Freitag, Februar 25, 2011

Die 90er und King Lear

Ach und Manchester. Da waren wir auch. Am Samstag nämlich. Ein Ausflug, der sich zugegebenermaßen nicht unbedingt gelohnt hat. Wegen des Wetters und der anhaltenden Müdigkeit nach Freitagnacht. Wir sind ein bisschen durch die Stadt gewandert, haben Mexikanisch gegessen, eine Steel Drum Kombo gehört, ein Shopping Center durchforstet, das Gay Village angesehen und sind dann wieder in den Bus nach Bangor. Man müsste mal zum feiern nach Manchester. Das wird vielleicht nächsten Samstag. Da ist nämlich Robyn in Manchester und es gibt noch Tickets und die sind gar nicht mal sehr teuer. Also bin ich dann vielleicht dort.
Samstagabend haben wir dann trotz großer Erschöpfung noch Almost Famous geschaut und uns für den Sonntag zum Pizzabacken bei Veera verabredet. Dieses artete dann nachdem die Pizza gegessen war in ein Gespräch über Ehe, Kinder und Blumen aus, auf das ich so gar nicht vorbereitet war - und: Einige Menschen stecken voller Überraschungen.

Diese Woche hieß es hier dann Grippewelle, sodass am Dienstag zur 90er Party leider nicht alle erscheinen konnten. Eine echte Tragödie, denn es wurde fast alles gespielt, was ich mir so erträumt hatte und die Tanzfläche hatte genau die richtige Menschendichte. Abgesehen davon, war Lauren da, die in Maine studiert, und mich antanzte als gäbe es kein Morgen und so war der Abend dann nach anfänglicher Unlust meinerseits doch sehr sehr schön. Ich hatte nämlich am Nachmittag plötzlich gar keinen Bock mehr auf nix. Nicht auf Chor und nicht auf 90er und nicht auf Haus verlassen... hab ich aber dann alles gemacht. Und das war gut.
Mittwoch haben wir fix das Hostel in Glasgow für unseren Ostertrip gebucht und uns Mietwagen angeschaut, bevor Vera(nicht Veera) und ich dann hoch zum Main Arts Building stürzten, hinein in den Bus und auf nach Llandudno, wo in der Venue Cymru ein Ensemble mit "King Lear" zu Gast war. Und nicht irgendein Ensemble. Derek Jacobi, Ron Cook, Gina McKee - es war der Wahnsinn! Und es wurde schändlich kurz geklatscht dafür. Josy hat mir aber gesagt, dass das hier ganz normal ist, egal wie gut das Stück nun war. Ich bin jedenfalls begeistert. Und überlege vielleicht öfter mal ins Theater hier zu gehen. Dieses Mal war es sogar kostenlos. Von der Uni gesponsort sozusagen.

Gestern habe ich angefangen in der Bibliothek hier zu arbeiten - ein Alptraum! Man kann hier offenbar alles ausleihen. Und das bedeutet: Alles ist ausgeliehen! Ist nicht zum aushalten! Ich hab nur noch 2 Wochen für diese Essays und die Bücher liegen bei irgendwem zu Hause! Frechheit! Abgesehen davon sind die Regale nicht so top sortiert wie in Leipzig - ich werde also voller Liebe für die Albertina zurückkehren. Am Wochenende gehts weiter und irgendwann werden dann meine 4 Essays fertig sein... hoffe ich.
Seit gestern weilt Jill auch erstmal wieder in Köln. Für 2 Wochen. Für mich ein Ding der Unmöglichkeit. Ich könnte jetzt nicht einfach 2 (zwei!) Wochen nach Deutschland. Weil... ich bin ja grad erst hier. Außerdem geht hier alles unheimlich schnell und in 14 Tagen kann man ne Menge verpassen. Ich will nicht nach Hause. Auch wenn ichs ab und an vermisse. Ich will hier sein. Und vielleicht hier bleiben sogar. So genau weiß ich das jetzt noch nicht.

Ich habe hier grade meine erste Kochwäsche in den Trockner geworfen (hab sonst immer alles zusammen gewaschen) und warte, dass es 10 wird, denn dann heißt es Tanzen gegen Brustkrebs! Mir ist es recht. Ich brauche ein bisschen Ablenkung gerade von allem. Morgen ist Tortillaabend und Sonntag bisher noch frei, aber das wird wohl nicht lange so bleiben...

1 Kommentar:

  1. Die Albertina! Das Schätzchen hab ich heute erst besucht! Und mir fehlt ein Buch *zitter*

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