Dienstag, Juni 26, 2007

Ausnahmezustand

Ich entschuldige mich. Weil mir grade so ist.
Weil ich jemand bin, der seine Atmung reguliert, wenn da zu wenig Schweigen im Raum ist aber in 2 wortlosen Tagen eine Funkstille wittert. Weil ich mich schon jetzt euren Leben so fern fühle, dass ich mich sozialen Krüppel nennen möchte. Ich hab, ich trag, ich mach grad Ausnahmezustand. Und muss das über mich ergehen lassen. Ich war vielleicht nicht unrettbar taumelnd, bevor ich begann von euch zu träumen. Heute Abend bin ich besessen von der Angst euch an Menschen zu verlieren, die vielleicht nicht so hungrig nach eurem Leben fragen, die es aber auch nicht so schamlos missbrauchen. Denn ich werde nicht da sein. Ihr werdet Ärzte und Manager und Tontechniker und wasweißich und ich werde nicht da sein. Ich hab, ich trag, ich mach grad Ausnahmezustand. Es geht nicht anders.
Ich hab aufgemacht, weil es nichts mehr zu holen gibt, außer mir.
Ich entschuldige mich. Für nonverbale Signale. Und dafür, das zu lieben. Diesen Ausnahmezustand. Und weil Leben etwas ist, das man persönlich nehmen muss, bleibt das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Prioritäten eine Trivialität, hinter der kaum noch jemand etwas Großes vermutet. All jenen habe ich an dieser Stelle gesagt, dass etwas großes passiert. Es verändert sich etwas. Während ihr zwischen Nachtschichten und Beziehungsbewältigung, zwischen Studienbewerbung und Praktikum hängt, verändert sich etwas in meinem Leben. Ich weiß, dass ihr grad keine Zeit habt. Und eure Zeit wird in den nächsten Monaten nicht mehr werden. Aber bei mir bricht da was los und ich werd nicht mehr dieselbe sein. Ich hab, ich trag, ich mach grad Ausnahmezustand. Die großen Dinge passieren immer irgendwo dazwischen.
Manchmal kann man eine Geschichte retten, durch die Gesten in denen man sie erzählt. Das Problem ist, diese haltbar zu machen.

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