Donnerstag, Mai 05, 2011

In limbo

Ich denk weiter, als ich sollte und kann nicht anders. Auf dem Heimweg heute ist mir eingefallen, dass ich dir das noch gar nicht erzählt habe. Dass ich dich meinte in Dublin. Als ich sagte, ich hätte eine Zehn gesehen - eine Zehn! -, da habe ich dich gemeint und kurz zu dir rübergeschaut und schnell wieder weg und ich war mir sicher, jeder weiß es ganz genau. Dass ich dich meine. Ich will dir das erzählen. Eigentlich gleich und sofort. Aber ich glaube, du brauchst ein bisschen Zeit und Raum. Ein bisschen Luft, um nach deinen eigenen Gedanken zu fassen, ohne dass ich meine in den Raum werfe. Also suche ich nach Zeit, die wir augenscheinlich nicht haben, weil das Semester sich dem Ende neigt. Suche nach Zeit, weil es gut ist, sich hier Zeit zu nehmen, Zeit zu lassen, einen Schritt zurückzutreten und Anlauf zu nehmen, um doch wieder kopfüber hineinzufallen. Zumindest wäre es mir am liebsten, wenn das am Ende stünde. Aber ich weiß es nicht. Weiß nicht, was noch kommt und ob noch was kommt. Aber Zeit sollst du haben, nicht hineinhetzen in diese Flutwelle. Ich derweil bin schon drin und atme Salzwasser. Das funktioniert soweit. Es funktioniert. Und wenn es dunkel wird und kalt, dann wäre es nicht schlecht, wenn irgendwoher eine Sauerstoffflasche auftauchte. Also vielleicht schaust du dich nach sowas mal um?

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