and it is kind of a milestone actually. Gerade jetzt, wo ich gestern zum ersten Mal das Gefühl hatte, hier wirklich richtig und aufgefangen zu sein. Jedenfalls werde ich 20 und es werden hier viele Menschen sein, die ich wirklich mag. Aber - und ja sowas musste kommen - es ist schon seltsam... Es kommen all die Leute, die mich als diese neue Person kennen, die ich eigentlich noch gar nicht so lange bin. Es kommt niemand, der denkt "Das melancholische Kind mit den Gedichten und nur sich selbst im Blick". Und auch niemand, der mich hat in Leipzig hineinwachsen sehen, so als Ganzes irgendwo zwischen Überego und "Bin ich hier richtg?". Niemand, der sagt "Für immer 17" und Endlossommer.
Ich vermisse das melacholische Kind mit den Gedichten grade. Vielleicht, weil ich nicht mehr genau weiß, wie sich das angefühlt hat. Ich vermisse das >Alles und zwar sofort<-Gefühl, das mich durch Nächte getrieben hat, besinnungslos taumelnd, singend. Und auch das Überego, das mir sagte "Sprich sie an, der Abend ist jung". Ich vermisse die Männer, die jeweils einen Teil davon mit mir wiederbeleben könnten für einen Abend. Vielleicht weil ich nie geglaubt habe, eines Tages hier zu stehen. So. Eines Tages in einem Seminar zu sitzen, mit der Aufgabe 5 Dinge über unseren Sitznachbarn zu "raten" und am Ende die Anne völlig sicher sagen zu hören: "You're a fun-person. You laugh a lot. Entertaining. Outgoing. You so are.", ich hätte nicht gedacht an einen Punkt zu kommen, an dem andere mich so sehen. Ich bin offiziell Teil der In-Crowd. Well am I?
Ich kann euch - zumindest teilweise - sagen, was ich bin. Ich bin jemand mit Heldensyndrom, der in recht regelmäßigen Abständen zu Medizin wechseln möchte. Nicht wegen der Medizin natürlich. Nur um am Ende sagen zu können: "I saved a life. I did.". Ich bin jemand, der sich bei anderen Leuten zum Kaffee einlädt, um dann stundenlang zu bleiben und über Gott und die Welt zu reden und all die Impulse zu geben, von denen ich nicht mal sicher bin, ob sie in die richtige Richtung gehen. Ich bin jemand, der Briefe schreibt und bloggt, weil so viele Dinge leider ungesagt bleiben, weil sie nicht richtig in meinen Mund passen. Ich bin jemand, der versucht etwas zu sein, mit dem er leben kann. Jeden Tag aufs Neue. Ich habe noch nicht genau herausgefunden, wie dieser jemand sein soll oder ob ich überhaupt Einfluss darauf habe, aber ich bin glücklich die meiste Zeit über. Das heißt wohl, dass ich irgendwas richtig mache.
Und nun werde ich zwanzig. Wird das so geschrieben? Es sieht so seltsam aus. Ich werde 20 und es wird niemand da sein von den verrückten Videoabenden bei Franzi. Oder von den Schwabehauspartys. Niemand, der gesehen hat, wie ich vorm Depot mein Herz verlor. Niemand, der stundenlang im 1930 mit mir Kaffee getrunken hat. Christian wird da sein. Mein Antik-Pub-Companion, mein Heldentenor, meine Mitfahrgelegenheit. Und Luisa, die nicht zuletzt daran schuld ist, dass ich Latein studiere. Die manche Nacht mit mir durch Aken gehackt ist. Und Hendrik, der Mann mit dem Superfrühstück nach dem Filmmarathon.
Matthias wird nicht kommen, der schon nach einem Tag Latein meinen Namen konnte. Und nicht Susi, die mit mir um bessere Belüftung des Welzseminars kämpfte. Julia und Kristin nicht, die ich noch fand, bevor das alles hier so richtig begann und die nun tatsächlich beide feste Institutionen sind in meinem Leben. Nicht Anne, die meine Liebe für das Tonellis teilt. Die Mia muss arbeiten, die plötzlich da war irgendwann und blieb und mit mir verrückte Pläne vom WGLeben und Pizzapastaabenden malte. Und Dennis kommt nicht, der immer noch mein Herz ist und auch nicht Friedemann, der immer noch meinen Rücken stützt. Ich werde 20. Ich werde nur einmal 20 und da ihr alle nicht dabei sein könnt, wollte ich euch schon mal sagen, wie großartig ihr trotzdem seid und dass ich hier bin, weil ihr da wart und dass ich ich bin - wer immer das ist - weil ihr denkt, ich könnte es sein. Und nächstes Mal seid ihr wieder dabei.
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