne meinem Gespür für Leichtsinnigkeiten und Risikoaktionen zu trauen. Das Schleudern, das Ziehen, das Hängenbleiben an Ecken und Türrahmen ermöglicht erst dieses Gefühl. Dass mein Leben ein wildes Tier ist und ich versuche, auf ihm zu reiten. Weil ich nicht ohne es kann.

Montag, August 09, 2010

Vinylknistern im Ohr

Du rufst an. Und ich frage mich, wie ich das jetzt schnell alles möglich machen kann. Den Polylux zurückgeben, meinen Vater willkommen heißen, das Eis ausgeben, Mia treffen, Tasche packen und dich sehen. Das nun auch noch. Also schiebe ich und erbettle Fahrzeuge, zucke die Schultern und klimpere etwas auf der Gitarre... es kommt nicht an. Wenn ich morgen Abend in Leipzig bin, bin ichs mit dir. Und weiß nicht, ob das so gut wär. Weiß vieles nicht.

Mittwoch, August 04, 2010

Lange, lange Reise

Ich bin zurück. Mit Blasen an den Füßen, einem echten Farmer's Tan und einer großen Zufriedenheit. Es war ein wunderbarer Weg, ein echtes Abenteuer und auch ein großer Erkenntnisgewinn:

Mit leichtem Gepäck bin ich nie unterwegs. Auch nicht, wenn ich den Rucksack absetze. Alles, womit ihr mich gezeichnet habt, ist immer dabei. Klebt auf meiner Haut, wie der Dreck an meinen Füßen. Und ich muss niemandem sagen, was und wer ich bin. Sie können es sehen, wenn sie mich anschauen, sie können es hören, wenn ich rede. Ich trage es mit Freude, denn zu Hause fängt innen an.

Mein Reisetagebuch gibt es demnächst hier. Und der nächste Trip kommt bestimmt.

Donnerstag, Juli 15, 2010

Letzte Prüfung - Variation

Wir haben gewettet. Mal wieder. Weil wir sonst nicht wissen, wie. Wie wir dem Wahnsinn Ausdruck verleihen sollen, den wir gerade erleben. Wir könnten uns schwarzweiß anmalen, uns 1 und 2 nennen und einen Mindestabstand von 30cm halten – es wäre trotzdem noch so bunt und heiß und intim wie jetzt. Meine Hand senkt sich auf die Türklinke – hinter mir zwei immer noch leicht amüsierte Prüfer und hinter der Tür höchstwahrscheinlich du.
Wir haben gewettet. Du hast gesagt, ich würde mich nicht trauen in diesem T-Shirt zur mündlichen Prüfung zu gehen. Ich hab nur gelacht. Du bist in den Laden, hast es gekauft und gesagt, wenn ich das anziehe, singst du nackt im GWZ. Und ich? Konnte nicht anders, als zu sagen okay.
Ich bin nervös. Aufgeregter als vor der Prüfung. Ob du wohl… Ja. Da stehst du, mit nichts bekleidet als einer Gitarre und deinem Lockengold. Du lachst mit jeder Bewegung und schaffst nur die erste Zeile: „Eins ist dunkel, Zwei ist hell…“, dann stockt dir der Atem, weil wir uns plötzlich so nah gegenüber stehen. Ich nehme dir die Gitarre ab – die stört jetzt nur noch – und drücke dich an die Wand. Du schnappst nach Luft, als der kalte Beton deine Haut berührt. Reicht es jetzt? Haben wir lange genug miteinander gespielt, um endlich… Die rechte Hand auf deiner Hüfte, die Linke in deinem Nacken, fällt es schwer das Atmen nicht zu vergessen. Unsere Blicke zucken unruhig zwischen Augen und Lippen hin und her – jetzt gleich! Unsere Körper sind bereits so dicht aneinander gedrängt, dass es mir schwer fällt zu sagen, wo ich anfange, wo du endest. Es ist, als würde eine Art Schwerkraft uns ineinander ziehen. Meine linke Hand gleitet über das Vibrieren deines Pulses und erreicht nach schier endlosen Augenblicken dein Kinn, um es nach oben zu schieben. Deine Lider flattern, schließen sich und du ziehst an mir, um uns zu einem zu verdichten. Dein Atem trifft auf meine Lippen, er ist flach und ein bisschen zittrig und erst jetzt ist auch für mich das Verzögern eine Unmöglichkeit geworden, muss ich dich… „Sie können jetzt wieder reinkommen, wir haben Ihr Ergebnis.“, deine Augen springen auf und öffnen sich zu Seen der Enttäuschung, ich seufze „Gleich“, sage ich und gehe zurück in den Prüfungsraum, lasse dich nackt und inmitten eines Strohfeuers zurück. Beim Schließen der Tür werfe ich einen kurzen Blick zurück: Du starrst ins Leere, eine Hand in deinem Haar, völlig überrascht von der Flutwelle, die da gerade über dir zusammengeschlagen ist. Und kurz bevor die Tür ins Schloss klickt höre ich noch, wie du einen der Russischstudenten nach einer Zigarette fragst.

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Für alle, die sich erkundigen wollen: Ja, es war ein großartiger Traum und sowieso ist alles Liebe gerade.

Mittwoch, Juli 14, 2010

Fast soweit

Die letzte Prüfung ist am Montag auch gelaufen. Und nicht mal schlecht. Seit gestern bin ich in Dessau und heute habe ich das Zelt zur Probe aufgebaut, Schuhe gekauft und eine Tour gesucht. Eine vorläufige zumindest. Jetzt muss ich mal noch schnell den Lateinbeleg durchkloppen und ein Blatt beim akademischen Auslandsamt abgeben und dann kann ich endlichendlich los. Geplant war Montag, aber durch die Auslandsamtsache könnte sich das noch ein- zwei Tage verschieben. Ich freue mich darauf. Sehr. Diese Tour ist auch gleichzeitig mein Monatsprojekt: Loslassen. Ich hab schon einiges losgelassen und loslassen müssen in den letzten Wochen und ich werde aus diesem Juli herauskommen mit leichtem Gepäck und unbeschwert. Genaueres zur Route, wenn ich mir sicher bin.

Freitag, Juli 09, 2010

"Es war Zeit! Längst!"

Das habe ich vor mich hingebrabbelt, als ich gerade nach Hause fuhr. Nach der FSR-Sommerparty noch mit Frau Müller gegenseitig die Herzen ausgeschüttet und noch fast betrunken eine dumme SMS geschrieben. Auf die noch keine Antwort kam. Aber es war Zeit. Weil zum alles verstehen eben vielleicht doch gehört, dass man das Meiste weiß. Es wird schon alles wieder gut. Und für einen kurzen Moment, als mir Kristin die Hand auf die Schulter legte und sagte "vielleicht...", da war mein Leben so schön... schon allein dafür hat es sich gelohnt.

Sonntag, Juli 04, 2010

blind oder faul oder...

zu doof. So lautet mein persönliches c). Ich stricke noch an dieser Katastrophe. Freitagnacht jedenfalls wandelte ich durch verlassene Uniflure voll stickiger Luft, sah mein eigenes Spiegelbild in den Fenstern, wie ich da stehe vor der Tür, hinter der Licht brennt und eine rauchende Frau den Film angehalten hat, bis ich wiederkomme, und als ich mich so sah, konnte ich nicht anders, als diese Szene, diese göttliche, für einen winzigen Augenblick von außen an zu schauen: Sieht das auch für andere so aus? So unzweideutig? Filme, Wein, Zigaretten und später noch ein bisschen Tina Turner - das muss sein - das Universitätsgebäude gehört nur uns beiden und das vage Gefühl der Deplaziertheit macht alles nur besser. "Was mach ich hier?", frage ich mein Spiegelbild, ohne eine Antwort zu erwarten und gehe wieder rein, wieder zurück in dieses Leben, das Fahrt aufnimmt, während es auf den Punkt der Eskalation zuhält. Ich muss es ihr sagen. Wie gut es ist. Nichts zu wissen und alles zu verstehen.

Dienstag, Juni 22, 2010

Diffusion

Ich habe gestern mal schnell ein Buch gelesen über das sich-Auflösen. Das diffudieren ins Grenzenlose. Also in das, wofür wir ursprünglich gemacht worden sind. Und darin stand dieser Satz: "Wer keine Lust hat, kann gar nichts machen. Überhaupt nichts.", gestern schob ich diesen Satz noch vor mir her wie eine unverhofft gefundene Kostbarkeit. Etwas, das entgegen aller Illusion wahr ist. Heute aber sitze ich in einer Vorlesung, in der die Rücken der Studenten an den Stuhllehnen kleben bleiben vor Hitze und alles Leben diesen Zustand stumpfen Herumwaberns angenommen hat, in dem das Verlangen seinen Höchstpunkt erreicht, sich aber noch nichts bewegt, der Körper noch keine Konsequenzen gezogen hat aus dieser innerlichen Verschiebung. Die Frau neben mir spürt es auch, glaube ich. Sie spürt auch, dass in ihrem Gehirn elektrische Impulse hin und her geschossen werden, die nur noch nicht stark genug sind, die Hände einige Zentimeter nach links zu bewegen.
>Wer Lust hat, kann alles tun<, schießt es mir durch den Kopf. Sie schaut herüber, als hätte sie das gehört und sieht mir auf die Hände, dann in die Augen. >(noch) nicht< will sie vielleicht sagen, als sie mir ein Papierschiffchen rüberschiebt, auf dem mein Name steht. Hand und Hand berühren sich für einen flüchtigen Augenblick und bleiben dann so nah nebeneinander liegen, dass auch das Nicht-Berühren fühlbar wird. Jetzt müsste ein Erdbeben kommen. Ein ganz leichtes. Die Welt soll sagen: "Jetzt macht doch endlich!". Sie schaut mich wieder an, als warte sie auch. Mit Seismographenblick. Schaut auf unsere Hände. Oder nur auf die Uhr.
Wer Lust hat, kann alles tun. Warum entscheiden wir uns dafür, nichts zu tun?

Sonntag, Juni 06, 2010

Living my life in all honesty

Bei sommerlichen Temperaturen in einem vollen Regionalzug zu sitzen und die Abendsonne direkt im Gesicht zu haben, ist in erster Linie eklig, klebrig und ziemlich unangenehm. Aber es hat auch was. Die erschöpften Mienen der Menschen, die unter allem Schweiß und allem Nichtmehrkönnen doch auch froh sind. Weil Sommer ist. Plötzlich. Das hat schon was.

Ich habe diesen wunderbar sonnigen Tag zum größten Teil im Dessauer Stadtpark zugebracht, wo heute der Anhaltische Kirchentag stattfand. Ich habe Vorträge gehört, auf einem Keyboard geklimpert, ein Theaterstück gesehen, gesungen, Kuchen gegessen und mich gefreut. Über die Sonne und das bunte Treiben.
Zu Hause erwartete mich eine ungepackte Tasche und ein Kaktus-Eis, sowie die Aussicht, bei diesen Temperaturen einen Zug besteigen zu müssen. Aber als wir in Leipzig einfuhren, war die Stadt plötzlich ein Leuchten und ich ging zu Fuß nach Hause und nahm nicht die klimatisierte Straßenbahn, die eine dünne Scheibe Glas zwischen mich und den Sommer geschoben hätte. Und dabei finde ich den Stadtsommer unsagbar schön. Es hat etwas zärtliches, wenn die Stadt daliegt, wie ein müdes Tier und ihre Bewohner die Häuser verlassen, voller Fürsorge für das Ungetüm, dem sie jetzt all ihr Lachen, ihr Tanzen, ihr Herzklopfen schenken. Stadtsommer, das sind asphaltwarme Nächte.

Und jetzt genieße ich einen der ersten richtig warmen Abende, indem ich auf dem Balkon sitze, lese, ein kühles Wasser trinke und die Beine hochlege. Es ist nämlich höchste Zeit mal wieder ein bisschen in den Himmel zu schauen und ein paar Tage lang nur für jetztundjetztundjetzt zu leben. In den vergangenen zwei Wochen war ich sehr mit meiner Bachelorarbeit beschäftigt, es war auf einmal nur noch wenig Zeit übrig, aber noch viel zu schreiben. Ich brachte jeden Tag viele Stunden in der Bibliothek zu und schrieb und schrieb. Am Ende ist sie doch noch rechtzeitig fertig geworden. Aber viel Spielraum ist nicht gewesen. Eher weniger als sonst.
Wie sehr mich diese 16 Tage gefordert haben, merke ich erst jetzt wirklich. Ich nehme mir vor, nächstes Mal früher anzufangen und ahne bereits, dass ich es wieder nicht schaffe. Aber es war wirklich kritisch. Vor allem emotional gesehen. Dieses Immer-auf-dem-Sprung sein und nochnichtfertig hat sehr an mir genagt. Umso größer war die Erleichterung, die Arbeit am Dienstag endlich einzureichen. Danach bin ich nach Hause gefahren und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich musste ja nicht mehr schreiben. Oder korrekturlesen. Oder so. Also fing ich an, zu lesen. Von allem etwas. Vor wenigen Minuten habe ich die Stieg Larsson Trilogie beendet. "The Picture of Dorian Gray" ist so gut wie durch, Aristophanes' "Die Vögel" wird heute Abend noch beendet und ich habe auch wieder ein paar Kapitel in meinem geliebten "Spieltrieb" gelesen. Denn das mache ich im Juni: Lesen. Ich habe ein paar Bücher zu Hause, die ich gekauft hatte, um meine Englischleseliste ein bisschen aufzustocken und danach werde ich mich ein bisschen der Abteilung für Moderne Literatur in der Germanistik widmen. Ich freue mich drauf. Zwei Bücher pro Woche habe ich mir vorgenommen. Mal schauen, was da so bei rauskommt.

Und was habe ich nun eigentlich im Mai gemacht? Ich wollte ja eigentlich Guerilla Gardening ausprobieren. Aber ehe ichs so richtig bemerkt hatte, war schon der 8., ich hatte die BA-Arbeit am Bein und musste mir irgendwas überlegen, was weniger Zeit kostet. Hab ich auch. Ich habs mir in Münster überlegt auf diesem wundervollen Konzert: Mal nur die Wahrheit sagen. Einen Monat lang.
Ich bin nicht unbedingt eine notorische Lügnerin, aber vieles ist doch irgendwie einfacher, wenn man es nicht ganz so genau nimmt mit der Wahrheit: "Haben Sie schon mit der BA-Arbeit angefangen?", "Bist du sauer auf mich?", "Schläfst du schon?"... Ich habe mich also sehr genau kontrolliert und versucht, immer die Wahrheit zu sagen. Und das war gar nicht so einfach, wie ich es mir vielleicht zu Beginn noch vorstellte. Ganz routinemäßig - ohne darüber nachzudenken - waren viele Wahrheitsmodifikationen schon längst ausgesprochen, bevor ich es bemerkte. In der zweiten Woche habe ich dann angefangen, mich zu korrigieren, wo es ging. Es ist ein seltsames Gefühl für ein paar Wochen ohne Lügen zu leben. Nicht nur gut und befreiend, sondern kompliziert und demontierend. Die Wahrheit genauso unverkrampft und wenig verletzend zu formulieren, wie die vielen kleinen Alltagslügen, ist gar nicht so einfach. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Menschen plötzlich in meinem Kopf drin waren. Und da wollte ich sie ganz und gar nicht haben.
Bereichernd war es aber auf jeden Fall. Ich habe sehr deutlich erlebt, dass Wahrheit und Unwahrheit nicht durch klare Grenzen voneinander getrennt sind, sondern in einander verschwimmen. Häufig zumindest. Und ich überlege, ob ich das Projekt vielleicht ausbaue.
Vielleicht.

Samstag, Mai 15, 2010

My path is set.

In circles.

Je länger ich lebe, desto bewusster wird mir meine eigene Schizophrenie in allem DenkenFühlenHandeln. Das ist ein dringendes, ein schmerzendes Problem, das ich dennoch nicht behandeln, nicht klären, lieber aufschieben möchte. Ihr kennt das vielleicht selbst?
"Der Kopf sagt nein, doch die Füße wissen's besser
und das Herz sagt 'vielleicht morgen' und meint gestern"
Die Schwierigkeit ist vielleicht, dass man in Debatten mit sich selbst nie gewinnen kann. Nur gewinnen kann. Immer nur gewinnen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob sich das dann noch lohnt.

Wo ist der Beweis?, frage ich und weiß, dass es diese Frage ist.

Freitag, Mai 07, 2010

Warum schlaft ihr denn?!

Ich bin gerade aus dem Bad gekommen und bin froh, dass ich in 2 Stunden auch schon los in Richtung Seminar gehen kann... Schlafen hat keinen Sinn mehr, der Abend, der seit gerade eben erst vorüber ist, war leuchtend schön und kalt und glitzernd und scharf. Ich bin sehr froh, hier zu sein und mit euch zu sein und Leipzig gewählt zu haben unter allen Sternen.
Vor wenigen Stunden habe ich experimentell kochend eine vegane Pizza mit fake-Fleisch und fake-Käse fabriziert, dann Long Island Ice Tea ausgeschenkt und schließlich Wahrheit oder Pflicht gespielt. Jetzt bin sehr fertig, aber gleichzeitig auf einem unglaublichen Stimmungshoch, das ich nicht gegen Schlaf eintauschen möchte. Auf der Fahrt nach Münster werde ich ein bisschen die Augen schließen. Einfach so. Glücklich.

Montag, Mai 03, 2010

So what now?

Ich sitze im Wohnzimmer. Die Beleuchtung ist indirekt. Im Hintergrund läuft bewusstseinserweiternde Indiemusik. Maria und Marcel laufen durch die Wohnung, als gelte es, eine bestimmte Entfernung zurückzulegen. Und mein Herz stößt plötzlich bei jeder Bewegung gegen meinen Brustkorb. Sophie würde sagen, das ist nur der Kaffee und ich würde nicht sagen, dass meine Hände nur deshalb so zittern, weil es mir so schwer fällt, nicht nach ihren zu greifen. Alternativ würde ich auch zu Drogen, Tanzen, Drinks, Singen oder Sex nicht nein sagen. Lasse das Wort 'Sehnsucht' über meinte Zunge gleiten und weiß, dass ich es in diesem Moment bin. Süchtig nach Sucht. Nach Rausch. "Mehrmehrmehr!" schreit das volleyballgroße Pulsieren, das sich durch Faustschläge und Hüpfen nicht abstellen lässt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Schiebe die Frau vor mir beiseite, um sie nicht in einem Augenblick der Unbedachtheit niederzubrennen. Wo ich sie anfasse, leuchtet ihre Haut rot auf - "versengt" denke ich. Und muss laufen, muss weg, muss in Bewegung sein, um mir einreden zu können, schon hinter der nächsten Ecke könnte jemand, könnte etwas sein, dem ich all das antun kann, was meine vier Wände sprengen würde. Feuerfest.
Die Installation, die sie hier sehen, heißt: Vergeblichkeit. Ich habe Tonnen, habe tausende Kubikmeter dessen in den Händen, was ich als einziges so richtig gut kann. Und muss es alles alleine mit mir herumtragen, weil eure Beine schon brechen, wenn ich es euch nur zeige.
Ich brenne, ich brenne und leuchte nicht und heize nicht. Ich brenne. Vergeblich.

Freitag, April 30, 2010

Ich hab vom Sommer geträumt

Heute Nacht. Wie er in diese vier Wände kommt und dort bleibt, weil jemand den Griff gefunden hat, um den Süden nach Norden zu ziehen. Und jetzt sitze ich auf dem Balkon wartend, dass es Zeit wird zur Uni zu fahren, und es riecht nach Sommer. Die zwei Elstern auf der Birke wissen es auch, sie flüstern es sich zu in dem Sekundenbruchteil in dem sich ihre Flügel streifen. Alles ist weich und warm und grün und unbegreiflich schön.
Ich träume oft von dieser Wohnung. Manchmal bekommt sie einen größeren Flur oder noch ein Zimmer dazu, aber es ist doch diese Wohnung. Und immer bin ich danach zufrieden mit der Welt und glücklich einfach so.
Ich hab vom Sommer geträumt. Und ihr?

Mittwoch, April 21, 2010

Wo man anfasst

Der gestrige Abend war toll. Sehr toll.

Und jetzt habe ich gerade das gefunden:

Ich weiß, es würde ihm hier gefallen. Das Grau. Und Gold. Das Geschrei der Vögel, die mit Schallwellen alles noch einmal streicheln, bevor sie gehen, sie ziehen. Sie ziehen an mir und kriegen mich doch nicht weg. Er würde es lieben hier, wo der Wind deine Haare zerzaust und Ideen hineinhängt vom Fliegen. Ein Bild hinter deinen Lidern aus grün und blau, das fände er interessant. Wenn er käme, nähme er dich bei der Hand mit in ein Café, an einen See und du müsstest ihm erzählen, wie du ihn heimlich nennst, wenn du seinen Namen auf Wolken schreibst. Ich weiß es. Er würde bleiben, oder würd doch bleiben wollen, während draußen jemand die Welt vorbeizieht und seine gepackten Koffer. Auf und davon.
Ein Geheimnis bleibt nur dieses eine: Wo man anfasst. Um den Süden zu ziehen. Nach Norden.

Dienstag, April 20, 2010

Le proche

Manchmal habe ich Wörter fremder Sprachen im Kopf über Stunden und Tage, ohne zu wissen, was sie bedeuten. Vor meinem Graecum zum Beispiel war es Kataklysma(Sintflut). Eine Sintflut, die ich von der Arche aus betrachten konnte, als ich endlich das Zertifikat in den Händen hielt. Heute ist es "proche". Ich habe es eben nachgeschlagen und beschlossen, dass ich damit "Die Zukunft" meine. [Alle Romanisten und sonstige Leute, die Französisch können, mögen mich an dieser Stelle nicht schlagen, wenn das konnotativ so nicht drin ist]
Die Zukunft also. Sieht gut aus. Irgendwie. Diese Zahl, diese Zweiundzwanzig gefällt mir. Alles andere wird sich fügen. Ist ja noch immer so gewesen.

Erste Stimmen zum Veganismus: Die ersten 2 Tage waren schwierig ohne Zigaretten und mit der Umstellung auf mehr selbst kochen. Aber dann - Veganismus ist wirklich keine Hürde. In vielen Dingen sind zwar tierische Produkte drin, aber auch die kann man ganz gut umgehen. Man wird nur ein wenig unsozial. Plötzlich ist man schwierig beim Kochabend und anderswo. Aber meine Leute hier machen das sehr gut und ich musste mir bisher noch nicht selbst etwas zu essen mitbringen.
Sehr auffällig: Nach ein paar Tagen entwickelt man einen gewissen Ekel nicht nur gegen Fleisch, sondern auch gegen Ei, Milch und Milchprodukte. Ich weiß noch nicht, wie ich damit in Zukunft umgehe.

In diesem Moment bin ich gerade sehr glücklich. Die Sonne scheint, ich werde heute Abend mit netten Menschen im Park sitzen und die kommenden 12 Monate halten einiges an Spannung bereit. Also rauf auf die Achterbahn und *hui*.

Dienstag, April 13, 2010

Ein Tag wie eine Tracht Prügel

Heute war ein richtig wechselhafter Tag. Heute Morgen die ganze Welt schlecht und das Leben fies und öde, in der spontan besuchten Germanistikvorlesung endlich einen griffigen Ansatz für die Bachelorarbeit gefunden, zu Hause beim Rennradreifenwechsel 2 Schläuche zerschossen und dann diese unglaublich tolle, Glückshormone ausschüttende Mail gelesen: Sie wurden für ein Auslandssemester an der University of Bangor ausgewählt! YES!!

Ich bin gerade sehrsehrsehr glücklich, gehe morgen direkt zu meiner betreuenden Dozentin in die Sprechstunde, um den Platz anzunehmen und ihr irgendwas über den Produktionsverlauf meiner BA-Arbeit vorzulügen und bin jetzt gerade noch schnell zu Netto gesprungen, um das Ganze mit einem oder zwei Gläsern Lumumba zu feiern. Prost.

Sonntag, April 11, 2010

Wie soll es reichen?

Du drehst deinen Kopf ein bisschen zur Seite, sodass deine Lippen nicht mehr meine berühren, sondern nur noch dein Atem mein Ohr streift. Und für einen kurzen Moment flatternden Herzschlagens ist mir alles klar. Dass das hier Leben ist und auch, was das bedeutet: Ich werde sterben. Schon jetzt bereue ich es. Drei Leben wären nicht genug. Wie soll der Sommer reichen?

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So weit die Gedanken zur Musik von Polizeiruf110. Im Hinterkopf klingelt dazu das Wort "wake-up-call" und weiß nicht so recht, was es mir genau sagen will.

Mittwoch, April 07, 2010

Ich bin stolz auf dich. Sehr.

Nach 3 Jahren immer noch nicht richtig zu wissen, wie dieses Leben weiter gehen soll, ohne dich, ist furchteinflößend. Du bist eine Wunde und ich versuche, nicht hinzuschauen, weil mir sonst vielleicht übel wird vor Schmerz. Aber ich war wieder im Theater. Und jetzt schau ich hin. Und bin stolz auf dich. Sehr, sehr stolz. Obwohl mir das wohl gar nicht zusteht. Ich bin es trotzdem. Oh, ein Kuss auf die Stirn. Dich brennen sehen, ist immer noch Glück.

Und vielleicht - wenn ich Geld erübrigen kann - fahr ich einfach so hin. Einfach so.

Donnerstag, April 01, 2010

Kann ich mal kurz mein Leben speichern? Ich will 'was ausprobieren...

Manche Dinge muss man bis zu Ende ausprobieren, um zu wissen, ob sie funktionieren. Laufen war für mich so ein "Ich propbier das mal"-Ding. Und es ist gut. Ich möchte aber noch ganz andere Dinge ausprobieren. Deswegen habe ich mir überlegt für den Rest des Jahres jeden Monat irgendetwas neues auszuprobieren. Im April wird es vergane Ernährung sein. Beginnend am Dienstag nach Ostermontag(6.4.), weil ich meinen Eltern nicht unbedingt zu Ostern damit überraschen will. Und weil meine Mutter sich bisher extrem wenig begeistert von veganer Ernährung zeigt, wird das verbleibende Heimwochenende im April wohl vegetarisch sein.
Durch den verzögerten Start wird die Aktion bis 6.5. dauern und sich ein paar Tage mit der Testversion für Mai überlappen, für den ich mir auch schon was überlegt habe.
Seit einigen Tagen lässt mich veganes Leben nicht mehr los. Ununterbrochen studiere ich Zutatenlisten und streiche zunehmend mehr Dinge von der Liste der vertretbaren Nahrungsmittel. Schmerzlichst vermisst bisher: Milchschokolade, Milcheis, Joghurt, Käse(besonders auf Pizza), Backwaren mit Ei, Spätzle, Kakao und Zigaretten. Ich bin sicher, diese Liste wird sich im Lauf der kommenden Wopchen noch füllen. Zu Pilzen kann ich bislang noch keine eindeutige Position beziehen, werde mich aber bei Verganern informieren.
Für Mai hab ich wie gesagt schon einen Plan und auch für August hab ich eine vage Idee, aber für die übrigen Monate such ich noch nach Anregungen.

Montag, März 29, 2010

Schaut euch das mal an.

Ich bin heute Morgen mit Herzweh aufgestanden. Danach das Skins Finale zu gucken, hat nicht wirklich geholfen, nur die Intensität erhöht. Ich liebe diesen britischen Akzent und habe mir heute schon sehr sehr sehr oft diese Sätze angehört: "I've loved you from the first time I saw you; I think I was 12. It took me ... three years to pluck up the courage to speak to you.", ich habe es mir angehört, es vor mich hingesprochen, Akkorde darüber gehämmert. Und immer noch. Herzweh. Will nicht mehr weg gehen, seit dem Bühnenbrand in Dresden, obwohl ich heute lange und schnell gerannt bin. Ist immer noch da. Und vielleicht ist Skins nicht die richtige Projektionsfläche, aber andere ist gerade nicht da.

Sonntag, März 28, 2010

Rette mich!

Ich war im Theater. Jetzt brüllt es in meiner Brust "Freiheit für Flandern!" und ich bekomme diese unglaublich schöne Frau nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß nicht, wie andere Menschen ins Theater gehen. Kino halt ich aus. Aber Theater. Schlägt mich immer wieder in Scherben.

Donnerstag, März 18, 2010

Flattern

Und du mit deinen blonden Locken hinter deiner Fliegerbrille. In Röhrenjeans und Lederjacke - my oh my, bist du sexy! >Engel verführt man gar nicht oder schnell<, denk ich noch und da bist du auch schon vorbei, ich seh dich nur noch von hinten - auch gorgeous - und du drehst dich nochmal kurz um, ziehst deine Fliegerbrille runter und gibst mit deinem Augenaufschlag den Startschuss für den Frühling. So kann das gehen.

Montag, März 15, 2010

Und dein Frühling so?

Mein Frühling so? Wenn er sich nur endlich auch außerhalb von Herzfrequenzen bemerkbar machen würde! Aber als ich aufstand heute und der Himmel war blau, da war ich ganz Blütenstaubromanze, ganz Sommer und "Love oh Love". Wie geht es euch mit all dem? Frühling schon längst da?

Meine Arbeit geht langsam voran. Heute ist der Fragebogen fertig geworden, den ich meinen Kinderchen dann morgen vorsetze. Kinderchen? Ja. Denn es sind meine Wunderkinderstörenfriededramaqueensfeuerherzen. Junge Menschen sind toll und spannend und sehr, sehr anstrengend. Aber das eine gehört wohl zwangsläufig zum anderen dazu...

Die Ferien sind fast vorbei und ich freue mich fast schon drauf, in meinen geregelten Unialltag zurückzukommen und endlich alle wieder zu sehen und noch ein bisschen dieses eigentlich studentische(öko, arm, glücklich) genießen zu können, bevor ich mich in diesen Beruf werfe. Und das ist eine ziemlich Kehrtwende. Denn letztens hatte es mich ja noch so geschockt, dass ich noch so lange brauche, bis ich endlichendlich fertig bin. Das hat sich nun ein bisschen relativiert.

öko, arm, glücklich? Ich habe gestern mal so nebenbei festgestellt, dass ich für mich immer ein bisschen was anderes meine, wenn ich studentisch sage. Meistens meine ich damit nämlich öko, arm bzw. pleite oder glücklich. Das ist schön zu erkennen, weil es mich gleich nochmal glücklich macht. Love oh Love.

Mittwoch, März 10, 2010

Arbeitsdisziplin

Ich wollte in dieser Woche etwas über die zwiespätltige Arbeitsmoral schreiben, die mir dieses Praktikum einimpft: Dass ich nämlich einerseits jeden Morgen vor fünf aus dem Bett springe, um mich mit dem Fahrrad Richtung Delitzsch zu kämpfen, andererseits aber noch nicht mit der Belegarbeit angefangen habe. Heute versuche ich den Spieß umzudrehen. Ich bin früh aufgestanden, nur um dann am Frühstückstisch die aktuellen Temperaturen zu hören. Meine Lust aufs Radfahren wurde dem Erdboden gleichgemacht... also beschloss ich, heute nicht in die Schule zu gehen und dafür Hausarbeit zu schreiben. Ja. Dafür mach ich morgen länger Schule. Muss auch irgendwie gehen. Hoffen wir mal.

Sonst gibt es nicht viel zu berichten. Ich habe bereits Lieblingskinder, noch keinen Plan, wie ich in meinem Beruf mit meiner Sexualität umgehe und im Testkorrigieren bin ich richtig gut.

Samstag, März 06, 2010

Bösewichte mit Hang zum Wahnsinn

Während ich in Dessau sitze und feststelle, dass meine mühsam ausgeliehenen Bücher nicht viel für die Hausarbeit hergeben, die ich längst begonnen haben sollte, stricke ich mir interessante Exkurse zurecht.
Leider ist in einer Zeit wie dieser, in der Filme und Bücher immer stärker versuchen eine stereotype Bösewichtfigur zu vermeiden oder gar ganz ohne das personifizierte Böse auszukommen, auch ein wirklich schönes Motiv in den Hintergrund getreten: Der Bösewicht an der Orgel. Beliebtestes Stück, um den herannahenden oder längst offensichtlichen Wahnsinn des Antagonisten zu illustrieren: Toccata und Fuge ind G-Moll oder D-Moll von Johann Sebastian Bach.
Obwohl dieses Motiv wahrscheinlich mit einiger Symbollast aufwarten kann, da neben der bedrohlichen Stimmung, die das Stück verbreitet, die perfekte Körperkoordination des Schurken verblüfft, versuche ich es hier anders zu erklären: Angenommen, der Schein des Wahnsinns trügt nicht, so kommt der - meiner Meinung nach - von der schieren, besinnungslosen Begeisterung des Bösewichts von sich selbst. Wie die Finger über die Tasten fliegen und einen unglaublich großen Klang erzeugen und dass man eben einfach mal so zur Entspannung die Toccata in die Tasten hämmert - wenn einen das nicht von der eigenen Überlegenheit überzeugt und in den Größenwahnsinn treibt - was dann?!

Seht selbst.

Samstag, Februar 27, 2010

Mal schnell

Berlinale war mal wieder ganz groß, auch wenn das ganze Filmfestivalflair am Alex irgendwie auf der Strecke bleibt. Dafür gibts das aber am Potsdamer Platz en masse. Wir haben Red Hill gesehen, einen modernen Western, der in Australien spielt(wer sich mit Western auskennt, bemerkt hier eine eindeutige Diskrepanz). Der Schauplatz wurde vor allem nach Australien verlegt, damit man mal andere Ureinwohner zum mutmaßlichen Buh-Mann machen kann. War aber ein sehr schöner Film mit Mut zur Stille, Blut, toten Männern und natürlich einem Panther. In Australien. Ja...
Dann sind Christian und ich kurz zum Parkhaus um was zu Trinken und Franzi und Manu sind zu Netto was kaufen, um danach direkt wieder ins Cubix reinzustürzen, um uns für den nächsten Film zu platzieren. Goruden Suramba. Golden Slumber. Ein japanischer Film von mehr als zwei Stunden, der mich ehrlich gesagt ziemlich begeistert hat. Ein Attentat auf den Premierminister wird verübt und dann wird es dem Protagonisten angehängt, dem nun keine andere Wahl bleibt, als zu fliehen. Mit wirklich schönem Pop, Humor und einem ganz uneuropäischem Hang zur Emotionalität wird der Film dann in überlappenden Sequenzen erzählt und kommt tatsächlich ohne Längen aus.

Das zur Berlinale. Sonst ist hier grade die Hölle los. Seit einer Woche bin ich im Praktikum an der Mittelschule, was ein Aufstehen zu absolut unmenschlichen Zeiten erfordert. Die Belegarbeit für die 4 Wochen ist noch nicht so richtig angefangen und wenn ich um eins nach Hause komme, will ich eigentlich nur noch schlafen. Nächste Woche muss das aber anders werden. Eigentlich müsste sich das schon heute ändern, aber es läuft mal wieder Kauflandinventur und gleich muss ich los zu einer Beerdigung(sehr ihr das Dollarzeichen in meinen Augen?).

Ich wollte noch was über erste Küsse schreiben und die wichtigen Dinge des Lebens, aber das muss vielleicht noch ein paar Stunden oder einen Tag warten...

Dienstag, Februar 16, 2010

Auch ich möchte nicht behaupten, ich wüsste wie das ist

Letzte Nacht war bei den olympischen Winterspielen Eiskunstlauf. Der Paare. Kür. Nachdem ich schon den 2min50s Auftritt von Aljona und Robin gesehen hatte, hab ich mächtig gehofft. Eiskunstlauft ist nicht mein Sport aus Prinzip. Die beiden haben ihn quasi dazu gemacht mit den letzten beiden Weltcups. Und jetzt?
Es ist nur Bronze geworden. Wenn ich heute Radio höre, merke ich, dass viele nicht so recht verstehen können, warum Bronze eine riesige Enttäuschung bedeutet. Ich glaube mittlerweile eine Ahnung zu haben. Die Goldmedaille war nämlich die Chance. Die große. Endlich Sponsoren und gute Presse und vielleicht auch Fördergelder zu bekommen. Den Trainer nicht mehr von der eigenen Gage zu bezahlen. So eine Chance. Und nun stehen sie da auf dem Siegertreppchen, als bräche die Welt Stück für Stück auseinander.
Über die Leistung als solches will ich nicht viel sagen, da Eiskunstlauf wie gesagt nicht unbedingt mein Sport ist. Allein die Tragödie epischen Ausmaßes, die diese Bronzemaille darstellt, wollte ich euch andeuten.


Um zehn geht es auf nach Berlin zu diesem wunderbaren Filmfestival und im Radio läuft dazu Berliner Musik. Die große Dame erwartet uns. Und wir sind dazu mal wieder sehr spontan und versuchen, einen Glücksgriff an der Tageskasse zu machen.

Samstag, Februar 13, 2010

Ist das nicht wunderbar

man sitz hier Samstagabend alleine im GWZ - und ich sag euch: Es ist wirklich NIEMAND mehr hier..." So klingt also das Echo der Capellaklausur. Es war gut. Wie befürchtet hat uns die freudig erwartete Ovidklausur in die Pfanne gehauen und die gefürchtete Capellaprüfung ging relativ glatt - das Leben ist ein einziges Paradoxon!

Aber ich bin mal wieder glücklich. Grade sehr glücklich. Jetzt gilt es alle Sorgen zu vergessen und die wenigen freien Tage (3) zu genießen...

Samstag, Januar 30, 2010

rastlos. nie ratlos.

Das geht jetzt hier ein bisschen an die Mia, die offensichtlich auch studivzsuizid begangen hat und deren Mailadresse ich jetzt leider grade nicht zur Verfügung habe. Macht aber nichts, geht ja auch so.

Ich habe am Glücksrad gedreht. Und mich beworben für ein Erasmussemester. Erstwunsch ist ein Kaff in Wales direkt am Meer, Zweitwunsch ist Birmingham, Slade-Heimatstadt Wolverthampton hat es kurzfristig doch nicht auf die Liste geschafft. Wenn alles klappt - bittebittebitte - bin ich im nächsten Januar dann schon dort und will mir direkt im Anschluss gern noch ein Urlaubssemester nehmen, um mir dieses ganze Großbritannien anzuschauen. So wie ich das sehe, gibt es im April Bescheid und bis dahin warte ich atemlos vor Spannung.

Die Frage sollte nun lauten: Was will ich in einem walisischen Küstenkaff? Laut Motivationsschreiben möchte ich vor allem die tollen Literaturkurse in Anspruch nehmen. Aber das steht da ja irgendwie pro forma. Im Grunde will ich dort die wunderbarsten Dinge tun! Ich will ans Meer, die Welt erobern, kaputt brechen, wieder zusammenwachsen und ich will weg. Dabei will ich eigentlich gerade vor allem eins: Hier bleiben. Nicht ganz so einfach vielleicht.
Auch das war ein Grund - neben der drängenden Zeit - mich jetzt für den Erasmusplatz zu bewerben: Ich bin hier zu Hause. Völlig. Bin angekommen und nenne dieses Messestädtchen Heimat und meine dabei die leuchtenden Augen, schlagenden Herzen und tanzenden Beine, die jederzeit diese Stadt verlassen könnten. Ich habe das Gefühl, da wäre noch genug Platz in meinem Brustkorb, um auch den Rest der Welt so lieb zu gewinnen. Mit diesem Ziel zieh ich aus.

Ich fühle schon jetzt ein selbstgewähltes Exil über mir schweben, wie ein Damoklesschwert und bereits die greifbare Nähe des Fortvonhier gibt meinem Leben, meinem Herzschlag, meinem Schritt einen Hang zum Exzess, zur Konsequenzlosigkeit. Es ist die wahnsinnige Schwester der Lebensfreude: Todesgewissheit.

Und weil ich noch hier bin. Noch hier. Habe ich mir überlegt, dass die Leipziger Szene mich vielleicht doch noch braucht. Oder ich sie. Und werde deshalb mal schauen, was da geht.

Samstag, Januar 23, 2010

Ein bisschen wie Glücksspiel...

Das fühlt sich alles ein bisschen wie Glücksspiel an, wie ich hier sitze und mein Motivationsschreiben für diesen Erasmusplatz zu Papier zu bringen versuche. Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute, die sich das ausgedacht haben, wohl je einen Gedanken an mögliche Konsequenzen verschwendet haben. Meine ausgedehnte Recherche, um das Motivationsschreiben mit Inhalt zu füllen, führt zu einer unglaublich festgelegten Sehnsucht nach dieser Uni, dieser Stadt, diesen Kursen in diesem einen bestimmten Semester. Ich kann diesen Platz jetzt unmöglich nicht bekommen. Es wäre eine Enttäuschung von unglaublichem Ausmaß. Deswegen feile ich ja auch so an diesem Text und hoffe, dass er bis Donnerstag zu einem Meisterwerk gewachsen ist. High stakes.

Donnerstag, Januar 21, 2010

Gastonia

Ich sitze über "the Gastonia Strike of 1929" und stelle wieder fest, was mich schon seit einigen Wochen überrascht. Trotz meiner nicht unerheblichen Abneigung gegenüber Geschichte und dem Lernstoff der sich dahinter verbirgt und trotz meiner speziell gegen Amerikas Geschichte und Geschichtsschreibung gerichteten Ablehnung, habe ich das Gefühl, dass hier unter meinen Augen, im Gespräch mit Garrett und in dieser Vorlesung Großes passiert. Eine wunderbare Vorlesung scheine ich da seit einiger Zeit zu besuchen. Ich bin betroffen und begeistert und plötzlich sehr politisiert.

Montag, Januar 18, 2010

open up

Du öffnest mein Herz wie eine Auster. Mit Messer und Hebelbewegung. Und ich bin mir nicht sicher, ob du mich retten willst oder umbringst. Oder beides.

Dienstag, Januar 12, 2010

Kalt, kalt, Schnee, Eis, kalt -

ich mag es. So ein richtiger Winter hat doch was. Auch wenn er den Weg zur Uni, zur Nahtoderfahrung macht. Er verleitet zum Beispiel dazu, dass man, wenn man einmal in der UB angekommen ist, auch gerne mehrere Stunden dort bleiben will. Allein das Erscheinen beim Seminar wird als Engagement gewertet. Der durchschnittliche Adrenalinspiegel der Studenten erhöht sich: "Wenn ich jetzt ausrutsche, werd ich überfahren - da ist ein Auto direkt hinter/neben/vor mir!" und das gibt wiederum dem Unibetrieb so ein leichtes Endzeitflair. Angenehme Stimmung irgendwie.

Freitag, Januar 01, 2010

Resolution. Auf ein wunderschönes 2010

ZwanzigZehn. So nenn ich es zur Zeit noch, dieses blutjunge Jahr. Und es sieht so gut aus. Hier liegt bisher allerfeinster Neujahrsneuschnee und lädt zum Rodeln ein und pünktlich letzte Nacht dachte ich mal kurz über diese Schlitterpartie nach, die sich da Leben nennt. Ich hab es ja nicht so mit handfesten Vorsätzen. Es gibt mehr so eine Jahreslosung und dann läufts. oder so ^^.

Trotzdem nenn ich es Resolution. Weil ich begeistert bin, dazu gekommen zu sein und weil sie anders ist, als die vorangegangenen. Ich bin NullNeun sehr darauf verfallen nach einem MehrmeerMärmehr zu schreien und mich stetig weiter voranzupeitschen, weil ich "zu Hause" und "zufrieden" für eine schwache Ausrede für "ich kann nicht mehr" hielt, was dann dazu führte, dass ich wirklich fast nicht mehr konnte. Dass mir soviel Klarheit, um das zu begreifen, mal vergönnt sein würde, hätte ich gar nicht geglaubt und bin deswegen auch durchaus gewillt das zu verändern.

Der Leitsatz für dieses hoffnungsvolle ZwanzigZehn ist also vielleicht: Zufriedenheit zulassen.
Bestechend einfach, wie ich finde. Das soll es auch werden. Einfach einfacheinfach. Nicht eindimensional oder eintönig oder ein-irgendwasdoofes. Nur einmal einfach vielleicht. Ein bisschen. ;).
Ihr seid hoffentlich alles gut reingekommen und freut euch jetzt ein bisschen am Schnee, sofern ihr welchen habt.

Und zum Schluss bei mir laufen grade The Kills. Und schaut euch mal bitte die ersten 40 Sekunden von diesem Video an - ist das heiß?


PS: Resolutionen der letzten Jahre - 06: Mehr von fast allem.
07: Abitur
08: Voran voran
09: ... nix! Gar nix! Man stelle sich vor! ^^

Freitag, Dezember 25, 2009

Große Freude. Friede auf Erden.

Das war er also. Mein Heiligabend. Vier mal Orgeln und dazu eine Christvesper nahezu unbeteiligt besuchen (bis auf ein kurzes Zwischenspiel) und einfach nur zuhören und mitsingen. Heute war ein großartiger Mann an unserer Orgel. Der ehemalige Organist fand sich für den Weihnachtsgottesdienst ein und ich habe mich von ihm noch einmal ganz neu inspirieren und motivieren lassen. Was man mit so einer Orgel alles machen kann. Faszinierend! Das musste ich dann 23 Uhr in Törten auch direkt ein bisschen ausprobieren.
Jetzt bis eben noch Wohnzimmerkonzert mit meinem Bruder für die Familie bei Whisky. Ganz unweihnachtlich mit Coldplay und Kettcar. Sehr fein.

Geschenke gabs natürlich auch. Eine ganze Menge sogar. Und ich habe neuen Lesestoff für die kommenden Tage und den Plan unser musikalisches Repertoire zu erweitern.

Jetzt? Jetzt nur müde und Weihnachten und morgen zum Glück frei und ausschlafen. Das wird schön...

Montag, Dezember 21, 2009

Stellvertreterkriege

Und alles anders. Mal wieder. Ich glänze auf Grund der Witterung mit Abwesenheit bei einer Hochzeitsfeier und habe so Zeit, die übliche grausame vorweihnachtliche Seelenausleuchtung zu vollziehen, die es vermag dem folgenden Weihnachtsfest den Anstrich eines Neuanfangs zu geben.

Ich habe heute zum wiederholten Male einen Prosatext einer Freundin gelesen, der in diesem Jahr entstanden ist. Und. Plötzlich meine ich zu ahnen, worum es darin eigentlich geht, oder halte mir zumindest selbst in diesem Text den Spiegel vor. Ich nehme die beschriebene Situation als Stellvertreterkrieg und sehe, wie alles werden könnte, wenn ich auch. Die Karten auf den Tisch lege. Aus der Deckung gehe. Aufmache. Ausmache.
Ich lese diesen Text und denke für einen Moment, es muss nicht leicht sein, sie zu lieben, diese Frau, die das schreibt. Nicht leicht. Und dass es eben auch nicht leicht ist unter klaustrophobischen Bedingungen Distanzwettbewerbe durchzuführen, so wie ich. Nehme ich das etwa auch so schwer? Gehe ich in meinem eigenen Waterloo auch so unter? Aber ich sehe mich nicht rudern und keine Leuchtfeuer abbrennen, neinnein.
Denn am Ende - und ich hoffe, es gibt eins, auf das dieses Crescendo zuläuft - am Ende werd ich gehen, als hätt ichs immer vorgehabt. Und wir werden verändert sein und noch nichts entschieden. In dem Stunden Zugfahrt entfernten Stellvertreterkrieg wird es keinen Sieger geben. Und in meinen eigenen vier Wänden wohl auch nicht.

Wir sind von der Pflicht entbunden, verstehen zu müssen. Wir müssen nur aufhören, sie anderen aufzubürden.

Was ich bin, bin ich, weil ich bin. Und weil ich war.

Manchmal denk ich mir, wenn alle Welt in Momenten so glücklich und ganz sein könnte, wie ich, gäbe es keine Kriege, keine Nöte, kein Reality-TV. Heute Morgen war so ein Augenblick. Gestern Abend war Feuerzangenbowleabend bei Hendrik mit Manu, Christian und einer kurzfristig doch dabeiseienden Mia. Der Hinweg über die zugeschneite Autobahn war lediglich passender Auftakt zu einem Abend voll winterlicher Heimeligkeit. Im Schnee, bei Bowle und schließlich auch vor dem Fernseher herrschte eine grundzufriedene Atmosphäre ob der Tatsache, dass wir uns endlich mal wieder alle beisammen haben und der schlechte Humor bewies mal wieder, dass er keine Grenzen kennt.
Und heute Morgen kam dann besagter Moment: Halb Zehn gerade aus dem Bett gefallen in einem Coswiger Wohnzimmer stehend und auf den schneebedeckten Garten blickend erfasste mich eine Welle des Angekommenseins, voller Liebe und warm und weich. Keine studentische Diaspora, kein Weihnachtsstress, kein Kater oder Frieren, nein einfach nur schiere Freude darüber zu sein. Jetzt. Hier.

Freitag, Dezember 18, 2009

Auch wenn du nicht fliegen kannst

falt die Flügel nicht zusammen, breit sie aus und spring nochmal und vielleicht kommt ein Wind, der dich mitnimmt.

Heute Schnee! Wunderbarer Schnee. Und ich war bis heute Morgen ganz Unweihnachten. Mir war einfach nicht so. Nicht wegen des Wetters. Einfach nur so halt. Mir war ganz unweihnachtlich. Und jetzt? Jetzt hat mir die Maria ein Eulenkärtchen auf den Schuhschrank gelegt und nun weiß ich es wieder. Wie das geht, mit Weihnachten... Gerade in diesem Moment bin ich nur Liebe und schon Sehnsucht nach Leipzig und schon Vorfreude auf die, die zu Weihnachten auch alle in Dessau sind. Auf einmal überkommt mich wieder die wohlbekannte Antikleptomanie a.k.a. Schenksucht und ich bin fast versucht nochmal nach Leipzig zu fahren, um Maria dafür zu danken.

Guck mal an. Fast Weihnachten.

Dienstag, Dezember 15, 2009

Bildhauerarbeiten am offenen Text

Ich habe heute ganz fristgerecht und mit allen Unterschriften meinen Antrag für die Bachelorarbeit abgegeben. Und bin ganz glücklich damit. So glücklich. Und vor lauter Glück sitze ich jetzt auch endlichendlich am Essay und fühle mich als würde ich mit Hammer und Meißel in den Steinbruch meiner Erkenntnisse gehen, um eine Sprachskulptur zu hauen. Ist ja ne Sprachübung. Und der Inhalt eher sekundär. Dennoch. Ich erwarte von mir schon so halbrevolutionäre Erkenntnisse.

Seit heute morgen läuft dazu immer wieder Mausen von Mia und treibt mich immer noch ein Stück weiter nach vorne. Es wird. Es kann klappen bis Donnerstag. Oh ja, es kann.

Montag, Dezember 14, 2009

Jahresendzeitstimmung...

Zwischen dem Dezember und mir gings mächtig zur Sache, da blieb erstmal keine Zeit zum bloggen...

Die Weihnachtsfeier des Fachschaftsrates ist letzte Woche gut über die Bühne gegangen und war lange nicht so langweilig, wie zwischenzeitlich befürchtet. Matze hat seine Sache als Weihnachtsmann gut gemacht und mir ein Schokofondue zugeteilt. Nach dem aufräumen saßen wir noch bis eins im FSR und mussten mal den teuren Wein von Herrn Deufert kosten und noch mehr vegane Plätzchen essen. - Die Feuertaufe ist jedenfalls überstanden und unser Institut glänzte mit nahezu vollständiger Anwesenheit, wohingegen die Romanisten spärlich vertreten waren *yes*.
Morgen stellen wir dann den Antrag auf Nachnominierung im Plenum und dann sind wir hoffentlich so richtig dabei.

Vom Samstag zum Sonntag feierte Matze seinen Einzug und tat es so gut, dass ich eigentlich auch kurz nach vier noch nicht gehen wollte, obwohl ich um 8 mit dem Auto nach Dessau zurück musste... inzwischen hab ich mir den Schlaf wieder zurück geholt und bin mächtig überrascht, dass sich niemand über die Lautstärke beschwert hat - war ja mit 3 Floors und so ;).

Ich habe endlich einen Zweitkorrektor für meine Bachelorarbeit und das heißt, ich kann den Antrag fristgerecht am Dienstag einreichen. Jetzt will ich heute noch meinen Essay fertig zimmern und dann ist der Stress auch schon vorbei... oder... da war doch noch... Weihnachten! Tja, ich hab noch kein einziges Geschenk und warte darauf, dass sich dieses Problem in Luft auflöst *wartwart*.

Montag, November 30, 2009

Dezemberliebe

Es muss an dem Kuss liegen, den mir der Dezember über die letzten Stunden Distanz zuhaucht. Ich bin heute ganz verzaubert von den kleinen Wolken, die unser Atem bildet, von den heißgeliebten Lebenszeichen der Menschen, die in mir brennen und ich habe das Gefühl, dass plötzlich alles Liebe ist. Liebeliebeliebe!

Beeil dich nicht, ich bin grad so glücklich. Dieser Moment kann auch gerne länger dauern. Noch länger. Ganz lang.

Ein Kuss auf die Stirn. Der Dezember und ich, wir werfen uns glutheiße Blicke zu und wissen: Morgen ist es soweit! Morgen schon. Wir haben einander gefehlt irgendwie. Schrecklich gefehlt.
Hab mich heute unverhofft ganz neu in diese Welt verliebt. Und möchte euch gerne etwas davon abgeben.

Sonntag, November 29, 2009

Ganz weich

Manchmal bin ich unvermittelt ganz weich innen. So weich, dass ich mich am Liebsten selbst in mich hinein legen würde.

Mein Herz ist für dich groß geworden,
es hat dir einen Palast gebaut,
die Wände tapeziert mit Gold,
und ein See wie deine Augen - blau.

Mein Herz ist ein faustgroßes Chaos,
es hat sich wild und schön geträumt
und jetzt bist du hineingestolpert -
ist grade nicht aufgeräumt.

Mein Herz war eine Einraumwohnung,
ohne Fenster und Balkon,
jetzt ist es wie ein Penthouseloft
doch bitt ich dich: Spring nicht davon!

Flieg nur,
wenn du fliegen kannst,
mein Herz wird Flughafen


und tanzt.

Ich war für brennen

am Besten gleich.

Wenn ich heute auf Feiern deine Großmutter oder deine Tante treffe, überkommt mich das Gefühl, dass wir beide vielleicht doch ganz gut zueinander gepasst hätten. Und dass ich mit dir hätte alt werden wollen und an dir entlang wachsen und dir zusehen dabei, wie du schöner wirst Jahr für Jahr. Dann fällt es mir schwer, zu glauben, dass dieses etwas, das mich nun schon fast ein Drittel meines Lebens begleitet, ein nichts bleiben soll. Nun ja. Nicht nichts. Meine erste, meine schönste, meine größte Liebe.

Ich war für brennen. Am Besten gleich.

Mittwoch, November 25, 2009

Egal wohin.

Lasst uns nicht übers Wochenende reden.

Ich habe fast ein Thema für meine Bachelorarbeit... jetzt muss ich nur noch eine Outline dafür ausarbeiten, dann ist es meins. Und das gestaltet sich aufwändiger als ich dachte. Eigentlich sollte das auch diese Woche werden, allerdings ist die Präsentation für morgen noch nich ganz fertig und die geht irgendwie vor...

Gestern große HRK-Demo. Sehr laut, aber auch spaßig, mit Stürmung des Neuen Rathauses und Besetzung des Rektorats. Das Wetter hat am Anfang sehr fein mitgepielt und erst nach 2,5 h setzte Regen ein. Bin auf die Auswertung des ganzen im nächsten Plenum gespannt.
Und nach der Demo und einem Gastvortrag zu Ciceros Tod, sind Kristin und ich noch mit zu Isabell, die Nacht rumbringen mit Zigaretten, Mandarinen und White Russian und dem Best-of-Disney Soundtrack im Hintergrund. Ein Abend wie gemalt, nach dem ich dann heute ausgeschlafen habe. Und jetzt zimmere ich die Präsentation.
Ja, an diesem Vormittag könnte ich beinahe den Eindruck gewinnen, es sei ein ruhiges, beschaulisches Leben...

Sonntag, November 22, 2009

Verlorene Tochter

Es muss für jeden Menschen Momente geben, in denen er seine Familie hasst. Das rede ich mir ganz fest ein, damit ich wieder im Bereich des Normalen ankomme. Ich durchlebe gerade die letzten Stunden des zweiten emotional total beschissenen Heimwochenendes in Folge. Als Lösungsvorschläge zur Vermeidung des Dilemmas in der Zukunft konkurrieren Selbstmord und nie wieder nach Hause fahren sehr stark.
Das Gefühl hier nicht daheim zu sein, ist dem Gefühl gewichen, das auch gar nicht mehr zu wollen. Dass ich eine verlorene Tochter bin, das habe ich inzwischen als ungünstige Ausgangslage für jegliches familiäres Zusammensein akzeptiert. Dass dies aber unumstößlich so bleiben soll, dass ich daran nichts ändern kann und dass ich hier nicht mehr ankommen werde, beginne ich nun zu begreifen. Ich werde auch in 40 Jahren noch die verlorene Tochter sein. Ich bin mir nicht ganz sicher, wessen Versagen man daran deutlicher ablesen kann. Aber man kann.

Ich bin verloren. Und kein Grund. Und kein Wert. Denn eure Tochter ist tot und nicht wieder lebendig.

Montag, November 02, 2009

DOK-Festival

Die letzte Woche war im Grunde eine Serie von Kinobesuchen, nur von Uni unterbrochen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den Dokumentarfilm so für mich entdecken könnte! Hingerissen und begeistert lässt mich dieses Festival zurück. Filme übers Leben und übers Sterben habe ich gesehen - manche ausgestattet mit Sätzen und Bildern, denen man ihre Wirklichkeit fast nicht glauben konnte. Und wir Cineastenvolk davor, plötzlich eine Familie werdend beim Anstehen und Filmsehen und Programmdurchblättern.
Es war wunderbar und ich hab mich sehr zu Hause gefühlt bei den Untertiteln und den Volunteers, die man nach dem ersten Tag alle kennt. Die Polen sind dann auch noch für 2 Tage gekommen. 2 sehr lustige Männer, die gar nicht so aussehen, wie die Filme, die sie drehen.

In dieser Woche gibt es viel zu tun, da ich ja in den letzten Tagen nicht besonders viel Energie in die Uni gesteckt habe. Deswegen war ich heute auch schon wieder voll dabei und trotz strömendem Regen und plattem Reifen erstaunlich gut gelaunt. Gerade habe ich Schokokekse gebacken und den Tag so einem gelungenen Abschluss entgegengeführt. Seit ein paar Tagen möchte ich der Mia einen Brief schreiben, aber heute bin ich schon wieder zu müde, vielleicht findet sich morgen Zeit.

Apropos Brief: Heute kam ein Brief von meiner Praktikumsschule: Sie fügen sich in ihr Schicksal und lassen mich 4 Wochen lang fröhliche Praktikantin sein. Jap. Also hab ich schon einen organisatorischen Schwerpunkt für November abgehakt. Bleibt noch die Bachelorarbeit. *seufz* Ich gucke.

Und da ist ein Mann. Für den ich mich interessiere. Also so wie ich mich eben für Männer interessieren kann. Und ich frage mich unwillkürlich, wie andere Menschen die ersten Phasen beginnender Freundschaft erleben. Für mich ist das sehr wie Verliebtsein, nur etwas gelassener vielleicht. Ein Mann jedenfalls. Und seine Augen leuchten, wenn er dieser Welt begegnet. Er ist wandelnde Kapitalismuskritik, an dieses Leben verloren und in seltenen Momenten unwiderstehlich schüchtern. Ich möchte ihn so unbedingt kennen lernen! Wie fühlt sich das wohl für andere Menschen an? Wie fühlt sich das an, wenn ihr euch rein platonisch für Menschen begeistert?

Freitag, Oktober 30, 2009

Eine Stimme wie Katzenpfoten auf sonnenbestaubtem Parkett

Heute habe ich recht früh - zu nachtschlafener Zeit quasi - eine Freundin angerufen und ihre Stimme war noch ganz weich und warm vom Schlaf. Ich konnte förmlich sehen, wie in ihren Augen die Sonne aufgeht und Oktober ein Spätsommermorgen wird einfach so und alles um uns herum flüssiges Glück. Jeder Mensch sollte beim aufwachen so eine Stimme haben. Und hören. Das auch.

Montag, Oktober 26, 2009

Woche 3. Pause. Einfach Pause.

Diese Woche nun also Besuch. 2 Männer, wie es scheint. Aus Polen. Und ich hab am Ende wahrscheinlich doch nicht sehr viel davon, da ich Donnerstagnacht bereits nach Hause aufbrechen muss, zum Orgeln... hoffe aber, ich kann spät am Freitag nochmal hier aufschlagen und das eine oder andere sehen. Es gibt so viele interessante Filme!
Also geh ich mit Jan ins Kino am Mittwoch. Einfach so. Hoff ich. Weiß ich nicht genau. Mal sehen, wie das wird.

Am Freitag war bei Julia B. Einweihungsparty und mit dabei war eine grandiose Simone, die zwar bi aber vergeben ist und noch Samstagmorgen(grade wieder zu Hause) direkt zu wilden Phantastereien meinerseits führte. So zu hören hier.

Heute war ich dann mit meiner heimlichen Geliebten, der Philologie, in der UB und musste feststellen: Eine schwierige Frau habe ich mir da ausgesucht. Heute wollte nichts gelingen, alles, was ich tat war falsch und so verließ ich die Albertina recht schnell wieder, werde aber noch heute Abend wieder nach meiner Philologia schauen und noch eine metrische Analyse anfertigen. Vielleicht stimmt sie das milde?

"Bin so müde
alle Nächte trag ich auf dem Rücken..."
Frühaufstehen bleibt das Motiv, das jeden Tag wiederkehrt, um Zeit zu finden für all das Schöne und alles, von dem ich schon immer sagen wollte, ich hätte es gemacht. Dementsprechend geht es morgen Abend zur StuRa-Versammlung. Schauen, was geht. Schließlich habe ich mir jetzt noch ganz grandiose Fachschaftsratsarbeit unter den Nagel gerissen, die bewältigt werden möchte. Weltherrschaft, ich bin bald da!
Aber natürlich hinterlässt das auch alles Spuren und ich bin heute schon wieder mächtig fertig. Ich werde also nach einem kurzen tête-à-tête mit der gelehrigen Arbeiterin der Nacht erschöpft ins Bett fallen und diese Woche wohl eher weniger arbeiten...

Dienstag, Oktober 20, 2009

Stöckchen-Award

Aus unerfindlichen Gründen bin ich an diesem Morgen mächtig in Awardstimmung und werde hier nun also eine Art Acceptance Speech aus dem Ärmel schütteln. Ich danke der Academy, fürs Erkennen von Talent und natürlich Christin, die sich quasi als exekutives Organ zwischengeschaltet hat. Ferner möchte ich meinen Sponsoren danken: Mama, Papa - ohne euch würde dieses Blog gar nicht existieren.

Nun zum Stöckchen. Von mir nur teilweise bearbeitet. Aber das muss reichen:

1.) Bedanke dich bei der Person, die ihn dir verliehen hat.
2.) Kopiere das Logo und platziere es in deinem Blog.
3.) Verlinke die Person, von der du ihn bekommen hast.
4.) Nenne 7 Dinge über dich, die anderen noch nicht bekannt sind.
5.) Nominiere 7 ‘Kreativ Bloggers.’
6.) Verlinke diese Blogger bei dir.
7.) Benachrichtige die 7 durch einen Kommentar.

Nenne 7 Dinge über dich, die anderen noch nicht bekannt sind:

1. Wenn mir langweilig ist, ich von Panikattacken oder Schmerzen geplagt werde, zähle ich Dinge, suche mathematische Zusammenhänge zwischen total willkürlich auftauchenden Zahlen und gehe die Fibonacci-Reihe durch. Das hält mich dann irgendwie zusammen.

2. Ich habe gar nichts gegen die französische Sprache . im Gegenteil, die meiste Zeit über finde ich sie sehr hübsch. Ich habe nur ein Problem mit vielen Menschen, die sie als Fremdsprache sehr gut beherrschen. In deren Augen tritt nämlich nicht selten ein glasiger Blick der Selbstbeweihräucherung. Wahrscheinlich einfach ein Punkt, den ich selbst noch nicht erreicht habe. Außerdem sagen Franzosen "novembre" - und das ist die ultimative Vergewaltigung dieses eigentlich sehr schönen Wortes!

3. Mir sind Namen sympathisch mit denen man Lebewesen - menschlich oder nicht - in der heutigen Zeit wahrscheinlich lieber nicht belasten sollte. Mephisto zum Beispiel klingt sehr hübsch. Aber auch Paprika, Papaya, Taxi, Ouzo, Pandora und Medea sind in der Top Ten von Haustier- und Kindernamen bei mir ganz oben.

4. Ich stehe unheimlich gerne früh auf. Das merkt man mir aber meistens nicht an, weil ich den Arsch nicht aus dem Bett kriege... Wenn ich aber einmal aufgestanden bin, kann ich der Schönheit des frühen Morgens eine Menge abgewinnen. Wahrscheinlich könnte ich morgendlichen Zeiten noch mehr abgewinnen, wenn meine Freunde vor 12 aufstehen würden...

5. Während ich auf Parties und in Cafés mit Nachdruck deutlich mache, dass sich hinter einem schönen CD-Cover meistens eher zweifelhafte Musik verbirgt, tätige ich regelmäßige Coverkäufe bei Saturn. Beeinflusst wird meine Wahl nur durch den Albumtitel und das Bild vorne drauf. Ich habe dabei noch nie eine CD gekauft, deren Musik mir nicht gefallen hat.

6. Ich erzähle gerne Geschichten, deswegen merk ich auch, wenn mir welche im Alltag über den Weg laufen... manchmal eignet sich der Kontext ihres Geschehens aber nicht zum weitererzählen oder es wäre noch toller, wenn das woanders passiert wäre - dann modifiziere ich das beim weitererzählen einfach.

7. Gespräche gehen in meinem Kopf einfach weiter. Ich ersetze mein Gegenüber so gut ich kann und diskutiere dann die brisanten Punkte noch aus, wenn ich lange schon alleine zu Hause sitze. Nicht selten eröffnet sich mir dabei eine ganz neue Sicht auf die Dinge. Wenn ich ein unterbrochenes Gespräch also einen Tag oder eine Woche später wiederaufnehme, bin ich meistens schon 3 Schritte weiter und auf ganz neue Punkte gestoßen.

So. Die übrigen Punkte werde ich nicht bearbeiten. Das Stöckchen steht zur Selbstbedienung frei.


Was ich noch sagen wollte: Ich bin aus Französisch raus. Ich verschiebe das noch ein bisschen. Will endlich mal wieder nur 3 Module haben und freue mich da schon sehr drauf.

Samstag, Oktober 17, 2009

Dauert alles.

Die Ausführung zum Halbmarathon sollten ja eigentlich schon seit ein paar Wochen hier stehen - daraus wurde dann aber irgendwie doch nichts. Die Uni hat wieder angefangen und ich bin ganz Glück mit meinen Lateinkursen - wer hätte das gedacht?! - und schon ein bisschen in Panik vor Englisch und echt verärgert, dass in meinem Französischkurs alle Welt fließend spricht und ich mir da wie der letzte Depp vorkomme. Frau Müller hat aus ähnlichen Gründen ihren Italienischkurs bereits nach einem Kurs wieder abgebrochen - aber derartiges kommt für mich natürlich nicht in Frage, obwohl ich bereits erwogen habe, die Studienordnung nach einem Hintertürchen für mich abzusuchen, dass mir das Französischdilemma erspart... na ja.

Zum Halbmarathon jedenfalls. Wenn alles läuft wie geplant, laufe ich am 25 April 21,4km durch Leipzig. 2,5 Monate Ferien trieben mich und Kristin an den Rand der Unzurechnungsfähigkeit, was bei uns ganz unabhängig voneinander zu verstärktem Bewegungsdrang führte. Vor 4 Wochen im Zug war es dann soweit: Unsere halbgaren Gedanken vermengten sich zu einer explosiven Mischung und am Ende stand ein brillianter Plan: Halbmarathon laufen! Und später auch Marathon! Jap. Ich bin noch sehr gewissenhaft und motiviert bei der Sache und schon recht gespannt, ob ich das dann auch so hinbekomme.

Übernächste Woche haben wir Gäste vom DOK-Leipzig. 2 Frauen soweit ich das bisher weiß. Und dafür bekommen wir Dauerkarten für das Festival. Ich bin schon sehr gespannt, wie hoch mein Cineastenherz da schlagen wird.

Und dieser Herbst! Habt ihr diesen Herbst gesehen?! In Grau und Gold und mit Regenbögen und Herbstwind, der nach Herzwind schmeckt! Ach, Herbst!

Sonntag, Oktober 04, 2009

Never, never, never...

give up. Das Jahr ist fast vorüber und bis jetzt hats nicht geklappt... Aber noch sind wir hier. Breiten die Arme aus für einen goldenen Herbst und sagen: 50-Stunden-Woche! Pah! Ein Leben wird das! Zumindest sagen wir es noch.
Ab morgen bin ich erstmal wieder in Leipzig. Ich habe mir einen Biomarkt gesucht, in dem es tatsächlich noch Frischmilch gibt. Und der ist bei uns direkt um die Ecke. Den werd ich vielleicht noch morgen aufsuchen. Ich weiß nicht... ich brauche dringend etwas aufwändiges, zeitfressendes, was nichts mit Uni zu tun hat, fürs nächste Semester. Die Grüne Jugend sucht vielleicht noch jemanden oder sowas... Ein Chor. Oder was ehrenamtliches. Anders ist dieses Semester nicht zu überleben, fürchte ich. Halbmarathontraining ist ja auch sowas. Aber dazu erzähl ich morgen noch was. Heute nur müde und kaputt.

Donnerstag, Oktober 01, 2009

Es wird immer weniger

Was ich in den nur halben Sätzen sage. Deswegen weite ich das vielleicht doch noch mal aus, mit dem letzten Absatz.

Du hast dir die Welt zu Füßen legen lassen - viel zu spät eigentlich - und bist vorsichtig darauf gewandelt, mit wachem Schritt. Du hast einen ganzen Sommer lang Furore gemacht und der Sonne die Hand hingehalten, jeden Morgen aufs Neue. Und ich hab gestaunt. War verblüfft, was du sein kannst, wie du dir Wunder anziehst, als wären sie für dich gestrickt. Auf einmal warst auch du überzeugt, dass dieser Weg dich erwartet, dass es dein Sommer ist und dein Herbst und dein Herz hat getanzt auf den letzten Stufen bis hierher, ist gesprungen, nie gefallen und noch unversehrt.
Wenn die Blätter jetzt fallen, musst dus neu beweisen, dir selbst ja vor allem, dass du Glück sein kannst. Und ich werds glauben müssen, ich werds glauben wollen, wenn du dich anzündest und brennst, dass du zum Fliegen, zum Schweben geboren bist und ich werd bleiben, bis du nicht mehr fällst.

Wahlsterben

Und Wahl war auch erst. Inzwischen hat sich mein erster Aufruhr wieder gelegt und ich denke, dass ich mit schwarzgelb, so wie es jetzt ist, vielleicht auch leben kann, mit einer geschwächten CSU, einer selbstbewussten FDP und einer Kanzlerin, die gar nicht weiß, wie sie mit so einem Koalitionspartner umgehen soll. Die Grünen sind zweistellig. Das klingt erstmal gut, ist aber im Vergleich zum Zuwachs der Linkspartei und der FDP noch zu wenig leider. Ich hoffe auf eine entschlossene Opposition und das Ende einer Kuschelkoalition. Es wird spannend. Oder es könnte doch zumindest.
Ich bin also soweit im Reinen mit mir un der Demokratie. Nur die Wahlbeteiligung. Mal wieder katastrophal. Da möchte man mal... weiß ich nicht.

Bei mir hat man gestern mit Trennschleifern, Zangen, Hebeln und Bohrern im Mund den Ausbau der Südterasse begonnen. Das ganze mir ordentlich Blut, vielen Spritzen, schrecklichen Geräuschen und mehr Zeit als erwartet. Was ich mit der Schulter an meinen Kopf drücke ist kein Telefon, sondern ein Kühlakku und was aussieht wie Tictacs sind meine Schmerztabletten. Sonst geht es mir erstaunlich gut und ich weiß gar nicht, was ich die restliche Woche lang noch machen soll. Überhaupt keine Ahnung.

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Ich hab immer noch die Augen zu und warte, dass das Klopfen aufhört und weiß nicht, ob dass je passiert und ob ichs bemerken werde.
Nur unser Herz schägt uns wach. Es allein klopft weiter an die Tür, wenn wir uns schon stundenlang schlafend stellen.

Montag, September 14, 2009

Richtig geil Ferien...

Wenn man 7 Wochen lang Zeit totgeschlagen, renoviert und sich gelangweilt hat, muss man sich Gedanken machen, was man mit den übrigen Ferienwochen anfängt, bevor einem noch der Verstand abhanden kommt. Ich kann mich ganz gut beschäftigen. Halb sieben aufstehen, um durch den Park zu laufen, Einkaufszettel schreiben, ein Rollo montieren, Deklinationen auswendig lernen, französische Lernkrimis lesen... jetzt müsste ich nur noch pinke Sache anziehen, um weniger ich zu sein... komisches Gefühl.

Aber die Zeit vergeht schon irgendwie. Mein Bruder hat eine Zusage für Psychologie in Dresden, weiß aber noch nicht, ob er den Platz nimmt. Erstmal zieht er aus dem Wohnheim in seine neue WG und ist diese Woche voll mit streichen und ähnlichem beschäftigt, nachdem er letzte Woche seine Studienüberlegungen nach Den Haag ausgeführt hat, zum baden. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie er sich wohl entscheidet - mich lässt das Gefühl nicht los, als hinge da auch mein Seelenheil dran.

Gestern endlich wieder mit Frau Müller im Zug - wie lange ist das her?! - und wieder sind 40 Minuten nichts, nur ein Wimpernschlag, ein Schulterzucken fast. Komm endlich, neues Semester! Ich warte!

Samstag, August 29, 2009

Was wir machen

So heißt ein Lied von Spillsbury und das spukt mir grade im Kopf rum.
Ich lese zur Zeit circa ein Buch pro Tag und habe mich an den Gedanken an einen Zahnarztbesuch soweit gewöhnt, dass ich gar keine Panik vor Montag schiebe - zumindest gerade nicht.

Gestern meinte ich noch, der Sommer wäre unglaublich lang, heute liegt ein verlorenes Häufchen Schnee auf unserem Hof und wartet in dieser gar nicht so lauschig warmen Nacht darauf, wegzutauen. Vielleicht ist aber auch Morgen noch etwas davon übrig.
Irgendwo in der Straße singt eine Gruppe betrunkener Jugendlicher Kling Klang und hat sich dermaßen in die Bridge verliebt, dass sie zur dritten Wiederholung ansetzt - vielleicht wissen sie aber auch nicht, wie es weiter geht. Dass sie überhaupt soweit gekommen sind, erfüllt mich mit einer spontanen Sympathie. Vielleicht geht das Gute in der Welt nie so ganz verloren.

Heute las ich "Everything is illuminated" zu Ende, dachte an Post Modernism und meine ungeschriebene Bachelorarbeit und darüber nach, wie man sich in relativ kurzer Zeit mit Verhaltensmustern anfreunden kann, die bis vor kurzem noch keine ernstzunehmende Option darstellten. Ich wage etwas neues hier gerade und halte still, halte aus, denke bisweilen 'das geht nicht mehr, das reicht nicht hin und nicht zurück' und in Momenten wie diesen 'Es kann funktionieren' und 'Manche Dinge muss man bis zu Ende ausprobieren, bevor man weiß, ob sie etwas bringen'.
Ich fühle mich philosophisch zwischen Vor- und Rückblenden und reduziere die Anzahl der täglich geschickten SMS auf 1. Ich bin stolz auf mich. Ich habe noch nie versucht mit diesem Werbungsbestreben, das mir so unglaublich viel Spaß macht, am Punkt des Gescheitertseins aufzuhören. Bis jetzt. Ich backe nichts und singe nichts und weine nicht und schreibe nichts. Ich gebe mich und dieses Unterfangen verloren und bin damit frei für den nächsten Startschuss, wenn er fällt. Wobei ich nicht glaube, dass das allzu bald sein wird. Eine so großgewachsene Frau verschwindet schließlich nicht einfach mal so.

Dennoch. In diesem Moment bin ich versöhnt mit der Welt. Was wir machen nennen wir "Askese", weil es all das ist, was wir niemals sein könnten. Nicht mal in Lichtmomenten. Nicht mal in Gedanken.

Letzten Montag sah ich "Oben" in der Vorpremiere - ein Film, der unter anderem mit einer wunderbaren Rahmengeschichte ausgestattet ist über Ellie und Carl. Und wie ich Ellie da so über die Leinwand fegen sah, musste ich an Maria denken, die sich in Hildesheim mit Arbeit zuschaufelt und Leuchtfeuer aufschichtet am Horizont. Und ein wenig später noch, auf dem Heimweg schon, habe ich gehofft, dass unsere Leben am Ende, in der Retrospektive, nicht zu einem Roman, sondern zu einer Kurzgeschichte würden. Dass man uns die Gnade der begrenzten Zeit und erhöhten Intensität zugestehen möge und anstelle eines Epos' einen Episodenfilm ansetzen könnte. Aus Scheitern und Erfolg, der am Ende die Überzeugung zurücklassen würde, dass da noch mehr, noch viel mehr gewesen ist, das ohne unseren Atem, unseren Herzschlag, unsere Augen unmöglich reproduziert werden könnte und doch existiert hat.
Kinderfilme lassen mich oft seltsam zurück. Das kann man hier sehen.

Und während ich mit dem Finger über vorbeirauschende Landschaften fahre, erklingt vom Fahrersitz ein leises aber bestimmtes: "Wir sind da."

Sonntag, August 16, 2009

Wo man hingeht, wenn man nur noch nach vorne kann

Was ich hier schreibe ist vielleicht eine Reaktion. Vielleicht nur die Spiegelung eines Impulses. Aber es ist. Das ganz sicher.

Wir sitzen in diesem unglaublich heißen Sommer, wie in einem Gewächshaus: Die Augen festgeklebt am Unendlichblau, die Hände nur halbwach an der warmen Erde. Die Luft um uns herum steht, sie zwingt uns in einer Enge mit uns selbst zu leben, die wir uns abgewöhnt und beinahe schon vergessen hatten. Es weht kein Wind um uns herum oder an uns heran, die Luft berührt uns einfach, presst sich auf unsere Haut und hält uns fest. Sie zerstört Illusionen von "Weit weg", indem sie uns so fest_hält: Die Welt ist direkt an uns dran. Sie lauert an unseren Körpergrenzen, bedrängt uns beinahe und bebt ein bisschen mit unserem Herzschlag, da wo sie uns berührt.
Es ist atemberaubend. Während wir versuchen alles hinter gläsernen Wänden außen vor zu lassen, macht uns diese intensive Begegnung mit uns Selbst - mit diesem Selbst, das wie eine Wolke um uns herumschwebt und von unserer Haut tropft - die macht uns zu flirrenden Molekülen. Und wir müssen nicht die Hand auf das Glas legen, ja wir müssen nicht einmal hinausschauen, um zu wissen, dass es auch draußen flirrt.
Die Luft drückt sich auf unsere Haut, als wollte sie mit uns schlafen - jetzt gleich und hier - und Innen wird Außen, wir zum Glashaus und du sitzt mir vielleicht gegenüber, vielleicht atme ich dich aber auch oder bin am Ende sogar Du. Vielleicht schleicht ihr an meinen Grenzen entlang. Vielleicht umschließen sie euch schon längst. Ich kann euch fühlen, wie ich hier so sitze: Die Augen festgeklebt am Unendlichblau und die Hände nur halbwach.

So fühlt sich das an. Noch ein Sommer für die Ewigkeit. Immer wieder Herz in die Luft und warten, wer es fängt. Ein Sommer für die Ewigkeit.




Und der Impuls? Von wo? Hier.

Samstag, August 08, 2009

Xenos! Ich bin enttäuscht!

Morgen Abend bin ich zu Fines Geburtstag in Leipzig geladen... deswegen war ich gerade in Dessaus Xenos, um nach irgendeinem Geschenk Ausschau zu halten - Und unfassbarerweise bin ich NICHT fündig geworden! Das passiert mir zum ersten Mal! ... Es könnte allerdings auch daran liegen, dass ich den Laden mit einer gewissen Unlust Kitsch zu verschenken betreten habe. Wer weiß?

Heute ist Gartenreichtag und zig Menschen tummeln sich mal wieder auf unserem Kirchturm. Zumindest noch eine Stunde lang. Dann ist Schluss mit Führungen und unser Garten endlich wieder beobachtfrei. Jippie!

Morgen wie gesagt Leipzig und am Montag mit Gitarre in den Park. Hab ich irgendwie voll Bock drauf grade. Vielleicht schließt sich Maria auch noch an. Muss man abwarten.
Auch abzuwarten bleibt, ob sich Marcel[Das (un-)Mögliche ist passiert: Maria hat einen Freund ;)] morgen Abend bei Fine blicken lässt... schade eigentlich, ich witterte dort eine Chance, ihn besser kennenzulernen.
Wen ich allerdings wohl bald besser kennen lerne, das sind Theresa und Jan, die mir per SMS schöne Grüße aus Rom sandten und sich auf ein Wiedersehen in Leipzig freuen. *socializingickhördirtrapsen*

Donnerstag, August 06, 2009

Take this heart that will beat for two...

Ich bin seit ein paar Tagen von meinem Münsterausflug zurück. In Münster gab es zur Abwechslung viel Sonnenschein, nette Menschen, ein tolles Medizinerfestival, Cocktails und berauschende Filme. Mitte Ende August ist so einer gewesen. Ich möchte ihn euch sehr ans Herz legen, nicht nur wegen des wunderbaren Soundtracks von Vic Chesnutt, auch weil es sich ganz real nach Sommernacht und echten Menschen anfühlt. Beeindruckend.
Von Münster aus sind wir nach Amsterdam, Den Haag und Rotterdam gefahren und ich weiß gar nicht, wie Christian es aushält, so nah an Amsterdam zu wohnen und nicht jedes zweite Wochenende dort zu sein. Amsterdam! Eine Traumstadt! Eine, in der man sich für später ein Hausboot kaufen möchte, um zwischen Stuckdecken, alten Häusern und Grachten den Puls dieser doch jungen Stadt zu spüren. Ach, Amsterdam...
Den Haag hat allerdings ein geradezu erschlagendes Rathaus und glänzt auch sonst mit allerlei riesigen Bauten und einem Shopping District, in dem man den Jahreshaushalt Dessaus wahrscheinlich problemlos ausgeben könnte.

Und nun? Es ist ein wunderbarer Sommer, einer, der uns aushält wie wir sind. Ich dämmere zu Hause ein bisschen vor mich hin und habe das leise Gefühl, hier etwas richtig zu machen. Ganz und gar richtig. Vielleicht zum ersten Mal.

Sonntag, Juli 19, 2009

Sie flirtet zurück...

Ich möchte neben dir aufwachen. Tag für Tag. Ein Leben lang.
Ich möchte dich auf Familienfeiern mitnehmen, die ich alleine nur schwer ertragen kann. Irgendetwas sagt mir, dass sie mit dir wunderbar wären.
Ich will mit meinen Fingerspitzen deine Lippen nachzeichnen, die so wunderbare Worte formen, mir deine Mundwinkel einprägen wie eine Schatzkarte zum Glück.
Von meinen nächtlichen Streifzügen möchte ich dir Dinge mitbringen, vom Straßenrand auflesen, die dieselbe Liebe atmen wie du.
Ich will dir tausend neue Namen geben, weil jeder einzelne mich glücklich macht.
Ich möchte dir meine Träume ausbreiten und zu Füßen legen, wie eine neue Welt und möchte deine Träume kennen und sie auf meiner Haut tragen, leicht und warm wie Sommernachtswind.
Ich will nächtelang vor dem Rauschen deines Herzens liegen und dir daraus Kunstwere bauen.
Beim Abwasch möchte ich neben dir stehen und das leise Flirren der Luft um dich herum spüren. Und nicht mehr aufhören können zu lächeln. Vor Glück.
Ich möchte neben dir aufwachen. Tag für Tag. Ein Leben lang. Meine Hand auf deine Haut legen und fühlen, wie Wunderleben durch deine Adern fließt. Und ich werde kaum merken, wie dann die Sonne aufgeht, weil ich in deinem Goldschimmer liege, an dem ich mein Herz anzünde. Tag für Tag. Ein Leben lang.

-

Ich stand am Freitag nichts ahnend in der Küche und aß Orangen und dachte an nichts und hatte plötzlich Schmetterlinge im Bauch, konnt plötzlich nicht mehr aufhören zu Grinsen und wusste nicht recht warum. Und ahne es nun. Und sie wohl auch. Denn sie flirtet zurück. Ganz unerwartet.

-

Das La Pampa war meine Rettung vor dem endgültigen Abdriften in den Wahnsinn. Die Prüfungen sind nun ausgestanden, ich bin wieder Mensch und am Samstag geht es nach Münster und von dort aus irgendwohin - fort, weg! HollandNordseeIrgendwas. Es wird schon.
Morgen wieder Leipzig. Und nochmal schauen, ob dieses Gefühl nicht doch etwas mit der Küche zu tun hat XD.

Freitag, Juli 10, 2009

streeeeeesssssssss!!!!

4 Prüfungen sind geschafft, eine davon bereits sicher bestanden (Sprecherziehung yeeha) und nun nächste Woche noch Englisch und zweimal Französisch. Das wird vorbereitungsmäßig alles richtig eng. Zumal es heute Abend um 5 ja in die Pampa geht, um ein bisschen was von dem Stress wegzutanzen. Auf diesen Lichtblick ist die letzte Woche nur so hingelaufen und das müsste jetzt ganz dringend, ganz extrem super werden.

Gestern Abend wurden mir nochmal alle Wahrheiten gesagt: ich benutze öfter einfache Vergangenheit (also Imperfekt) bei Erzählungen, als der Durchschnittsmensch - stimmt das? *panik* ^^

Jetzt noch Tasche packen, einkaufen, zum GWZ fahren, Prüfungsunterlagen abgeben und für Englisch lernen - was für eine Woche, was für ein Leben, in dem man nur Schlafenessenlernen ist!

Dienstag, Juni 30, 2009

Nur nebenbei so nebenher

Gestützt von glücklicher Fügung lebe ich trotz Fahrad-Auto-KOntakt noch und habe das gestern auch gleich ein bisschen gefeiert und einen Glückskatzenschrein gebaut. Was man eben so macht, wenn man eigentlich für Prüfungen lernen sollte. Das mach ich dann heute... oder so. Denn jetzt gerade sitze ich ja in der Albertina und schreibe einen Blogeintrag... aber bis eben habe ich mich mit dem lateinischen Konjunktiv in allem Formen und Farben auseinandergesetzt und bin zuversichtlich, das bis morgen Abend doch ganz gut zu können... jetzt warten nur noch die tollen Satzgefügeparagraphen auf mich. Und BiWi. Und Sprecherziehung. Und Englisch. Und Französisch. Und Plinius.
Lieber noch nicht dran denken.

Der Zeitplan für die nächsten Wochen ist knapp und das gerade jetzt, wo draußen ein wunderbarer Sommer aufgefahren wird. Man möchte von Ironie des Schicksals sprechen und traut sich nicht, weil man weiß, dass man trotz allem ja ganz Rauschen und Fliegen und Fallen ist in diesen Tagen.

Meine Familie ist im Urlaub, die Pflanzen in Leipzig sind umgetopft, Michael Jackson ist tot und die Kirschen sind reif. Ich hänge in der atemlosen Sekunde vor der ersten Prüfung und bin zuversichtlich. Ganz ohne Grund eigentlich. Und doch. Zuversichtlich, dass das alles wird. Knapp, aber wird.

Was geht bei euch? Sommer, Prüfungen, Ferien?

Montag, Juni 15, 2009

Und am Ende werd ich gehen, als hätt ichs immer vorgehabt...

Die Zeit hier in der Albertina vergeht irgendwie immer etwas langsamer, als anderswo. Nicht, dass mich das davon abhalten könnte, Einsatz zu zeigen und auch heute wieder meinen Tag hier zu fristen.

Wochenende war toll. Freitag war ja Horrorfilmabend geplant - ist dann aber doch Splatter geworden(es gab da so ein Rasenmähermassaker). Samstag war die gefürchtete Themenauszugsparty bei Edna, die dann viel cooler war als erwartet, mit Gitarre und Lagerfeuer und abschließendem Balkongelaber. Gestern dann spontan Käsespätzleabend bei Julia mit kitschigen Filmen und "einem Gefühl von Sommer, das schon weh tut beim an der Ampel stehen".

Die Bilder, die meine unentschlossenen Schrittfolgen zeichnen, verlangen nach einem wunderschön-melancholischen Soundtrack. Mein Herz macht mit und hört für einen Moment auf mit Off-beat. Und bei allem, bleibt mir nur immer wieder zu denken, dass dieses Leben wunderbar ist. Wirklich und wahrhaft wunderbar!

Mittwoch, Juni 10, 2009

Es ist so egal

wo die andern jetzt sind. Heute ist UBMittwoch. Dementsprechend sitze ich hier schon ein paar Stunden rum und lese fleißig BiWi und Dickens. Endlichendlich Great Expectations. Und es ist warm, so warm, dass der Regen fast warme Dusche ist und Gisbert zu Knyphausen singt im Hintergrund und wartet nur darauf, dass ich gehe, aufbreche zu Grammatik, damit er sich nicht weiter heiser schreien muss.
Und so geh ich. Kristin hat nämlich auch keine Lust mehr, den Rubenbauer von rechts nach links zu schieben. Nur so viel: Anfangen ist das Motto.

Samstag, Juni 06, 2009

Jennifeeeeeeeerrrrrrrr!!!!!

Ist diese Frau heiß oder ist diese Frau megaheiß?! Gerade hab ich Jennifer Rostock auf dem Augustusplatz gesehen. Zu hören war die Sängerin zwar eher schlecht, dafür aber gut zu sehen und schön anzusehen und mit einer Bühnenpräsenz auf dem Platz - es war der Hammer! Jägermeister für die erste Reihe und Jennifer zum anfassen für mich und die paar Glücklichen um mich rum.
Mit Sex verkauft man vielleicht keine Autos, aber Konzertkarten ganz sicher und so wie ich das sehe, bin ich im Oktober auf einem solchen! Für Freunde des gekonnten Hüftschwungs und Konzertgerangels: Hingehen, mitmachen, Jennifer Rostock für alle!

Wie ich mich da so sitzen sehe

eine Woche lang, da komme ich auf die Idee, dass du mein großangelegtes Ablenkungsmanöver sein könntest. Oder ich eine Koffeinunverträglichkeit entwickle. Ich bin mir nicht ganz sicher, was mir lieber wäre. Manchmal fällt man unvermittelt sternförmig auseinander. Und weiß dann für ein paar Tage nicht mehr, wo man endet. Ich bin auseinanderzusammenkaputtabernochnichtganz.

Samstag, Mai 23, 2009

Liebe immer da, wos nicht sein darf

und dann nicht aufhören können. Das ist vielleicht ein bisschen symptomatisch für mein Leben und könnte auch gerade wieder aktuell sein, in diesem Gewittersommerwochenende, an dem die Erde bebt vor lauter bumbum und zickzack. Der Himmel spielt heimlich Weltende und uns bleibt nichts anderes übrig, als unsterblichkeitspropagierend wie immer davor zu stehen und uns einzureden, dass wir zu jung wären, um zu bleiben. Hier. Viel zu jung, um das, was hier gerade abläuft, irgendwohin mitzunehmen...

In Wirklichkeit sind wir aber wahrscheinlich gar nicht zu jung, höchstens zu ängstlich oder verblendet. Das kommt ganz drauf an. Wenn hinten am Horizont schon wieder Musik läuft und wir nicht anders können, als uns einzureden, es wäre der Ohrwurm von letzter Nacht, wenn das Handy in verdächtig lautes Schweigen verfällt und wir uns sagen, dass es wohl kaputt ist, wenn die Nächte wieder Martini und Summen und Herzklopfen sind und wir darauf bestehen, dass das nun aber wirklich am Sommer läge... dann können wir manchmal ziemlich überzeugend sein. Und zwischendurch vielleicht tatsächlich glauben, wir wären nicht verliebt. Vielleicht. Für einen Moment.

Mittwoch, Mai 20, 2009

If I kiss you where it's sore

Eine tolle Woche, deren Wochenende nun eingeläutet wird, liegt hinter mir. Am Samstag feierten Maria, Stephan und Marie Geburtstag. Das war eine sehr feuchtfröhliche Angelegenheit mit Tanz, Gesang und obskuren Gesprächen. Der Hammer.
Und so sah das dann aus:



Maria hasst mich jetzt, oder würde mich hassen, wenn sie wüsste, dass ich das hier poste. Deswegen sag ichs ihr einfach nicht, sondern zeige euch einfach auch dieses Supervideo^^.

Dann mal eben schnell ne kurze Woche gefahren, Vortrag runtergerissen, Nachtspazierengegangen, Französischenfilmgeschaut und heute dann Pizzabacken bei mir. Es fetzt. Und es schneit. Pollenschnee. Aber es sieht echt aus wie Schnee und ganz Leipzig ist voll davon.

Sonntag, Mai 10, 2009

Und das zieht an

Es ist maimaimai! Auf einmal ist es Frühling. Obwohl der Flieder schon fast wieder verblüht ist. Eines Morgens schlägt man die Augen auf, oder man öffnet die Tür und atmet ein, oder man hört sich selbst plötzlich heller klingen und dann ist es plötzlich Frühling. Einfach so. Der Hunger auf Juni, auf Seidennächte, kalten Kaffee, Brennen, Blühen, Stolpern, Tanzen, Sommer hat einen bisher nicht verzeichneten Höchststand erreicht. Maimaimaimaimaimai!

Wir sind keine gemalten Schiffe auf einem gemalten Ozean. Die Stimmung wird nicht von zwei Blautönen gemacht. Sie bricht aus uns heraus oder in uns ein. Wir werfen uns hoch in die Luft. Immer wieder. Manchmal kommt ein Windstoß und trägt uns höherweiterschwerelos. Wir holen Schwung und werfen uns mit aller Kraft dem Himmel entgegen, in der Hoffnung auf ein nochmal. Nochmal eins mit dem Südwind sein und fliegenfliegen. Nicht sofort wieder zum Boden, auf Füße, die nicht zum landen gemacht sind.

Sie bricht aus uns heraus oder in uns ein. Liebe. Bricht aus uns heraus und zieht uns hinterher immerweiter, zieht uns nach oben, bis unsere Füße die Erde kaum noch berühren. Bricht in uns ein selbst wenn wir uns hinter kugelsicheren Barrikaden verstecken, bricht jede Sicherheit auf und macht uns unverwundbar.

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Ich öffnete also meine Augen vor wenigen Tagen und sie waren voller Blau, ich trat auf die Straße und wurde beinah weggetragen von den Herzschlagwellen in der Luft, ich streckte meine Hand aus in die Leere... und ich wusste, dass du es bist. Dass sich 2 Jahre mal eben so vertrödeln und dass ich aber jetzt in den verbleibenden Monaten dir doch noch zeigen könnte, was ich 2007 meinte, als ich lachend auf die Dachgiebel zeigte, die in den Himmel zu tauchen schienen. Ich weiß, dass du es bist. Wunder.

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Wenn wir also nicht gemalt sind, sondern lebendig, fast halbflüssig uns ins Feuer gießend wie Brennspiritus, dann ist Zeit wahrscheinlich eine Komponente ohne die wir nicht funktionieren und das beschwingte TickTack unter unseren Schritten muss immer mit, immer weiter auch wenn wir leise "anhalten" flüstern, während wir bei Maibowle sitzen und ganz fasziniert auf unser inneres Leuchten schauen - anhaltenanhaltenstop denken wir, wenn die Zeit dann ihr Schlagzeugsolo hinlegt, aber es ginge ja nicht, wir wären ja nicht. Ohne diesen Rhythmus. Das Treiben und Schlagen, auf das wir tanzen. Wir wären ja nicht. So schön. Und unsere Herzen nicht pulsierender Wackelpudding. Aber ohne die wäre es doch nicht maimaimai.

Freitag, Mai 01, 2009

Aber du bist ja nicht nackt.

Was immer meine Mitbewohnerin gestern gemacht hat - es hat nicht dazu beigetragen, ihr Stimmungshoch weiter auszubauen. Sehr schade, denn das gefiel mir gerade so gut.

Heute habe ich zwischen totaler Müdigkeit und Sprecherziehung Lydia getroffen, die doch mal wieder mehr weiß als ich, obwohl es ja irgendwie um mein Leben geht...

Gerade bin ich von Christins Geburtstagsfeier mit Singstar und Tequilla zurück(das ist dem wenigen Schlaf der Vornacht geschuldet) und lasse nun auf dem Balkon ausklingen, was da noch so in mir summt... das ist ne ganze Menge auf einmal...

Was Morgen ist, das weiß ich nicht. Ich habe das Gefühl seit meinen Geburtstag wieder ein vielversprechenderes Lebenskapitel zu bestreiten. Da sind wieder viel interessante neue Menschen und ein neuer Leistungsanspruch, ein gewisser Anschluss an alles vorher gewesene und eine neue Melodie in diesen 4 Wänden, die mich mitreißt, die mich glauben macht, dass alles, alles wird!

Manchmal ist man Licht, ohne es zu wissen. Manchmal ist man 2 Quadratmeter Glück, ohne sich auszuziehen.

Donnerstag, April 30, 2009

Nackt bist du fast 2 m² Glückleuchtfläche

Heute war mal wieder studentischer Protest, diesmal vor dem Bundesverwaltungsgericht und mit schlechter Beteiligung, dafür mit Wasser- und Kissenschlacht. Hat sonst eigentlich ziemlich gefetzt, waren halt nur beschämend wenige da. Ist den Leuten irgendwie egal, ob ihr Studium was kostet oder nicht.

Bis gerade eben waren noch die Mädels hier zum allgemeinen Niveaulesen und prinzipiellen Up-catchen, weil das irgendwie durch Kochabende nicht mehr abgedeckt werden kann. Maria ist noch auf Date(hoffe ich) und die Eiskrem ist alle. Wieder einmal haben wir das Tagesziel erreicht! Yeeha.

In vier Stunden muss ich wieder aufstehen und bin eigentlich auch nur hier, um den im Titel genannten Satz loszuwerden. Überkam mich heute irgendwie so in der UB, vor lauter glücklichen Menschen, die mich dort umgaben. Lied ist auch direkt dazu rausgekommen, gibt aber noch keine Aufnahme, wegen der Nachtzeit.

Morgen Geburtstagsfeier bei Christin. Und auch sonst feiert alle Welt, was es mal eben so zu feiern geben könnte... ist schließlich ein langes Wochenende und ein freier Freitag, da muss man sich schon mächtig ins Zeug legen...

Montag, April 27, 2009

Die Gesamtsituation schickt sich an

diesen Sommer zu einem der besten zu machen. Einfach so. Ohne dass ich mich dafür großartig angestrengt hätte. Und trotz Blattläusen an unserer geliebten Pfefferminze. Es fängt schon in dieser Woche an mit all der Wunderbarkeit. Die Ereignisse überschlagen sich, ohne dass ich an allen teilnehmen könnte.

Den Anfang macht der Kochabend heute, wo wir Matthias' lang ersehnte Freundin kennenlernen(die uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt), höchstwahrscheinlich irgendwas ganz tolles essen und uns vielleicht zu wasbinich, Flaschendrehen, Tabu oder ähnlichem hinreißen lassen. Dienstag ist nochmal kurz Zeit zum Luftholen. Mittwoch ist Tiger Lou in der MB und eigentlich würd ich gern hingehen... mal schauen. Donnerstag feiert hier in Leipzig Christin Geburtstag und im fernen Hildesheim hat Mias Theaterprojekt Premiere. Wers möglich machen kann, geht hin. Ich selbst habe einen Überraschungsbesuch erwogen, habe aber Donnerstagabend noch ein Referat, dass ich nicht ausfallen lassen kann *hmpf*. Alle andern: Gehen, machen, hinfahren.
Freitag habe ich ein Date mit meiner Vergangenheit. Ines hat vor ein paar Tagen angerufen und gesagt, dass wir uns irgendwie mal wieder treffen sollten. Sie und Ronald und Melanie und ich... ich bin gespannt und leicht ängstlich und verweise auf vergangene Posts, um die Grundstimmung klar zu machen.
Samstag feiert mein Lieblingsmann Einzug in Magdeburg. Und ich habe doch gar keine andere Wahl, als unbedingtunbedingt hinzugehen. Vielleicht nehm ich bis dahin mal noch das alles auf, was bisher hier nur auf Zetteln rumliegt. Das könnte vielleicht...

Es könnte eine achtmonatige Zäsur gewesen sein. Kein allgemeines Ersterben. Das wäre... obskur.

Mittwoch, April 22, 2009

Und noch ein Jahr

Jetzt also einundzwanzig. Das liest sich eigentlich sehr fein und dementsprechend toll war auch der Montagabend mit allerlei bekannten und weniger bekannten Leuten, Park, Decken und Bier(und den äußerst interessierten Enten natürlich, die gegen 2 nochmal zu uns schauten). Es war ein grandioses Frühlingswetter und eine Menge netter Leute - die Aktion ist also geglückt und pünktlich Dienstagvormittag waren wir auch alle wieder bei Bewusstsein und in der UB(zumindest die Lateiner).

Details zur Gesamtsituation müssen irgendwie später folgen, gerade brennen die Grammatikhausaufgaben darauf von mir gemacht zu werden...

Samstag, April 18, 2009

No need to say goodbye...

Manchmal ist man 20 und wahnsinnig alt. Und manchmal ist man 50 und sehrsehr jung. So kann das gehen. Ich werde mir etwas für Montag überlegen müssen. Eine Richtung, einen Rhythmus, einen Schritt, ein Bild oder eine Melodie. No need to say goodbye. Ich hätte euch gerne alle in diesem Park. Jeden einzelnen. Und so bitte ich euch doch zumindest telepathisch zu partizipieren. Montag, 20 Uhr, Johannapark. [Wenn Christin es einrichten kann, ist sie dort gerne gesehen]. Streckt eine Hand in den Himmel und stellt euch vor, ihr wärt da. Macht euch ein Bier auf und Musik an und seid einfach da.

Gewaltphantasien vertont...

Gewaltphantasien. Das meine ich, wenn ich sage, dass da viel Lärm ist in mir... gestern habe ich andere Leute gefragt, ob sie auch manchmal so etwas haben... Habt ihr? Habt ihr manchmal rennenschreiensterben im Kopf?

Ich schon.

Montag, April 13, 2009

Was das Leben noch sein kann

Wir sind auf der Suche. Nach Frühjahrsdepressionen, Osterwundern und Plötzlichsommer kommt etwas vielleicht unerwartetes: Park! Nächsten Montag hab ich Geburtstag und dazu schaffe ich dann Himmel und Menschen in einen Leipziger Park meiner Wahl, und strande dort zwischen Grillenzirpen und Grillgut. Soweit der Plan. Mach mit, sei dabei, mach blau am Montag, feiere DKDNZ!

Mittwoch, April 01, 2009

Erst die Hormone, dann das Wetter und jetzt...

Anna ist total verschallert *lalalalalalalala*. Und zwar sowas von verschallert. Ganze Bücher muss sie lesen und unzählige Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen, um sich selbst davon abzulenken, wie sehr. Letzte Woche waren die Hormone schuld, diese Woche ist es das Wetter... aber ich werde an das Ende der Gründe und Entschuldigungen kommen. Und was dann passiert, wage ich mir hier an dieser Stelle noch nicht auszumalen. In meinem Innern ist viel Krach derzeit. Mein Herz klopft an die Tür nachts und die Stimmen in meinem Kopf zeigen leichte Ansätze zur Achtstimmigkeit "Geht mich gar nichts an. Überhaupt nichts." - Erschwerend kommt hinzu, dass ich auf wenigen Quadratmetern versuche, eine Distanz zu halten, die die Räumlichkeiten leider nicht hergeben.

Dass andere Menschen plötzlich jemanden brauchen, damit ich sie nicht mehr brauchen muss, ist neu. Ich kann mich nicht an den Zeitpunkt erinnern, in dem mein Puls zu etwas so gefährlichem geworden ist. Der Rest allerdings ist bekannt, fast schon zu bekannt und ich frage mich auch, seit wann ich nicht mehr diese unbändige Freude darüber empfinde, unbelehrbar zu sein. Dieses eine Mal vielleicht wünschte ich, dass ich die ewig fehlschlagende Versuchsreihe, nicht mit solchen Elan betriebe und es beiseite legen könnte, wie ein langweilig gewordenes Spielzeug.

20 years of bad decisions haven't taught me much at all... so scheint es und wie es hier aus den Boxen schallt, weiß ich, es ist meinem Hang zur Verdrängung und zu Optimismus zu verdanken, dass ich heute hier bin. An der ewig gleichen Stelle.

Was wir es nächste Woche sein? Wer ist dann schuld?Linksbündig

Freitag, März 27, 2009

Damals

vor 3 Jahren hatten wir das Gefühl, etwas zu vermissen - etwas, das wir berührt hatten, an dem wir nicht vorbeigekommen waren. Ich wage zu behaupten, dass wir da noch nicht wussten, dass wir das Große sein würden, das uns die Möglichkeit geben würde, unsere Sehnsucht jederzeit beim Namen zu nennen. Und doch ist es so. Ich muss doch die 3 Worte nur denken, dann schmeckt es nach Martini in meinem Mund und unter meinen Füßen wird die Welt Trampolin. Ich kann sie wie einen Farbfilter vor meine Augen schieben, sie aufsetzen, wie eine Sonnenbrille und es reißt sofort und der Atem zittert. Dann flirrt alles vor wunderschön.
Ich hätte es nicht glauben können, nicht richtig, nicht bis zum Ende, dass ich 2009 hier sitzen würde und hätte nicht wirklich mit dir geredet seit fast 2 Jahren und müsste es nur denken und hätte Gänsehaut und Bauchschmerzen vor Lachen. Wenn das nicht Reichtum ist, wüsste ich nicht, was sonst.

Zwischen den Flüssen.

Samstag, März 21, 2009

Forever's gonna start tonight...

Und manchmal frag ich mich, wo du da eigentlich bist und wie lang das noch dauert, bis ich sehe, welche Stadt du jetzt unsicher machst.

Gestern waren wir in Dresden zum Orgelkonzert(Oma, mein Bruder und ich) und heute war ich in Macbeth von Verdi - man könnte sagen, ich versuche, mich nicht von der Langeweile erschlagen zu lassen. Und nebenbei so nebenher versuche ich diesen und jenen zu erreichen, Lieder zu schreiben, keine Blumen mitzubringen und mir vor allem nichts anmerken zu lassen. Ich brauche Geld für... ja wofür eigentlich? Und Zeit - ich brauche dringend Zeit! Aber nicht, bevor ich aufgehört habe, das eine oder andere vor mir herzuschieben... Wird vielleicht noch in diesen Ferien.



Wir alle werden geliebt und zwar von denen, von denen wir es am wenigsten erwarten. - Von Dänen? Was haben die Skandinavier damit zu tun?

Dienstag, März 17, 2009

Juli Zeh und Interrail

Freitag besuchte ich ja nun eine Veranstaltung der Buchmesse - die Zusammenarbeit von Juli Zeh und Slut. Das Buch gibt sich utopenbeschreibend, freiheitsliebend und erinnert - das liegt in der Beschaffenheit der Szenerie - an Orwell. Die teilweise eigens dafür geschriebene Musik ist noch sphärischer als gewohnt und gibt den Protagonisten einen Puls, der wohl deutlich über den genormten Werten der "Methode" liegt.
Und unter dieser Inszenierung und hinter endlichendlich Slut live hören steht auch die erste physisch greifbare Manifestation dieser Frau. Juli Zeh raucht unentwegt, liest nüchtern und vielleicht gerade deshalb wirklich emotional und singt das eine oder andere Lied mit, wobei sie sich ein bisschen in das Dunkel des Hintergrunds schiebt.
Ich bin fasziniert. Wieder und immer noch. Auch während wir schon wieder auf den Rädern sitzen, auch später im Killywilly und dann zu Hause. Fasziniert.

Es ist März und somit nicht nur Zeit längst Frühling zu proklamieren, sondern auch so langsam über den Urlaub im Sommer nachzudenken. Ich spiele recht intensiv mit dem Gedanken an 22 Tage Interrail quer durch Europa. Das könnte zeitlich klappen und dennoch irgendwie meiner Vorstellung vom ziellosen Urlaub gerecht werden. Allerdings brauche ich noch jemanden, der mitkommt. Mitte August soll es losgehen.

Freitag, März 13, 2009

Warum ist der Kopf eigentlich immer ein bisschen schneller

bei dieser Art von Lernprozess?

Die Hausarbeit ist pünktlich fertig, aber etwas zu lang geworden. Wir müssen nun abwarten, was das bringt.

Gestern Kino - fabulös! Shopaholic. Nicht fragen^^.

Heute dann Slut-Konzert mit Juli Zeh Buchvorstellung. Und ich freue mich darauf, wie sonst auf nix die Woche und dass obwohl die Woche eigentlich schon ziemlich toll war. Und zwar wie folgt:

Am Montag habe ich wie gesagt die Hausarbeit abgegeben und mich danach noch mit Matze getroffen zum Mittagessen, denn der hatte ja Geburtstag. Danach stellte ich die Wohnung soweit wieder her und lagweilte mich ein bisschen so dahin. Am Dienstag war ausschlafen und kochen dran und ich wurde von einer konfusen Tine angerufen, die unbedingt Sophie sprechen wollte, meine Nummer von Maria hatte und... ja, irgendwie verlor ich da den Faden. Maria kam dann auch abends und ging direkt wieder los zu Theater, woraufhin ich mich wenig später zu Sophie begab um ein bisschen Grey's zu schauen. Später am Abend dann mit meiner Mitbewohnerin vor dem rumzickenden Fernseher(Er war also aus^^).
Und Mittwoch dann war so ein richtiger Sahneschnittentag. 14 Uhr machten wir uns auf zu einem Möbelhaus in den Farben Blau und Gelb. Vor lauter Busfahrpanik waren wir aber doch vor dem vereinbarten Treffpunkt mit Fine da, hatten also noch Zeit uns anzuschauen, wie Stephan sich 2 Paar viel zu kleine Schuhe kauft. Und dann aber los zum schwedischen Außenposten, wo Fine auch wenig später auftauchte. Wir sind dann mit großen Taschen und reichlich Humor hindurch - einige haben da auch ne Menge Geld gelassen *tse* - und Maria und ich wurden auf einen Tisch aufmerksam, der 60€ heruntergesetzt war und regelrecht nach unserer Küche schrie. Gesagt, getan und nach dem obligatorischen Hot Dog setzen wir uns schon mal theoretisch mit dem Problem Tisch-in-Bus auseinander. So schnell müssen wir aber in dieser Hinsicht zu keiner Lösung kommen, da wir den Busfahrplan falsch lesen, nochmal (mit Tisch und Camelie und allem) zu H&M gehen, wo Stephan noch mehr Geld ausgibt und wir den Bus verpassen. Wir stehen also dann noch ziemlich stylish gute 20 Minuten in der Kälte und kriegen dann aber recht bequem den Tisch untergebracht. Kaum zu Hause muss auch direkt auf- und abgebaut werden, um schließlich in voller Zufriedenheit Final Destination zu gucken.
Donnerstagvormittag gingen Maria und ich dann getrennt von einander aber zeitgleich einkaufen - sie war wie üblich erfolgreicher als ich - schlugen uns dann mit MLA Guidelines für Quotations herum, machten Nudelauflauf und erwarteten Claudi, die sich noch sinnvolle Ratschläge für die Old English Hausarbeit erhoffte. Ob das so geklappt hat, weiß ich nicht so genau. Jedenfalls floss der Nachmittag so vor sich hin und dann bin ich ja abends ins Kino.

Gerade habe ich einen Anruf bekommen, dass ich wohl oder übel morgen um 8 Uhr hier abfahrtbereit auf der Matte stehen muss, um dann zu Hause ein wenig zu orgeln. Ein Spaß.

Sonntag, März 01, 2009

Jubiläumspostfeier?

Es ist Frühling, Leute! Heute nehme ich mein Rad mit nach Leipzig, wird höchste Zeit. Mobil sein ohne Bahn, das hat schon echt was. Und nun also Frühling, was für ein Gefühl, ich merk es schon. Da war heut jemand und ich kannte sie und kannte sie nicht... immer die gleichen bei der Inventur. Es ist fast wie ein Klassentreffen, nur mit mehr Katzenfutter und Tütensuppen^^.

Bald steht der 500. Post an... so in ungefähr 70 Posts ist es soweit. Wir hatten uns beim 250. Eintrag vorgenommen zur Feier der nächsten 250 ein Fass Köstritzer aufzumachen. Ich finde den Plan prinzipiell immer noch gut, schlage als Ort Leipzig vor und sage noch mal Bescheid, wenn der Termin näher gerückt ist.