Freitag, Dezember 31, 2010

ZwanzigZehn - Ein Jahr in Songs

Weil ich mich am Ende eines Jahres immer selbst nicht genau erinnern kann, was in den letzten 12 Monaten musikalisch so passiert ist, lese ich musikalische Jahresrückblicke sehr gern. Ich wollte aber gern auch mal selbst einen machen. Diesen.

Anfangen will ich mit Bands, die noch aus Vorjahresalben auskoppelten und zumeist auch auf Tour waren, um die Promotionmaschine weiter anzuheizen. Besonders eindrücklich waren mir da the Gossip, die auf deutschem Boden ja diverse Festivals bestritten haben und Ende des Jahres auch in Leipzig waren. Mein bisher liebstes Nebenprodukt: What's love got to do with it - das einzige legitime Cover. Finde ich.
Nicht zu unterschlagen ist auch die Fortsetzung von Lady Gagas Machtergreifung, da mich Alejandro selbst in den verlassensten Ecken der brandenburgischen Pampa beschallte. Ich und mein politisches Gewissen sind gerade jetzt nach der Abschaffung von "Don't ask, don't tell", sind gerade sehr pro-Gaga, aber weil Alejandro mir jetzt schon ein bisschen über ist, will ich euch lieber teilhaben lassen an der wunderbaren Akustikversion von Pokerface.
Und zu meiner großen Freude kann auch Shakira hier Platz finden, da sie in diesem Jahr für das Album Shewolf auf Tour war. Mich persönlich hat Did it again dieses Jahr irgendwie stetig begleitet und kam immer genau dann im Radio, wenn ich zuhörte, was wohl nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken ist, dass es in diesem Jahr einen Remix mit Kid Cudi gab. Nach einer kurzen Recherche muss ich sagen, dass Shakiras Liveperformance nicht an das großartige Video mit dem Bettgetanze rankommt.

Das soll an Altlasten aber genügen, schließlich gab es ZwanzigZehn auch ganz beeindruckende neue Musik. So zum Beispiel auf meinem ersten Konzert (*) in diesem Jahr, auf dem Bratze ihr neues Album "Korrektur nach unten" in die Wände des Absturz klopften. Ein kleiner Raum voller Menschen, Schweiß und laut und dazu mehr geschrien als gesungen "Die auswendigen Muster". Mitgebracht hatten Bratze Ira Atari & Rampue, die ich seitdem für Ausgehstimmung fest auf die Playlist gesetzt habe und weil ein Lied gar nicht genügt, muss ich zu Space Rocket auch noch Dance in the rain hier angeben.
Zum Mitklatschen regen auch die letzten Töne von Sia an. Für mich ein Quell schier unendlicher Freude, dass diese wunderbare Musikerin endlich einer größeren Menge an Hörern zuteil wird. Gerade weil eben auch Clap your hands oder Bring night nicht etwa untypisch sind, sondern ganz und gar von ihrem Stil durchdrungen. Ich warte darauf, endlich das Album in den Händen zu halten.
Ähnlich wie über Sias Airplay habe ich mich auch über die Veröffentlichung von Sara Bareilles' neuem Album gefreut, da sich das Vorgängeralbum sehr hartnäckig auf meinem MP3-Player hält und ich dessen bisher noch nicht müde geworden bin. King of Anything hat eine tolle Hookline, die mich schon ganz eingenommen hat und die ich sicher noch einen guten Teil von 2011 vor mich hin pfeifen werde.

So. Lieblingsalbum 2010? Von den Gehörten sind 3 ziemlich gleichauf. Da wäre zuerst "Bring mich nach Hause" von Wir sind Helden, das mich im Sturm erobert hat und mir immer noch besser gefällt von mal zu mal. Ein Lieblingslied mag ich gar nicht wählen, zu unterschiedlich ist das alles und zu gut. Hier poste ich Kreise, weil es der erste Song war, den ich von dem Album gehört habe.
Keine Liebe im ersten Moment war es mit "Das wird alles einmal dir gehören" von Herrenmagazin, obwohl ich die Band schon lange mag und mich in ihre Texte lesen. Nachdem ich mich aber 20 min im Zug lustlos durch das Album gespult hatte, begleitete mich Krieg hinaus in den Regen und vom Bahnhof nach Hause und dann hatte es mich gepackt. Leider konnte ich am 19.12. nicht aufs Konzert, aber mein Bruder hat mir die Setlist mitgebracht und ich bin wild entschlossen, Herrenmagazin in nicht allzu ferner Zukunft nochmal live zu sehen.
Das dritte Album schließlich ist "The Suburbs" von Arcade Fire. Denn schon als es im Radion vorgestellt und angespielt wurde, erwartete ich großes, als ich dann Rococo hörte, war ich schon süchtig, als Ready to Start kam nur noch ein willenloses Häufchen Verzückung.

Ich schaue auf meine Liste und weiß, das vieles unerwähnt blieb. Auch, was mich als Geniesoundtrack durch meine Bachelorarbeit getragen hat, auch wozu ich halb abwaschend, halb mit Wasser spritzend tanzte. Es bleibt nur ein Ausblick auf das kommende Jahr. Ich fiebere dem Erscheinen von Adeles Album 21 entgegen, die erste Auskopplung Rolling in the Deep kündigt schon an, was da an musikalischen Perlen wartet. Gespannt bin ich auch auf Born this Way von Lady Gaga und ob vielleicht mal was neues von Madonna kommt. Zeit wäre es ja.


* mein zweites Konzert war übrigens Im Konzerthaus Dortmund Get Well Soon und just aus diesem Konzert gibt es nun 6 Songs zum anhören und downloaden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen