Mittwoch, Juni 29, 2011

Aus dem Fenster

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau, es anzuzünden und sehen nicht: Es brennt längst.

Die Hausarbeit läuft so vor sich hin. Sehr langsam, aber das liegt auch nur an mir und daran, dass hier niemand richtig Druck macht. Die andern sind noch gar nicht hier, haben auch noch nicht angefangen, lassen es auf sich zukommen. Nur ich bin hier. Weil ich ohnehin kein anderswo hätte. Weil ich so oder so vor einem Bildschirm säße und F5 drückte. Weil die Zeit zögernd vorbeitickt und alles, was ich tun kann, ist Grammatiken zu wälzen, Inschriftenkataloge zu durchsuchen, Fragment zu vergleichen.

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau und wissen dabei nicht, dass es nur aufgemalt ist, getöntes Plexiglas.

Ich kann nichts tun und atme und atme, repariere Fahrräder, die nicht mir gehören, rauche Zigaretten, die nicht meine sind. Ich kann nichts tun. Noch hat niemand gefragt. Aber die Antworten liegen schon hier, abgezählt wie Kleingeld. Dead End.

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau, es anzuzünden und sehen nicht: Es ist nur noch Asche.

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