Montag, Januar 29, 2007

Warum wir uns vielleicht fremd werden und warum es mir nicht Leid tut

Fremdwerdung. Fremdbleibung. Sind zwei Worte die mich in letzter Zeit sehr häufig beschäftigten. Sollten wir uns in nächster Zeit fremd werden - und das sage ich nicht weil ich morgen gerade eine Woche aus der Schule raus bin, eine Woche die mir wie ein Monat vorkam - dann ist das nicht schlimm.
Fremd. Kennt ihr das nicht auch? Dass man sich plötzlich fremd wird, dass in Gesprächen immer öfter eine unangenehme Stille auftritt, nur noch Small talk ist, wo mal nächtelanges Philosophieren war? Dass man nicht mehr über dieselben Witze lacht und irgendwie halb erleichtert ist, wenn man ein weiteres Treffen hinter sich hat? Manchmal kommt das ganz plötzlich. Und man weiß gar nicht recht woher. Und mit jeder Begegnung wird man sich ferner und irgendwie ungreifbarer für einander.
Das könnte mir in nächster Zeit passieren. Mit euch. Hätte mir schon die ganze Zeit passieren können. Mit euch. Weil ich - so sehr ich euch liebe - euch nicht treu bleiben kann. Nicht auf dieser Ebene. Weil ich - das ist meine erste Pflicht - mir treu bleiben muss. Auch wenn das bedeutet euch fremd zu werden.
Es täte mir auch nicht Leid. Es sollte euch auch nicht Leid tun. Wenn sich unser Blick von einander entfernt, wir uns fremd werden, beginnen wir im Grunde neu. Und da wollen wir ja hin: Ins neu.

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