Dienstag, März 14, 2006

Ticks, Manien und frenetisches Sammlertum

Was musste ich beim Maikind lesen? Unterwäsche-Sammlungen? Was habe ich schon bei Sandra erlebt? Drei deckenhohe Schuhschränke? Was hat Anne heute erzählt? Entzugserscheinungen von Schmerzmitteln?

Ich habe mir also für heute vorgenommen, mich selbst mal ein bisschen unter die Lupe zu nehmen. Sicher habe auch ich meine Ticks, Spleens und Neurosen, wer hat die nicht? Aber ich sammle weder Unterwäsche noch Schuhe, noch reise ich irgendwelchen Bands hinterher oder sonstiges. Ich sammle Dialoge, Sätze und Wortgruppen, die ich weltbewegend, lustig oder paradox finde. Ich sammle kleine Melodien, die von Disharmonie gezeichnet sind. Ich sammle interessante Bekanntschaften, Erlebnisse und Gefühle, ich hebe sie auf und ab und zu erinnere ich mich an sie und kann es wieder sehen, wieder spüren, wieder fühlen.
Ich lese vielleicht schon ein wenig zu oft spashley fanfiction, ich höre exzessiv Musik und man sollte mich eigentlich nie mitten im Lied stören, noch weniger allerdings sollte man mich unterbrechen, wenn ich gerade an einem Gedicht, einem Song oder irgendetwas derartigem arbeite, das Schreiben artet bei mir in letzter Zeit zur Sucht aus, ich produziere jeden Tag mindestens einen Text und schlage und schreie, wenn man mich daran hindert. Ernsthaft.
Ich sammle Menschen, in die ich mich verliebe. Und ich hab ehrlich gesagt schon ne ganze Menge zusammen... Dennis würde jetzt eher "verknallen" sagen. Geht auch durch, ich mag das Wort nur nicht so. Und weil ich diese Menschen sammle und beinahe schon süchtig nach ihnen bin, gehe ich am 6.4. ins Theater zu Happy End, um Julia Zabolitzki zu sehen, die gehört nämlich auch schon zu diesen Menschen.
Ich bin bestrebt hinter allem, das passiert einen tieferen Sinn und Zusammenhang zu erkennen. Zufall ist eine Komponente, die ich nicht gerne mit einbeziehe. Versteht mich nicht falsch, ich mag durchaus spontane Handlungen, Kurzschlussreaktionen und unvorhersehbare Geschehnisse, aber ich mag es, Dinge - zumindest im Nachhinein - nachvollziehen zu können und das kann schon mal dazu führen, dass ich über Ereignisse, die ihr als total nebensächlich betrachtet, mal eben 20 Minuten nachdenke.
Ich bin süchtig nach dem perfekten treibenden Beat, einer Sprache, die ich nicht verstehe und die mich trotzdem anspricht, nach Menschen, die kuriose Sachen wissen oder außergewöhnliches machen, nach guter Vokalmusik und schönen Frauen, nach plötzlichen Erinnerungen und seltsamen Träumen.

Und in diesem Sinne: Es fühlt sich immer noch richtig an. Immer noch richtig, Rike zu lieben. Immer noch richtig, Sophie küssen zu wollen. Immer noch richtig, an Luisa zu denken. Immer noch richtig, Laura Komplimente zu machen. Immer noch richtig, von Maria zu träumen. Immer noch richtig, Sandra schön zu finden. Immer noch richtig. Einfach so.

Übrigens: Es bleiben natürlich noch einige Macken, Paranoia-Situationen und Ticks, die ich hier nicht erwähnt habe... aber das wäre einfach ausgeartet^^.

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