Dienstag, Juli 29, 2008

1 and counting.

Dieser Tag zeichnet sich durch einen seltsamen Beginn aus irgendwie. Leute gehen tödlich beleidigt offline und ich weiß nicht recht warum...

Gestern kochen bei Julia. Lustig. Sehr lustig. Wir haben uns auch besser kennengelernt. Sagen zumindest die, die unbedingt Flaschendrehen spielen wollten. Ach, ihr Lieben, ihr werdet mir schon fehlen in den Ferienwochen... aber wir werden uns schon mal über den Weg laufen in den Lateinkatakomben oder sonstwo.

Weißt du, ich hätte das noch viel pampiger sagen können, dass ich dich nicht will.

Freitag, Juli 25, 2008

Seltsame Träume, Sommerregen und Ancient Greek

"Warum bin ich so frei? Alle Türen sind geöffnet, alle Wege bereitet, alle Fragen finden Antwort. Warum bin ich auf einmal so frei?"
"Morgen wird man dir die Beine brechen, dir die Sprache nehmen und deine Augen verschließen. Man wird dich in Ketten legen und wegsperren, an den Pranger stellen und restlos verkaufen. Und jede Träne, die ich weinte, könnte dich nicht retten, jeder meiner Herzschläge, den ich dir erklärte, wäre verschwendet an deine Sehnsucht. Also frag, solang du kannst, erkunde die ganze Welt, bevor sie dich holen und frage dieses eine - tu es für mich - frage Warum!"
"Wenn morgen nicht käme, wenn du nicht wüsstest, wie Morgen sein wird, was wäre dann dann Heute? Wie wäre es hier in diesem Moment?"
"Ich hätte nichts gesagt.
Du hättest mich nicht gefragt."
"Und da hörst du es dich selbst sagen: Darum."


Ein seltsam anmutender Dialog in noch merkwürdigerer Besetzung. Und was mir das sagt? Dass vielleicht immer noch zu vieles ungenutz bleibt. Vielleicht.

Gerade Mittagessen auf dem Balkon zu einem wunderbaren Sommerregen vor meinen Augen, der die Schwere aus der Luft wäscht. Ein Rauschen wie von weit und die vage Ahnung, dass das hier auch so geht... Barfuß durch die Welt.

Ancient Greek. Brrrr. Word.

Samstag, Juli 19, 2008

"I don't wanna talk..."

Oh doch, ich will... will gerne reden darüber, dass ich noch nicht weiß, wie ich das nächste Wunder aus dem Ärmel zaubern soll, ohne dass irgendjemand merkt, wieviel Schweiß, Blut und Tränen das kostet. Es soll ja aussehen wie atmen, wie eine angeborene Fähigkeit, innate.
Würde gerne darüber reden, dass ich mal wieder zielsicher und völlig unbegründet vor fremden Türen meine Zelte aufgeschlagen habe und warte auf das Lichtflackern im Fenster oben rechts so sehr, dass ich mir kaum selbst noch in die Augen sehen kann. Denn ich weiß doch... ich weiß doch, wie es endet. Und ich geh immer wieder hin, zu spielen, als hätte ich nie verloren. Ich schüttele meine Arme, als wäre ich Mitte Juli dem Erfrierungstod nahe, weil ich hoffe, dass vielleicht doch ein Wunder vor meine Füße fällt.
Und ich möchte jemandem sagen, dass ich nicht mehr schlafen kann wie früher. Dass der Nachthimmel mich nicht mehr einfach so schluckt, nur weil ich ihm die Arme ausbreite. Ich bleibe wach, Rücken am Boden, Blick zur Decke und weiß gar nicht, was das ist oder was es vielleicht eben nicht ist, was meinen Herzschlag da im Laufschritt hält und meine Augen aufgerissen, ausgehungert darauf wartend irgendwo wieder ein riesiges, übergroßes "Zum ersten Mal" an den Wänden zu lesen.
Wer hört meinem Schweigen denn noch an, dass das hier und zwar genau das(!), Juli ist? Es wär Zeit, denk ich. Ich meine, wann, wenn nicht jetzt? Wann denn sonst Juliküsse und all das bis zur Bewusstlosigkeit?

"I don't wanna talk, cause it makes me feel sad..."

Also nicke ich. Und baue den Vorhang auf für meine One-Man-Show. Es muss ja weiter gehen. Es muss doch. Vielleicht ruft sie ja noch an... und bis dahin improvisiere ich hier ein bisschen rum. Und wenn alles läuft, wie immer, kann ich später in meiner Lieblingsszene brillieren: Alle errungenen Siege, hübsch unauffällig im Gepäck und den Weg dahin dann mit einem Schulterzucken und einer Handbewegung abtuend. War doch nichts. Im Schlaf. Na klar.
Manchmal ist alle Profilierung nichts. Jetzt zucke ich die Schultern. Ich weiß nicht mehr, bin mit meinem Latein am Ende. Einen Schritt vor und zwei zurück und dann, wenn man alles versucht hat, muss man wohl manchmal feststellen, dass vielleicht nicht alles für einen gemacht ist.

"... And I undestand,
you've come to shake my hand
I apologize if it makes you feel bad,
seeing me so tense
no self-confidence..."(ratet mal, welchen Film ich grad gesehen habe...)

Mittwoch, Juli 16, 2008

In the night we make mistakes....

Ab nächste Woche sind Prüfungen. Ich kann es kaum noch erwarten. Am Montag hat mir die Susi eine CD zukommen lassen. Jetzt laufen Hoosiers und the Wombats drunter und drüber und nicken mir aufmunternd zu.
Ich habe die irgendwie unbegründete Ahnung, dass das alles so gut wird, wenn das nächste Semester erst anfängt! Nochmal Linguistik in Englisch - ich hab mir schon die Seminare ausgesucht - es ist ein Traum! Und bis dahin: AcI, NcI, Supinum, Gerundiv und Abl. Abs. - ich krieg euch alle!! *muhahahaha* *weltherrschaftickhördirtrapsen*

Sonntag, Juli 06, 2008

...und viel Bewegung an der frischen Luft!

Gerade bin ich vom La Pampa rein. Geilgeilgeil!!

Die Hinfahrt am Freitag gestaltete sich belastender, als Stefan und ich uns das vorgestellt hatten - 17km Stau bei Dresden, wegen eines defekten LKW und als wir dann nach 4 Stunden das Festivalgelände erreicht und die Zelte im Schweiße unseres angesichts neben dem See aufgebaut hatten und gerade der zweiten Band - Mintzkov - lauschten, fiel Stefan auf, dass er den Autoschlüssel nicht mehr hatte, wir also los und gesucht und alles, aber der Schlüssel war nicht aufzufinden. Während ich beschloss, mich mit dem Problem frühestens nach Bratze näher zu befassen, war Stefan(logischerweise, ist ja sein Auto) nicht ganz so gechillt. Trotzdem folgten wir, nachdem wir beim Festivalradio Bescheid gesagt hatten, erstmal weiter dem Festivalprogramm:
Grand Island gingen mit Banjo und Kopfstimme richtig vorwärts, doch im Vergleich zum folgenden muss ich sagen: Das Publikum tanzte eher verhalten. Richtig abgegangen sind sie dafür bei Bratze: Hunderte indie-Kinder gehen so krass auf Elektro ab, dass ich mich in einer surrealen Zwischenwelt zu befinden scheine und mich frage, wo der große kommerzielle Durchbruch für Bratze sich eigentlich versteckt?! Der Autoschlüssel hat aber genug vom Verstecken, Stefan entfernt sich kurz und kommt mit Schlüssel wieder. Hat jemand beim Radio abgegeben - da macht Bratze gleich nochmal so viel Spaß! Direkt im Anschluss an dieses "Sie tanzen in Zungen!" kamen die sympathischen Herren von Chikinki aus Bristol. Viel Crowd Surfing, zwischenzeitlich viel Publikum auf der Bühne und die Erkenntnis, was ein Publikum ausmacht: Beim Campusfest haben Chikinki bei mir nicht so den Eindruck hinterlassen, muss ich sagen, dafür aber am Freitag! Ich machte mich dann in Richtung Zelt, lauschte der Strandlounge, schaute mal ins Kinozelt und bin dann aber gegen 3 doch ins Bett, während Stefan noch Karrera Klub auflegen hörte.

Samstag. Wir schlafen gut und lange. Es nieselt. Weil wir keine Lust haben, den Vormittag, oder was davon übrig ist, im Zelt zu verbringen, machen wir mit dem Auto einen Abstecher nach Polen(aber wir hätten nach Polen auch laufen können. Bequem in 7 Minuten...) zum Tanken und fahren dann durch den polnischen Teil Görlitz', kaufen Essen und machen uns dann zurück in Richtung Festival. In direkter Nachbarschaft zum Freibadgelände auf dem das la pampa stattfand, hatten wir ein stillgelegtes Kraftwerk gesehen und haben dort Relikte einer längst vergangenen Zeit bewundert(na ja längst vergangen... die Kantine war noch in Betrieb^^).
Halb vier geht es für uns musikalisch weiter mit might sink ships, die so viel Wind machen, das plötzlich die Sonne rauskommt und auch den Rest des Tages ordentlich heizen wird. Während Friendliness is going happy essen wir in Ruhe Mittag und legen uns in die Sonne, in gute Position zur Hauptbühne natürlich, wo wenig später I might be wrong spielen, die mir tatsächlich den ersten stimmigen Einsatz einer Melodica zeigen und eine ganz unverkrampfte Sympathie ausstrahlen, auch während sie später selbst abbauen. Danach kommen Mondo Fumatore, die für Cats and cats and cats eingesprungen sind und mich ein bisschen an Zuhause erinnern und so hochklassig tanzbares spielen, dass ich mich ein bisschen fremdschäme, wie wenige im Nebenbühnenzelt sind. Allen verbleibenden Platz nimmt die Band aber problemlos für sich ein und ist ganz eins mit den 4 tanzenden, 50 wippenden und 30 sitzenden Menschen. Danach spielen auf der Wiese vor der Hauptbühne zwei Leute Frisbee und alle anderen spielen zwangsläufig mit - für mich ein sehr erheiterndes Intermezzo^^. The Car is on Fire ist gut angezogen, dafür ein wenig unangenehm darum bemüht, alle zum aufstehen zu bewegen, aber das gibt sich nach den ersten 2 Liedern und plötzlich stehen die Leute von ganz allein. Während der darauf folgenden Band, geh ich nochmal zum Zelt, eine Stunde mit Bier, sitzen und Ruhe, bevor die letzten 5 Bands kommen.
Zu Jens Friebe und Justine Elektra steh ich wieder vor der Bühne, ist aber technisch wahnsinnig schlecht. Das merkt Justine Elektra natürlich auch, immer wieder stimmen die Samples nicht, oder der Beat stockt, der Gitarre fehlen die Tiefen und was Jens Friebe eigentlich da macht weiß ich auch nicht. Der hat am Anfang 2 Lieder von sich gesungen und sich dann Stück für Stück von der Bühne entfernt. Justine beendet ihren Auftritt vorzeitig und ich kann mich nicht entscheiden, ob die Technik gepatzt hat, oder Justine Elektra schlecht war. Ist auch wenig später bei Siva total egal. Es geht wieder nach vorne und man merkt schon die allgemeine Vorfreude auf den Headliner, der danach kommt. Polarkreis 18 brauchen ein bisschen länger als alle andere um sich aufzubauen, haben dann aber neben super Sound und wogender Masse die besten Lichteffekte. Ich habe in der folgenden guten Stunde Musik visionäre Eingebungen und unverhältnissmäßige Endorphinausschüttung, sodass der nachfolgende Auftritt von Bodi Bill mit mir plötzlich nichts mehr zu tun hat und ich mich auf meiner Glückshormonwolke in Richtung Lounge aufmache, allerdings mit dem festen Plan zu Girls in Hawaii nochmal vorbei zu schauen... daraus wird dann aber nichts mehr. Gegen halb zwei treffen Euphorie und Erschöpfung sich an einem so günstigen Punkt, dass ich innerlich ein Foto davon mache und dann bereits halbschlafend in Zelt krabbele.

Sonntag. Sonne. Warm. Langsam Zelt abbauen, Müllbeutel abgeben, nochmal kurz durch den See und das Gefühl und dann aber ab nach Hause zu Bett und Dusche!
Ich hoffe sehr, dass das la pampa wieder stattfindet und werde dann auf jeden Fall wieder dabei sein. So ein hübsches, kleines Festival - es ist der Hammer!

[gelinkt hab ich, was gesehen und für gut befunden wurde]