Freitag, Oktober 26, 2007

Wie mein Tag mit Milchkaffee begann

und es Herbst wurde. Auf einmal.


Ich wache auf und da reden Menschen im Haus. Es ist unbezahlbar. Wenn ich in Leipzig aufwache, dringt nur das monotone Brummen der Lüftung in mein Bewusstsein. Und die Sonne geht hier auf. So richtig. Ohne Vorhangdunkelheit und das alles. Ich stehe früh auf, weil mich Griechisch erwartet und ich die bruderfreie Zeit dafür nutzen will. 121 Vokabeln nehmen den größten Teil des Vormittags ein. Zwischendurch koche ich noch eine Kanne Kaffee und schaue zu wie sich die Frequenz der fallenden Blätter stetig erhöht. Es ist Herbst.
Seit gerade. Vielleicht seit 20 Minuten ist es Herbst. So richtig. Nicht weil da Blätter niedersegeln.
Ich hatte eine Epiphanie. Ich habe von einem Buch gelesen. Und weil heute, weil jetzt die zeit für dieses Buch wäre, das eigentlich selbst schon Winter sein möchte, nur deswegen ist jetzt Herbst. Und weil da ein Satz mit auf den Boden gefallen ist:
"Ich bin nicht depressiv, nur professionell melancholisch. Und unverbesserlich optimistisch.", das ist Herbst.

Die Küsse hängen noch im Baum. Es ist Herbst. Endlossommervertraut.

1 Kommentar:

  1. ich bin jedes mal wenn cih deinen blog lese, fasziniert davon, wie schoen du mit worten spielen kannst. und ein wenig neidisch.
    und zum inhalt: fuer mich gibt es momentan gar keine jahreszeit. es ist nicht stillstand aber auch kein uebergang oder sonstiges. sondern einfach nur leben und neues lernen und alles drum herum. viele denkweisen, die ich noch nicht gedacht habe und viele menschen die ich kennen lernen darf. es gibt keine jahreszeit fuer hildesheim. es IST einfach!

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