Freitag, Dezember 30, 2011

Time to clean up

I have the unsettling feeling that I am not at all done with this year yet. Still tomorrow will be the last day of 2011. I am on the brink of staying home in Leipzig. But I know I shouldn't. I think my sanity is strained enough as it is. So, what is it with this year? It seems to be pushing me around all the time. I am not afraid to say it was one of the best years, yet I am sure I'm gonna pay for it with more than just my soul. And on the top of all the intensity I want to throw it all to the wind now. I want to give up - months too late -, not because I am unhappy, just to get it over with. To clean up for the new year. It won't be that easy though. I will take every single bit of this mess with me, I will push on with nothing than the vague idea of being rechargeable. This world and its concepts of time and space will wear me out and I will throw myself to the dogs again and again, I will struggle with fate, I will triumph over the apathy of this world. I will lie awake night after night going to war with myself. There is no way of brushing this aside and clean up to give the new year a fresh start.

2012. So what if the apocalypse would strike in december? What would we want to do this last year?
Maybe it is more than ever the invitation to live for today rather than for tomorrow. So that's it. 2012 will be a year of 366 todays. No tomorrow. Not ever again.

Donnerstag, Dezember 15, 2011

I'm breathing.

Hard. My eyes are tearing up from unslept hours. And you will say goodbye soon. You will know how to go to bed where I don't. You will shut the light and close your eyes, where my head is echoing a thunderstorm. I know. I know. What can I hope for? And do I dare? I'm breathing. Hard. I'm breathing. You'll go. You go, I'll wait! Do I dare? I won't look down, I know the odds. The endless fall, the futile attempts of flying. I'm breathing. And you will say goodbye soon. I know.

Dienstag, Dezember 13, 2011

Suche verschollenen Text

Ich habe vor ein paar Jahren auf junge-literatur.com einen Text gepostet, auf den ich mächtig stolz war. Das Portal ist nunmehr offline (ohne vorwarnmail) und ich kann bisher keine eigene Kopie des Textes ausfindig machen. Er hieß "Im Schlafzimmer meiner Eltern" ("Ich habe meine Mutter geschlagen und sie hat geweint, als ihre Nase brach."). Vielleicht habe ich ihn aber an den ein oder andere n versendet. Dann wäre ich überglücklich, wenn er sich jetzt noch irgendwo fände!!

Freitag, Dezember 09, 2011

Keeping a secret

Lately I've noticed that I am keeping quite a lot of secrets. Nothing too serious, but still. I find myself abandoning people I've known for a long time and turning to anonymous audiences because they cannot judge me the same way. It is a fucked up way of thinking, but it is increasing my text output a lot. So I won't complain.

No secret is that I was in Austria last week and waited for snow while barely making it out of the house, too caught up in repeating over and over again that 4 weeks had been too long. It seems a tad bit ironic now, as we haven't a reunion date before our Finland trip in February... We'll see how that goes.
I managed to deliver the christmas calendar for Vera without anything breaking and even the house of gingerbread that Vera build for me survived the train ride home. All superstitions still in place ;).

While I've been away from everything that is urgent and bothersome, a parcel arrived from Japan and one part of it's contents is right now in the left pocket of my jeans and gives a little jingle with every step I take. It is like having christmas a little early, which reminds me that I still need to stack up on the presents, now that everbody else is flooding the malls as well - nothing like a relaxed christmas shopping spree!

For now I'm home baking Weihnachtsstollen and trying to get all the christmassy feelings I need for surviving the last week of lectures. Apart from that I have brought home a huge load of Finnish vocab that needs to get into my head, because I have trouble following in the Finnish courses and I'm quite convinced it's mainly a vocabulary problem - because every language problem is a vocabulary problem, isn't it?

I just wanted to leave you a quick note, so you know what I've been up to and I will post again soon to annoy you all with sappy "spread the love" messages ^^.

Sonntag, November 27, 2011

Was wir nicht haben.

Zeit ist, was wir nicht haben. Ich zucke die Schultern, weiß, dass es stimmt, und lasse an diesem Sonntag dennoch Arbeit Arbeit sein. Wird schon werden, denke ich mir und tue, was ich eigentlich immer tue, wenn es anfängt in den Ohren zu rauschen vor Deadlines: Ich greife zur Gitarre. In diesem Jahr sind sie ein wenig kurz gekommen, meine besaiteten Schätze. In der Atemlosigkeit Wales', der Stille des Sommers... erst jetzt in freudiger Erwartung des Winters, des Fertigwerdens für dieses Jahr kommen sie wieder zum Zug. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag, um Vergil und Homer zu vergleichen. Kann von hier aus ohnehin nicht viel machen ohne alle Bücher. Also sitzen Diotima und ich schon seit einer guten Stunde hier und wälzen uns durch die Massen an Papier, durch Internetsammlungen von tabs und spielen etwas an, etwas aus, manchmal anders, manchmal so genau wie es geht. Üben für Heiligabend. Mal wieder etwas schreiben. Nur so. Denn Zeit ist, was wir nicht haben. Musik soll nicht auch noch dazu kommen.

Mittwoch, November 23, 2011

"Damit niemand ohne Segel ist"

Heute sind wir Feuerwerk. Rote und weiße Funkenflüge, keine Glühwürmchen, sondern Meteoritenschauer. Du hältst es in der Hand, das faustgroße Bündel aus Melodie. Wenn deine Hände krampfen, wird es Stichflamme, kotze ich seismographische Ausschläge an die Wände. Du wischst die Tafeln hinter meinen Augen ab, auf denen alle Kinderschuhvisionen, alle Expeditionsansinnen festgehalten waren, und sagst: Fang nochmal an. Ich kann mir Dinge ausdenken und wir machen dann Wirklichkeit daraus. Wir zeichnen eine Karte und dann geht es los.
Heute sind wir Feuerwerk. Versengen die Hoffnungen, die andere in den Himmel gehangen haben. Wir verglühen. Rot und weiß. Auseinander stiebend. Zueinander gehörend. In unseren Augenwinkeln blitzt von außen aufgefahrenes Blendwerk, das uns nicht anficht, einen lächerlich blassen überladenen Rahmen bildet für das gleißend helle sich Aufzehren, das wir sind. Feuerwerk.

Montag, November 14, 2011

Weil mein Zuhause weit weg ist


„Von hier aus habe ich keine andere Sprache. Ich kann dir Videos mit weißem Rauschen schicken, mit sich brechenden Wellen und hoffen, dass du verstehst, aber ich weiß, es ist zu vage. Von hier aus habe ich keine andere Sprache als die beiden, derer ich versuche Herr zu werden. Über diese Distanz schweigt es sich schlecht gemeinsam. Ich kann deine Gedanken nicht sehen von hier. So vieles geht verloren in dem Knistern in der Leitung, zwischen Bits und Bytes ohne Satzzeichen und Atemzüge.
Leg deine Hände auf die Melodie, die seit Jahren an diesen Wänden steht und schreib unsere Namen darunter. Der Rhythmus aus versetzten Herzschlägen macht ein Lied daraus. Ich zeichne dein Gesicht nach, das fern von hier vielleicht aus einem Fenster schaut, vielleicht auch hinein, zeichne dein Gesicht nach und frage mich, was deine Augen wohl sehen, was sie suchen und erzählen. Meine Finger malen dich auf Tischplatten und Kühlschranktüren. Mein Blick ist heute durch die Luft spaziert, Stuckdecken sammelnd und Fensterbögen, in einer Stadt, in der ich mein Zimmer jede Woche anders streichen will. Das taugt nicht zum erzählen. Es plingt im Kopfhörer. Schon wieder so vieles, das unverstanden bleibt, Sätze, die nicht gemeinsam geschwiegen werden können und die erneute Erkenntnis, dass Sprache so erschreckend wenig kann.
Ich muss dir nicht erst erklären, dass meine Seele heute im Nachtwind flatterte. Deine Hand auf meiner – kilometerweit – erfasst es sofort, ob du es weißt, oder nicht. Es gibt nichts zu erzählen, nichts zu berichten. Wir werden ins Bett gehen mit nichts als der Hoffnung, dass eine höhere Macht – Magnetfelder oder Luftströmungen – auch den Rest von A nach B trägt. Dass nichts verloren geht von dem, was nicht hineinpasst in diese lächerlichen 30 Buchstaben.
Denn von hier aus habe ich keine andere Sprache. Alles, was übrig bleibt (die zitternden Hände, das Ziehen im Brustkorb, gekratzte Namen auf gefrorenen Autoscheiben, den hüpfenden Schritt auf dem Heimweg und das Luftmelodikasolo), vertraue ich der Nachtluft an und denke, dass es gehen muss, dass es schon ankommen wird, jetzt, wo keine Vögel mehr fliegen, nur ein paar Flugzeuge noch.“

Had I known

Had I known

That I’d offer my life to you
That I’d rip open my chest in hope
Cut my throat in the morning dew,
and close my eyes to limit the scope

Had I known this would feel like a landslide
Like the darkest, coldest of days,
a polar expedition to not be at your side,
a thorough feeling of „not okay“

Had I known that it’d hurt just the same
For long periods inbetween,
and the weeks when you’re far away
like a shadow from where I’ve been

The black dog won’t disappear -
Had I known!
I wouldn’t have come here
On my own

Samstag, November 12, 2011

It lasts one day.

Which is way better than not at all. But still awfully short. My life is running on self-destruction mode today.

Mittwoch, November 09, 2011

Große Pläne, hehre Ziele, heißes Herz

Ich müsste jetzt eigentlich mal still sein und das weiß ich auch. Es ist nur schwierig, weil es gerade im Moment so unheimlich viel zu sagen gibt... - Oder gibt es tatsächlich viel zu sagen? Ich bin mir nicht ganz sicher. Vielleicht gibt es auch nicht sehr viel zu erzählen und mein Mitteilungsbedürfnis ist einfach nur gerade mal wieder etwas größer. Jedenfalls habe ich bereits das Gefühl, ein bisschen nervig zu werden.

Aber es hilft nichts. Man muss tun, was man tun muss. Und da zur Zeit nicht besonders viel meiner schriftlichen Ergüsse in meine Hausarbeit fließt, müsst ihr das jetzt ausbaden. Tut mir ja fast ein bisschen Leid. Denn eigentlich wollte ich diese Arbeit nun bald hinter mich bringen, um endlich mit all den schönen Dingen anzufangen, die ich mir so zurecht geplant habe. Dieses Wochenende geht es los. Nein, eigentlich ist das schon nicht wahr, schließlich habe ich bereits vor ungefähr einem Monat mit der Planung begonnen und nun verlangt all mein Sein nach einem "Auf die Plätze...!".
So einfach soll es aber nicht sein. Vor einer knappen Woche ist die Liebste wieder Richtung Süden gereist und hat mich nach großartigen Tagen voller Licht ein bisschen orientierungslos zurückgelassen, sodass - jetzt, da das eigene Zugticket nach Innsbruck gekauft ist - erstmal nachgearbeitet werden muss. Das umfasst das Ausdenken großartiger Interviews, genauso wie das Übersetzen ellenlanger Ausoniuspassagen und von den Finnischvokabeln wollen wir noch so lange schweigen, bis ich damit angeben kann ;). Aber ich will mich durchaus nicht beklagen!
Mein Terminplan für die nächsten drei Wochen ist straff, aber strukturiert und beinhaltet neben unliebsamer Stupidität auch einige erfreuliche Lichtblicke. So wird dieses Wochenende vermutlich ein wahres Feuerwerk des Augenleuchtens durch Leipzig blitzen. Erst wird am Samstag noch ein bisschen geschafft (fingers crossed) und dann geht es abends ins Haus Auensee zu Jenifferrrrrrr Rostock. Susi wird auch dabei sein und wir werden unser Haupthaar stilsicher von links nach rechts schwenken und mit überragender Textsicherheit beeindrucken.
Für den Sonntag dann habe ich bereits alles beschafft, um mein tückisches Komplott zu schmieden und ich habe mir sogar bereits künstlerische Unterstützung bei Laura gesichert. Eigentlich kann also nicht mehr viel schief gehen, aber da es für mich eine absolute Premiere ist und bei solchen bekanntlich allerhand ungeplantes passieren kann, will ich noch nicht zuviel verraten. Wenn aber alles glückt, wird es hier schon bald ausführliche Schilderungen und auch Bilder geben, die auch eure Augen aufblitzen lassen werden - vor Neid!

Heute noch so: Ich habe einen wichtigen Schritt Richtung Arbeitsabgabe getan, bin eine Stunde lang auf einem Fashionblog versackt, hab mich über Gleitmittel und ihre jeweilige Gesundheits(un)bedenklichkeit belesen, habe eine Unmenge an Nachrichten geschrieben und versucht, sie gleichmäßig auf alle zu verteilen, brillierte in meinem Seminar mit mangelnder Vorbereitung, erkannte, dass man mit 23 keinesfalls zu alt ist, um noch auf der Suche zu sein, und freue mich nun darauf, später mit Kristin auf die Karli zu gehen, eine Kneipe zu suchen und dort ein bisschen zu versumpfen.

Was soll ich euch noch erzählen? Mein Leben ist zur Zeit kein langer Erzählstrang, sondern eher eine Reihe von vielen kleinen Bildern und Szenen, die so schön sind, dass einem das Herz zerspringen mag. Zum Beispiel heute Morgen die an die behauchte Scheibe gemalten Schmetterlinge. Oder gestern Abend in übergroßen Wollsocken über die Küchenfliesen gleitend und dem Knistern des Radios lauschend, während der Wasserkocher zum Crescendo ansetzte und die Teetasse schon bereitstand. Oder im Park, wo Kinder Springseil sprangen und kreischend Blätter in die Luft warfen und den Herbst bejubelten. Oder letzte Nacht, als der Durst mich gegen ein Uhr nochmal völlig verschlafen aus dem Bett trieb und ich im Flur auf Georg traf, der im Halbdunkel seine Wäsche aufhängte. Überrascht murmelten wir uns kaum verständliche Grüße zu. Ich: "Tee in der Küche", er: "Wäsche ist fertig". Wir nickten. Alles verstanden. Gute Nacht.
Was ich sagen möchte: mein Leben ist eine Ansammlung von kleinen Wunderbarkeiten im Moment. Kein großes Erzählen eines neuen Epos (zumindest noch nicht hier), sondern ein Unter-die-Lupe-nehmen des alltäglich Schönen. Macht ruhig auch die Augen auf und schaut mal.

"Das einzige Problem sind die Augen..."

Solange du eine Sonnenbrille trägst, gehts. Da bist du jemand anders. Jemand, der hinter runden, dunkel getönten Gläsern tellergroßes Himmelblau versteckt oder brunnenschwarze Abgründe, in die schon viele hineingefallen sind. Mit Sonnenbrille fällt es nicht auf, dass deine Augen nicht mitgehen, bei der mimischen Akrobatik, die du pausenlos darbietest. Wenn du deinen Mund verziehst, die Stirn in Falten legst, die Nase kraus ziehst oder mir die Zunge rausstreckst und sich in den Brillergläsern die Welt spiegelt, dann ist das nie aufgesetzt, bist das so sehr du, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass du manches mit unbewegter Miene sagst. Es ist großartig, wie du das machst, wie du eine Geschichte erzählst und gleichzeitig schon schauspielerst.
Das einzige Problem sind die Augen. Deine Augen, die irgendwie etwas ganz anderes zu sagen scheinen. Die nichts zeigen, von dem großen Selbstbewusstsein, das dein schiefes Grinsen proklamiert. Die Farben deiner Kleider sind knallig, dein Gang federnd, fast hüpfend, dein Gesicht der Sonne zugewandt - nur dein Blick ist weich. So weich, als könnte man einfach hindurchgehen, als hättest du die Augen nur zum sehen. Nicht zum Lachen, zum Sprechen, zum Licht machen.

Donnerstag, November 03, 2011

"Wenn ich jetzt weiterrede"

... ich möchte ein Lied mit euch teilen. Noch nicht davon erzählen, was ich mit Vera unternommen habe. Morgen vielleicht. Heute nur ein Lied. Leider ist es in der gewünschten Version von Ulla Meinecke nicht online zu haben und die anderen Versionen kommen einfach nicht ran. Also beschränke ich mich darauf, euch hier den Text zu posten:

Wenn ich jetzt weiterrede,
wiederhole ich mich nur:
"Ich vermiss dich so",
das hast du jetzt gehört
und der Hörer, den ich nicht auflege,
ist meine Rettungsschnur -
ich hoffe nur,
ich hab dich nicht im Schlaf gestört.

Frühstück am Bahnhof - viel zu früh - noch gar nicht bei mir.

Alles fiel mir aus der Hand, meine Arme waren noch viel zu weich von dir.
Dann stundenlang in diesem Zug träumte ich zum Fenster raus.
Meine Jacke riecht so nach dir, ich hab getan,
als macht das Wegfahrn mir nichts aus.

Doch heute Nacht häng ich am Telefon

- du fehltest mir vor der Abfahrt schon.

Nur noch die paar Wochen, am Tag komm ich ganz gut zurecht
 
doch wenn die Nacht mir auf den Kopf fällt oder Regen
wird mir vor Alleinsein schlecht!

Und heute Nacht häng ich am Telefon
-
du fehltest mir vor der Abfahrt schon.

Und wenn ich jetzt weiterrede
,
wiederhole ich mich nur:
dass ich dich liebhab,
das hast du jetzt gehört.
Und der Hörer, den ich jetzt auflege,
war meine Rettungsschnur.
Ich hoffe nur,
ich hab dich nicht im Schlaf gestört.

Freitag, Oktober 28, 2011

Heute back ich, morgen brau ich...

Mein Zimmer ist halbwegs ordentlich, weswegen ich mich in der Küche aufhalte, um die mühevoll hergestellte Ordnung nicht wieder zu zerstören, in der Spüle geht der Brotteig, im Topf taut der Spinat auf, aus den Boxen schallt Musik, die geringfügig älter ist als ich und die Marienkäferplage hält sich zum größeren Teil außerhalb dieser Wohnung auf. In ungefähr 3 Stunden kommen ein paar Leute zum Essen rum, ich hab schon jetzt Hunger, harre aber aus. Schätzungsweise zwischen neun und zehn kommt Vera an und bis dahin bin ich ungeduldiges Auf-die-Uhr-blicken und Fingertrommeln. Deswegen auch Brotbacken und Kochen. Beschäftigungstherapie.

Montag, Oktober 24, 2011

Lucid dreams.

I had a wonderful dream last night. And seeing as I somehow fucked up telling it coherently to the one person it may concern, I will at least try to write it down.

It was a good dream because its set was made from blissful silence and a warm golden light, somewhere, someday with no worries whatsoever. I'm lying on my side in bed with half-closed eyes, no alarm clock and nowhere I'd have to be. My left arm is draped over the loveliest woman I could ever imagine. I have the feeling the golden light might be emanating from her. She is the love of my life. She is pregant. All is bliss. We're just lying there, breathing, our hearts beating. Nothing happens. It lasts an eternity before I wake up. It's one of the best dreams I've ever had. Somehow the text that I write this morning doesn't convey that. The world is not all blissful silence and golden light. It's questions and doubts and reality. And a silver lining odered for friday. When the woman I love will come to the city I call home.

Sonntag, Oktober 23, 2011

I'm demanding. And difficult. Harbouring a psychopath's heart. But somewhere in the far left corner of my chest, there lives a sane soul. Holding me back, binding me to what is acceptable.

Zwei Herzen schlagen in meiner Brust.

Montag, Oktober 17, 2011

Und plötzlich will man heiraten...

Es fällt mir gerade wieder ein, weil N. vor mir sitzt, das Staatsexamen in der Tasche und trotzdem noch hier. Und ich muss daran denken, wie Kristin und ich gelacht haben, letztes Jahr um diese Zeit. Gelacht darüber, dass sie sich so Hals über Kopf in eine neue Beziehung stürzt, ganz kurz vorm Examen, dass sie vom Heiraten spricht und von Nudistencamps. Wir haben nicht daran geglaubt, dass sies macht, haben leicht den Kopf geschüttelt und "Prüfungsstress" gemurmelt.
Und jetzt sitzt sie hier, mit Doppelnamen und Ring am Finger und füllt die Anträge für ihre Doktorarbeit aus. Glücklich wirkt sie. Zuhause in diesem Leben, auch wenn sie nicht weiß, wie sie diese Arbeit jetzt schreiben soll, wie das alles geht und wie sie die Fristen einhalten kann. Trotzdem. Manchmal ist das also so. Dass man jemanden trifft und sich plötzlich sicher ist. So sicher, dass man heiraten will, obwohl man sich das nie vorstellen konnte.

Mittwoch, Oktober 12, 2011

Gleichklang

Dass "Allee" immer auch ein bisschen klingt wie "Liebe" in meinen Ohren, dass ich Allee lese und es plötzlich nach Himbeeren riecht, nach Kornblumen und frischgemähtem Gras, dass in diesen zwei Silben alles steckt von der quietschenden Schaukel, bis zum Knattern des Mopeds... das lässt sich schwer erklären. Ich habe diesem Wort einen ganzen Teppich von Assoziationen angewebt als Souvenir, als letzte Spur - ein selten gebrauchtes Wort in meiner Welt. Allee. In der keine Bäume stehen, durch die niemand spazieren geht, die nirgendwo hinführt, als nur fort von hier. Allee. Ich hebe es auf, benutze es nur vorsichtig von Zeit zu Zeit, damit sich der Nachhall nicht abnutzt, damit sein Echo immer wie "Liebe" klingt.

Samstag, Oktober 08, 2011

Komm, wir basteln uns ein Abenteuer

Ich bin letzte Nacht im Regen aus Innsbruck zurückgekehrt nach einer Woche schönsten Sonnenscheins. Da in Österreich die Uni etwas früher beginnt, als hier, hatte ich ausreichend Zeit die Stadt auf eigene Faust unsicher zu machen und habe in diesem Rahmen einen Pfad aus Zettel durch die Stadt gelegt, den Vera nun abgeht. Ich bin gespannt, wie gut sie voran kommt, ob alle Zettel noch da sind, was sie davon hält und ob sie vor Einbruch der Dunkelheit wieder zu Hause ist. Der letzte Hinweis ist nämlich schon im Hellen praktisch nur zu finden, wenn man weiß, wo er ist. Ich verfolge jedenfalls mit dem Finger auf der Karte ihre Stationen und versuche abzuschätzen, wo sie sich im Moment befindet, was sie gerade sieht. Ich bleibe mit dieser Schatzsuche bei dem Motiv, das ich gewählt habe: Abenteuer.

Die Tage in Innsbruck waren unvorstellbar schön und ich bin mehr denn je überzeugt, dass diese Welt auf uns gewartet hat, für uns Geschichten bereithält, die erst noch erlebt werden müssen, Wunder, die es noch zu bestaunen gilt. Ich liege auf dem Bett und warte, was passiert. Warte darauf, dass sie mit Leuchteaugen und Abenteurergrinsen zu Hause ankommt. Mein Herz.

Dienstag, September 27, 2011

Can't start a fire without a spark...

I'm not anyone's. I'm mine. And I consume myself. I waste myself. I let go. I'm not anyone's.

I was gone tonight. I'm not sure, if you know that, but I was gone tonight. Too far gone to care. I was stuck on repeat with the wrong line: You're not It. But I forgot that I never even thought you were. I'm still looking for It. I keep searching. I never said, I found It in you.



But: I want to find It with you.

Montag, September 26, 2011

Was hältst du aus?

Je weiter ich rückwärts gehen muss, desto mehr wird es weh tun, wenn ich die Wand erreiche und meine Fäuste balle. Ich weiß das. Und ich weigere mich, dich vorzuwarnen, gebe dir die Chance stehenzubleiben. In der wachsenden Gewissheit, dass das nicht passiert: Für Unversehrtheit sind wir nicht gemacht. Und es tut mir Leid.

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I'd try to call out to you. But I don't even know what to say.

Freitag, September 23, 2011

Montag, September 19, 2011

Krachen gehen

Irgendwo zwischen "Wer leuchten will, muss brennen" und "ich geh hier nicht als Pflegefall raus" muss ein Weg sein. Nicht, dass ich mich damit auskennen würde, beame ich mich doch zwischen den beiden Punkten ständig hin und her. Ich verheize mich für etwas, das es einfach wert sein muss. Also rechne ich fest damit, dass sich irgendeine höhere Macht hinter mich stellt, wenn es bitter wird. Was bleibt mir anderes übrig? Man stellt mir einen Krachen gehen in Aussicht, das mich aller Wahrscheinlichkeit nicht nur taub, sondern zumindest halbtot zurücklassen wird und alles, was ich dazu zu sagen habe, ist: "Vielleicht kommt es ja gar nicht dazu."

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Ich werde dich in diese Welt entlassen - später, wenn du ganz allein überhören kannst, was alle sagen - werde dir hinterher sehen und das muss es dann eben auch wert gewesen sein. Und wenn wir dich nur neu schreiben, um dich vorzubereiten, weil dich dein Wunder noch erwartet, dann ist vermutlich auch das etwas, wofür man gelebt haben kann.
Ich werde dich in diese Welt entlassen und mich bemühen, weiter zu atmen, zumindest bis du außer Sichtweite bist. Weil nicht du mich verheizt, sondern ich.

Dienstag, September 13, 2011

Patience.

Da ist es wieder! Geduld. Mit der Geduld und mir ist es immer noch so eine Sache. Manchmal klappt das ganz gut, aber meistens leg ich mich eben doch ins Bett, wenn wieder viel zu viel Zeit totzuschlagen ist.

Dass Zeit ein ganz verqueres Konzept ist, zeigt sich auch gerade wieder in meinem Praktikum. Ich bin ja in Taucha und darf nun nach den ersten zwei Wochen Beobachtung auch selbst Stunden halten. Und da passieren kuriose Dinge. Nach der Hälfte der Zeit bin ich eigentlich fast mit meiner geplanten Stunde durch und dann - zack - schaffen wir es doch noch uns bis zum Klingeln mit dem Thema zu beschäftigen. Es klappt jedenfalls irgendwie. Ich krieg nicht hin die letzte halbe Stunde im richtigen Kontext zu planen und irgendwie brauch ich das dann auch nicht. Das funktioniert.

Meanwhile I feel as if I'm not a reading person anymore. Don't get me wrong. I still read. Actually quite a lot at the moment. But my mind is all over the place somehow. Scooting backward and forward , between seemingly everything I ever thought about. It's a very fruitful process, yet one that makes it considerably harder to focus. Really focus. At this point I feel the only moments when I'm truly concentrated is in front of the class. Which is good. Nevertheless I hope to gain back the ability to get all my mind working on one task again. Because it's amazing how time seems to condense once you give all your energy to one project. I want my focus back, but I have the feeling this being all over the place serves a purpose as well and I'm not quite done yet... patience.

Samstag, September 10, 2011

Let it go

Hätte ich jemals geahnt, wie Recht ich hatte, als ich das schrieb, vielleicht wäre mir manches leichter gefallen. Denn vielleicht jetzt erst gelingt es mir, die Hände ein Stück weit zu öffnen und auch wieder zu glauben, was an meiner Tür steht, was ich der Welt abzuringen versuche: "Kommt alles, wie es soll.". Zum ersten Mal überhaupt scheint auch jemand anderes zu begreifen, dass Definitivität, Zweifellosigkeit, Überzeugung in ihrer Plakativität Inszenierungen sein müssen. Wir balancieren auf Stecknadelköpfen und sind nicht ganz sicher, ob das alles ein Spiel ist. Also bleibt das voerst meine Arbeitshypothese. Das ist alles ein Spiel. Und wir Sieger.

Donnerstag, September 08, 2011

Who said there was a difference?

I just awoke with a start from a dream that can - again - not count as a nightmare, but has me questioning, if I am running towards a cliff with my eyes closed. ... I really do need this weekend to come around a bit faster.

Sonntag, September 04, 2011

Friendly fire

...and then it shook. - Shook? - I cannot describe it any better. All the dishes came tumbling down from the shelf, the walls closed in on me and the sky lay heavy upon the ground. It was as if Claustrophobia had come over for a visit. - And then? - Just as my ribs were cracking my world exploded. - ... And now? - Now everything is light. You're just the echo of a shadow, a memory maybe, a slightly different shade of radiancy. All is ablaze now. I don't know what that means...
 Maybe it means that things are about to get better? - Maybe it means I am dying. - Who said there was a difference?

Donnerstag, September 01, 2011

Wieviel Angst hat Platz

Ich lese über einen Film, weil ich nach einem Lied gesucht habe. Und frage wieviel Platz für Angst bleibt. Folgere, dass es nicht viel ist. Möchte dir freudestrahlend von meinen zitternden Händen erzählen, von dem Nervenkitzel der Gratwanderung, davon, dass Tage und Stunden gezählt sind in einer Sprache, die verstörend schön ist. Ich bin zwei Quadratmeter Gänsehaut und Blutrauschen, möchte mit dem Telefon in der Hand auf- und abspringen, gegen die Wände klopfen gespannt wartend, welche Tür sich öffnet. Aber es ist schwierig dir das über so viele Kilometer zu erklären. Ich wüsste nicht, ob ich es könnte, wenn du hier wärst. Es macht "woosh". Als rauschte die Welt an mir vorbei. Das ist furchteinflößend und atemberaubend und wunderschön. Ich will, dass es nie aufhört 'woosh' zu machen, wenn du mich berührst, so als würde man den alten Weihnachtsbaum auf dem Osterfeuer anzünden. So viel Platz für Angst muss sein. So viel, dass es glücklich macht beim Zusehen.

Montag, August 29, 2011

"Aber dann bleibst du da -

vielleicht wird's nie wieder so schön..."

Wir suchen nach einem neuen Mitbewohner. Oder einer neuen Mitbewohnerin. Heute waren zwei da. Eine junge Frau aus Paderborn, die grade 9 Monate in Mexiko Englisch unterrichtet hat, gerne bäckt und die ich eigentlich sofort am liebsten hier haben möchte und ein junger Mann aus Dresden, der unkompliziert scheint, gern kocht und scheinbar großen Wert auf Sauberkeit legt. Auch das soll mir recht sein. Wobei mir die erste doch irgendwie lustiger erschien und mehr im Gleichklang. Aber so ist das wohl. Es ist auf jeden Fall seltsam plötzlich auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen. Allerdings bin ich auch aus dieser Perpektive ähnlich anpruchslos. Passen muss es. Der Rest ist mir egal. Und passen würde es bei beiden. Mittwoch kommen noch ein paar vorbei. Mal schauen, wie es weitergeht. Bis Mitte nächster Woche wollen wir entschieden haben.

Sonst besteht mein Leben gerade viel aus obskuren Einzeilern, die mir stundenlang nicht auf dem Kopf wollen, trashigen Ohrwürmern und nicht eben großer Motivation für mein Praktikum. Also fürs Praktikum schon. Nur nicht für die Praktikumsarbeit. Aber das kommt vielleicht noch. Kommt vielleicht morgen, wenn ich die ersten Stunden hospitiere und mir wieder einfällt, was es zu beachten gilt.

Ich habe beschlossen, mir in diesem Semester die volle Breitseite mit Latein zu geben und BiWi noch ein Semester zu schieben. Obs schlau ist? Das weiß man vorher nie so genau. Aber es gibt vage Hoffnungen auf ein Zeitfenster am Mittwoch und das hieße freie Wochenenden und das wiederum würde mich ziemlich glücklich machen. Abwarten. Noch ist nichts eingeschrieben und nichts fest.

-

Es ist das hier. Ich weiß es. Wenn du wie zufällig meine Füße berührst, ohne mich anzusehen. Dann weiß ich es. Ich hätte es mir nicht ausdenken können, so abstrus ist das Gefühl. So absolut unrealistisch groß. Wahnwitzig, wenn ich dich ansehe, deine Hand halte, deine Stimme hör. Niemand würde sich sowas ausdenken, niemand es aufschreiben, keiner es begreifen. Es ist das hier. Das, was wir nur mit halbgeschlossenen Augen betrachten können. Weil es sonst zurückschaut, uns durchschaut bis zur Rückwand unserer Herzen. Das hier.
Und ich begreife erneut - und ganz anders - was es bedeutet, nichts zu wissen und alles zu verstehen.

Samstag, August 27, 2011

The prettiest thing

As good things are happening to me and all I want to do is to share it with everyone, I tried to capture this emotion in a song. Finding that words still escape me for the hookline. And it's good that way.



And then - this.

The last weeks have been a time of high commotion for me: Searching for a flat again, moving in, doing most of Amsterdam's museums in 5 days, visiting home for 40 minutes to say that I am still alive, boarding a train to South Tyrol with a racing heart and a lunatic smile, taking the greatest pleasure in silly conversations and a few days later standing on Bergamo airport again, Verona's stuffy heat already foreshadowing - and it is there that I forget all the things I thought I knew. It is there that all my thinking, my revelations and triumphs over myself are no longer valid. But I shrug it off and think "Anyway.".

Italy has been one of the greatest trips ever. We stayed at Laura's parents' house, driving around from there to Verona, Lake Garda, Cles, making an impression we came to be proud of. Getting soaked by the sprinklers of the hostel in Verona, people labeled us as being crazy and we threw them blank looks, because clearly they were crazy, staying dry in this unbearable heat! After the first water fight was held with water bottles, we upgraded to water pistols, heightening the craziness in Cles, but in an outburst of sensibility left the vineyard without splashing about.

Now I am back in Leipzig, thinking that a week is far too short. While my clothes are still dirty I already plan going to Innsbruck in a few weeks which is still unbelievable for me. Unbelievable. That the past weeks should culminate into this. I think I might be at a loss of words for now.

Mittwoch, August 10, 2011

My favourite.

It is good to be young and stupid and in love. Nothing tops it actually. I just realized that again. And that our memory is a strange thing. But I won't complain as it makes me so happy right now.

Because I just realized that I do remember something and I have the feeling it will stay with me for a long, long time, if not all my life. While I remember quite some kisses from the last 3 months, I do remember one in particular. I proclaim it my favourite. And I am glad I do remember it. Because it is good to be young and stupid and in love. And to remember it.

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Abseits davon in der realen Welt: Der Umzug ist geglückt, die erste Nacht ganz allein in der neuen WG komplett mit Herzrasentraum (denn Alptraum kann ich das nicht nennen, aber wenn man plötzlich keuchend im Bett sitzt mit einem Gefühl als hätte man auf einer Treppe die letzte Stufe verpasst, ist das schon bemerkenswert) und allem. Heute bin ich dann beinahe schon Alltag, muss zum ersten Mal abwaschen und auch schon wieder aufräumen, das Rad im Flur hin und her schieben, Tasche packen, die Dusche ausprobieren, einen Fön suchen. Klappt alles. Gepäck für Amsterdam steht bereit. Muss morgen nur noch frühstücken und zum Bahnhof. 9.40 Uhr geht der Zug. Der Ansatz für die Praktikumsarbeit ist immer noch nicht vorgeschlagen. Macht nichts. Wird heute nix mehr. Vielleicht im Zug. Wir werden sehen. Ich glaub, ich hab zuviel Gepäck. Auch das soll egal sein. Keine Lust, alles nochmal auszupacken und zu schauen, was hier bleiben könnte. Es muss irgendwie gehen.
Und danach - ja, danach! Einen Abend daheim zum Brötchen schmieren und Buch austauschen und andere Tasche greifen und dann los nach Südtirol. Die Vorfreude ist gigantisch!

Sonntag, August 07, 2011

So ist es - glaube ich zumindest - gewesen.

Seit Wochen schon vertröste ich, warte ich ab, schiebe ich auf. Ich wollte diese Geschichte erst erzählen, wenn sie zu der geworden wäre, die ich erleben wollte. Weil Seiten aber umgeblättert werden und auch Neues versucht werden muss, erzähle ich es jetzt: Wie ich mich in eine große Frau aus einem kleinen Land verliebte, die meine Sprache sprach, obwohl es nicht ihre war und etwas suchte, das sie zwar noch nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, an das sie aber bereit war zu glauben.


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Als wir uns trafen - als wir uns alle trafen auf diesen ersten Metern Wales - warst du vielleicht die erste, die mich interessierte und schon da standest du außer jeder Frage und ich wusste es und erkannte, dass du es auch wusstest. Heute sind wir wieder da. Der Fragenkatalog ist zu, hat immer noch - oder wieder - nichts mit uns zu tun. Ich habe viel mehr gelernt, als ich anfangs hoffte.

"Ich werde allen davon erzählen und alle werden verstehen", so wie es in dem Lied von Tomte heißt, muss eine gute Geschichte sein. Dieses Unglaubliche, dem man beiwohnen durfte, muss geteilt und von anderen verstanden werden. Nie habe ich das so gespürt, wie in den letzten Monaten. Denn die Wenigen, denen ich erzählen konnte, die verstanden nicht. Verstanden nicht, warum ich blieb und was so wunderbar war. Denn sie sahen, dass ich litt und ich wusste es und ich konnte nicht mehr zurück.

Wie wir dieses Leben ausprobieren - mit wie viel Hoffnung und wie viel Einsatz, mit wie viel Gewissheit und wie viel Schmerztoleranz und -erwartung - hängt davon ab, wie wir es verstehen. Was für eine Geschichte unser Leben werden soll, aber auch an welche Geschichten wir selbst glauben können, spiegelt sich nirgendwo so sehr wieder, wie in dem Versuch, uns selbst zu schreiben, zu erzählen.

Aufhören können, hätte ich vielleicht im Mai. Wollte ich im Mai. Als ich ängstlich vor diesem Getöse stand und dachte: "Lass gut sein, lass los, tut nur weh.". Da vielleicht hätte ich es noch gekonnt. Aber während mein Atem zitterte und meine Hände, schluckte ich trocken und summte ein Lied ohne Melodie und sagte: "Musst du riskieren. Man muss sich selbst setzen, um etwas zu gewinnen. Sei kein Feigling!". Da nickte ich und schlug mir die Hände vor den Mund, um nicht aufzuschreien, und machte mich auf den Weg, Undenkbares - nur Ausdenkbares - zu erleben.

Später dann, als in meinem Kopf bereits alles vorerzählt war und ich nichts lieber wollte, als allen alles zu berichten, damit sie verstünden, dass die Welt vielleicht doch ganz anders wäre, als vermutet; später, als Schweigen ein Schmerz war und nicht mehr viel übrig abseits von dem Wunder, das ich abzubilden versuchte und nicht aufschreiben konnte, da war es schon zu spät. Konnte ich nicht mehr zurück. Ich wollte dich aller Welt zeigen, weil du mein großes Glück warst, auch wenn du mich nicht glücklich machtest, auch wenn wir nicht auf derselben Seite des Buches lebten, vielleicht nicht mal im selben Buch. Ich wollte dich aller Welt zeigen und konnte nicht, weil ich nicht wusste wie und nicht, ob du das willst.

Ich war mir nicht sicher zuerst. Ich lag nächtelang neben dir wach und wartete, dass die Welt an die Tür klopft und dich zurückfordert, traute mich kaum, einzuschlafen, weil ich fürchtete, unsere Zeit wäre abgezählt. In dieser unfassbaren Serie schlafloser Nächte, in denen du oft auf die Tür deutetest, weil auch du meintest, dass das sicherer wär, vermochte ich nicht, dir zu erklären, warum ich nicht gehen konnte. Ich schaute dich lange an und wusste nicht, wie ich dir sagen könnte, dass wir sind - oder sein sollten -, was ich an alle Wände malen möchte.


Meine Sprachlosigkeit in diesem Zusammenhang begeisterte mich. Ich probierte Sätze und Worte an und legte sie wieder ab, weil sie nicht passten. Ich horchte in der Morgendämmerung auf die ersten Vögel und deinen Herzschlag und lauerte auf ein Wort, einen Ausdruck, der uns begriff. Dass es so schwierig war, dieses zwischen Buchstaben einzufangen, fand ich großartig, weil es bewies, dass wir ganz und gar echt und neu waren. Echt und neu. So wie alles. Ich wollte die Welt sehen - erst deine und dann die ganze -, ich wollte auf alles zeigen, was mich so froh machte, damit du diese Freude teiltest. Denn Freude muss geteilt werden. Das habe ich auf eine Art und Weise gelernt, die es unmöglich macht, das je wieder zu vergessen.
Und ich bin mir nicht sicher, ob du das tatsächlich verstandest - es war mir ja selbst neu und so nie passiert -: Dass ich dich nicht lieben kann, nicht so wie ich liebe, ohne es mit jedem Atemzug zu erzählen. Dass ich weinte und weinte, weil ich so glücklich war und es niemandem begreiflich machen konnte. Dass ich nie einsamer war als neben dir.



Ich begann mein Land zu vermissen, nur weil ich es dir nicht zeigen konnte. Und als ich zurück war, vermisste ich dich vor allem deswegen, weil ich niemandem erklären konnte, was es bedeutete, dich getroffen zu haben, jemanden getroffen zu haben, dem man sein ganzes Leben anvertrauen möchte, dem man alles sagen könnte, wenn man wollte, dem man sich ergibt.



Als sich die Welt weiter drehte und wieder unzählige Kilometer und einige Landesgrenzen zwischen uns lagen, fragten wir uns, was zu hoffen erlaubt war, und was möglich blieb. Wir sezierten uns und zogen uns aus per Telefon und Email, rüttelten an dem Leben, das unverändert da war außerhalb von Wales und zogen Grenzen mit Bleistift, um sie bei nächster Gelegenheit auszuradieren. Sagten all die Sätze, die immer fallen, wenn man sich verfährt, und meinten sie nicht ernst; beschlossen nicht zu telefonieren und hielten 3 Tage durch; waren im Jetzt und waren trotzdem wir selbst. Und ließen nicht los. Lassen nicht los. Immer noch nicht.


Echt und neu. Noch nie hat dieses Freundebleiben in meinem Leben funktioniert. Noch nie. Ehrlich gesagt, habe ich zum ersten mal überhaupt ernsthafte Hoffnung, es könnte vielleicht gehen. Ich vermisse dich gerade so viel, wie erlaubt ist. Falls es so etwas gibt.Wir sind nicht die Geschichte geworden, die ich erzählen wollte. Ich wüsste nicht, ob ich die Worte hätte, wenn wir sie geworden wären. Und doch. Eine Geschichte. Mit Lücken, die wortlos bleiben müssen und einem offenen Ende.

Mittwoch, August 03, 2011

Ging auch so

Auch ohne Martini und Zigaretten, nur mit Gitarre und ein bisschen dringend benötigter, stickiger Hitze im Auto. Die ersten Kisten stehen im neuen Zimmer, der Schlüssel klimpert fröhlich in meiner Hosentasche und es ist vielleicht zum ersten Mal in diesem Sommer so richtig gut. Das Gefühl ist wichtig. Wir werden ein Märchen erzählen. Ein modernes. Wir? Also gut. Ich werde es erzählen, erzähle es schon seit einer Weile.

Ist es manchmal verrückt, wie Dinge funktionieren? Es hat was geklickt. Und ich glaub, das klappt. Das geht. Nee, echt. Ha! Es ist so seltsam, wenn Dinge passieren, von denen man so lange, so unglaublich lange immer nur gehört hat.

Dinge passieren. Gute. Details später. Mein Herz tanzt.

Alles ist jetzt

Hatt ich vergessen. Hätte mir einiges erspart. Aber das Leben ist eben keine Serie von Ersparnissen. Dieser Tag verlangt nach Martini - vielleicht nach Schnaps - und Gitarren und Zigaretten. Ich schau mal, obs auch ohne geht. Werde mich bemühen.
Das Gute daran, dass alles jetzt ist, ist, dass man eigentlich nichts verpassen kann. Cheers to that.

Dienstag, August 02, 2011

So I can stay king in my world.

Ich habe nunmehr eine Wohnung, große Ambitionen für das kommende Semester, Grauen vor BiWi und die vage Hoffnung, dass auch das vorbei geht. Spiele Lieder, die ich Anfang des Jahres geschrieben habe und denke, dass ich vielleicht wieder da bin jetzt. In diesem Irrsinn. "Wise men never fall in love" - immer noch keine Weisheit für mich und wahrscheinlich nie. Nur das große Glück für das ich ja geblieben bin. Das große Glück für wenige Augenblicke alles zu wissen, was es zu wissen gibt. Wünsche euch ähnliche Klarheit und auch einen Teil des großen Glücks.

Montag, August 01, 2011

"And we'll always have August..."

Das sagt mein Handy, wenn ich es anschalte. Und irgendwann muss ich mal daran geglaubt haben. Heute zucke ich die Schultern. Es ist August. Ich bohre meinen Zeigefinger anschuldigend in das Kalenderblatt. August - und nun? August.

Weil nichts passiert und das Meiste eh egal ist: Taube Wochen.

Sonntag, Juli 31, 2011

"we only said goodbye with words..."

Ich überlege schon seit einigen Tagen, ob ich erwähnen sollte, wie ironisch ich es finde, dass Amy Winehouse gerade jetzt vor ein paar Tagen gestorben ist. Es ist ironisch. Auf eine unangenehm bittere Weise. 'Back to Black' der Soundtrack zu dem mir die Ohren rauschten und bluteten. Jetzt auch wieder im Radio. Verrückt. Auch bei mir läuft es immer noch, läuft und läuft und ich denke "brennen muss man".

Samstag, Juli 30, 2011

Tag 6. Das Narrativ des Erfolges.

Manchmal hat man Glück und die persönlichen Stärken sind die, die vom Leben gefordert werden. Dann kommt man ohne große Anstrengung gut voran - Glückskind. Manchmal hat man nicht ganz so viel Glück. Wie wenn es bei SuperMario darum geht, den Endgegner zu besiegen, indem man auf ihn springt, der Mario auf dem Display aber auf Grund des immens schweren Levels nur noch ganz klein ist und nicht mehr so hoch springen kann. Ich bin mehr so der kleine Mario grad. In all seiner verschrobenen Komplexität hat das Leben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich hier gerade tue. Das liegt an der Popkultur würde mancher vielleicht sagen. Ich nicke und streiche das Wort "Pop". Es liegt an der Kultur. An jedem bisschen Erzähltechnik und Motiv, das mir jemals zum einschlafen oder wachbleiben erzählt wurde. Von griechischen Sagen bis zu Hollywood gibt es nichts, was es beschreibt.
Die Schlüsse die man daraus ziehen kann, sind überschaubar. Ich schwanke zwischen zweien: a) Was ich hier zu vollziehen suche, ist dem Menschen wesensfremd. Zumindest dem europäischen. b) Was ich hier zu vollziehen suche, wurde nie aufgeschrieben, weil es ergebnisverfälschend wäre.

Tja also. Ich nehme meine aus 5 Pixeln bestehende rote Mütze und springe und springe.

Freitag, Juli 29, 2011

The hardest of all hard days. Oder auch: Fünf.

Blur spielen im Fernsehen, ich bin ungehalten und bloß froh, dass der Tag gleich rum ist. Was ich heute gemacht habe, darf man gar niemandem erzählen. Viel wars jedenfalls nicht. Mein Bruder hat von Dresden aus die in der Küche verfügbare Musik aufgestockt und ich habe heute zum ersten Mal "21" von Adele komplett gehört. Ich hatte kein durchweg gutes Album erwartet, las ich doch in Rezensionen von zu deutlich spürbarem Konzeptpop und war dann vor der Mikrowelle sitzend überrascht, Lieder zu hören, die überzeugten. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich in den letzten Tagen Joss Stone hoch und runter hab laufen lassen, vielleicht daran, dass ich meine tägliche halbe Stunde "Smells Like The 90s" sehr ernst nehme oder daran, dass die Welt grad ist, wie sie ist - jedenfalls ist "21" ein Werk purer Großartigkeit. Kann die gute Frau geradezu im Studio sitzen sehen und Spaß haben. Denn bei allem Schmerz, der da zwischen Klavier und Stimme eingesperrt wurde, macht die Musik Spaß. Muss lauter gedreht werden. Und wieder gehört. Und nochmal. Tag 5. Fast vorbei.

Donnerstag, Juli 28, 2011

4. Dresden, Kino, keine Fatima

Es ist Tag 4. Und das ist gut, denn ich bin ziemlich überzeugt davon, dass 8 Tage eigentlich nicht arg lang sind und ich die schon irgendwie überstehen werde. Ich bin soeben aus Dresden zurück, wo ich meinen Bruder besucht habe. Wir waren erst Eis essen und dann im Kino, wo wir uns 'Arschkalt' angesehen haben - ein Film, der mit schicksalsschweren letzten Sätzen und interessanten Fakten übers Einfrieren aufwarten konnte. Nächste Woche hat im selben Kino "Die Einsamkeit der Primzahlen" Premiere, so mit Regisseur und Hauptdarstellerin. Ich mag den Film ganz unbedingt sehen, weiß aber nicht, ob ich schon wieder nach Dresden kutschen will. Das bereitet mir nämlich aufgrund der Baustellenlage und des Sonnenscheins zur Zeit keine große Freude - 80er Kassetten hin oder her. Nach der Vorstellung sind wir dann noch auf dem Kletterspielplatz um die Ecke gewesen und haben uns ein bisschen ausgetobt, um dann schließlich auf dem Heimweg noch bei Fatima vorbeizuschauen für ein Falafelsandwich. Fatima war aber nicht da und die Falafel auch alle. Also haben wir umdisponiert und zu Hause Schnitte gegessen und weil es dann erst halb zwölf war, haben wir endlich den schon lang geplanten "Wer ist Hanna" gesehen. Ein Film, der auf dem schmalen Grat zwischen gewollt und gekonnt balanciert. Zeitrafferszenen, toller Soundtrack, viel Verwirrung, die den Zuschauer auch nach dem Ende des Films nicht freigeben möchte. Zu vieles bleibt offen. Ein Film zum immer wieder schauen, der doch nie die ganze Geschichte verraten wird: "Ich habe dein Herz verfehlt.".

Heute dann erst Großer Garten, dann Mensa und für mich hieß es dann Autobahn und wieder nach Hause. Da sitze ich jetzt am PC, warte darauf, dass es draußen noch ein bisschen kühler wird und werde dann meine Laufschuhe schnüren. Unterdessen ist der Countdown wieder eine Zahl voran geschritten: Tag 4. Die Moral ist heute ziemlich im Keller und da kommt es mir gerade recht, dass es mittlerweile 3 ist und auch dieser Tag schon wieder fast geschafft. Wird alles. Wird.

Mittwoch, Juli 27, 2011

What use is a night if you can't sleep anyway?

Tag 3. Der leichte Sonnenstich von gestern hat sich wieder verflüchtigt, der Urlaub für August ist geplant und das Zeitfenster zum Umziehen ist plötzlich mächtig zusammengeschrumpft und auch meine Praktikumsarbeit will noch geplant werden. Wir sehen also vielleicht gerade das Ende der Langeweile herannahen. Weil man sich dabei aber nie ganz sicher sein kann, habe ich auch für diesen Tag wieder Ablenkungsmanöver gebaut und werde so heute nach Dresden fahren, um meinen Bruder zu besuchen, ins Kino zu gehen, Dürüm zu essen und vielleicht ein bisschen House zu schauen. Und später dann eben Fachdidaktik. Irgendwann später. Vielleicht an Tag 6? So zur Halbzeit? Mal sehen.

Der August jedenfalls. Sieht wahrscheinlich so aus, dass ich in den ersten Tagen umziehe, dann nach Amsterdam fahre für ein paar Tage und dann entweder für einen Tag heim fahre oder anderswo große Dummheiten plane, bevor es schließlich nach Südtirol geht, Laura besuchen und die andern wiedertreffen. Wenn ich zurückkehre erwartet mich Taucha und der August ist rum. Das klingt alles sehr gut. Wesentlich geschäftiger als dieses Geduldsspiel, dieser Ausdauerlauf. Anyway. Tag 3. Das ist ja schon was.

Dienstag, Juli 26, 2011

Man darf das Glück nicht zwingen. Oder erzwingen?

Na ja, ihr kennt den Spruch ja selbst. Ein neuer Tag, ein neues Mantra, ein neues Stoßgebet mit immer gleicher Stoßrichtung. Ich habe gestern, als mir mein Herz so weh tat, einen Buchladen betreten mit dem festen Entschluss ein Buch zu finden, das ich lesen und dazu nicken kann, das beschreibt wie es gestern in mir aussah. Ich verbrachte mehr als zwei Stunden in diesem Geschäft. Ich las einen Roman von Gioconda Belli an, suchte nach den Tagebüchern von Erich Mühsam und Brigitte Reimann, bemerkte zum ersten Mal bewusst, dass die erste Hälfte von "Adler und Engel" in Leipzig spielt, stand lange vor einem Buch dessen Cover und Titel mich überzeugten, das aber durch seine eingeschweißte Jungfräulichkeit nicht offenbaren konnte, ob der Inhalt schritthalten kann - und schließlich kaufte ich ein Buch. Keinen neuentdeckten Schatz, sondern eines, das ich bereits seit über einem Jahr aus dem Augenwinkel betrachte und das bisher immer zu sagen schien: "Später. Warte noch ein bisschen. Ich komme auf dich zu. Es kommt der Tag, da bin ich dein Buch, bin ich vielleicht deine Geschichte." - keine Ahnung, ob gestern dieser Tag war. Aber ich habe es mitgenommen. Heute habe ich ein paar Seiten darin gelesen, bis ein Begriff über die Seiten huschte, der mich so vieles denken ließ. Intertextualität ist - gekonnt eingesetzt - ein Fest für den Leser, ein plötzliches Aufhorchen - die Erinnerung an ein anderes Leben, ein anderes Buch - Welten berühren sich leicht - und dann der Drang, schnell etwas nachzuschlagen, noch einmal nachzulesen, wie es dort war, in der anderen Welt.
Da musste ich das Buch zur Seite legen. Auf Seite 25, schwappt einw andere Geschichte, ein anderes Leben, ein anderes Ich herüber und ich strecke meine Arme aus und lasse das Buch aus den Händen gleiten - geht nicht. Es ist nicht das erste Buch, das ich teilen möchte, aber es ist das erste, das ich nicht alleine lesen mag. Es duldet nicht das zeitversetzte Klicken der Standleitung zwischen Jetzt und Gleich. Mir kommt in den Sinn, dass man im Englischen "to be on the same page" sagt, wenn man aus dem selben Fenster auf die Welt blickt und plötzlich ahne ich, was es bedeutet. Das Buch liegt also vorerst hier so rum auf dem Wohnzimmertisch und wartet. Wartet immer noch. Will vielleicht sagen, dass gestern nicht der Tag war. Ich weiß es nicht. Aber vielleicht habe ich gestern doch - ohne es wirklich zu merken - ein Buch gefunden, das beschreibt, wie das ist. Wenige Zeilen nämlich bevor mich der intertextuelle Brückenschlag ausknockte, beginnt ein Kapitel so: "Weil das Leben so sinnlos ist<<, sagt Mia, >>und man es trotzdem irgendwie aushalten muss, bekomme ich manchmal Lust, Kupferrohre beliebig miteinander zu verschweißen.". So ist es. Es könnte auch etwas anderes sein. Aber der Grund. Der stimmt.

Tag 2 - har harrrrrr!

Die Existenz dieses Eintrags beweist, dass ich Tag 1 irgendwie überlebt habe! Heute bietet sich direkt die erste Steilvorlage, alles abzublasen und das gewissermaßen schon seit 5 Minuten und ich bin immer noch dabei - finde, hier sind bereits beachtliche Fortschritte im Punkt Disziplin festzustellen. Abgesehen davon und von allem andern: Yay!

Montag, Juli 25, 2011

Immer noch 1

Herz tut weh heut. Aber die Musik dazu ist grandios. So grandios, dass ich zu eben dieser Musik schweigend mit dir in einem Café sitzen möchte. Und das Licht wäre dann so. So als wäre es noch Sommer.
Aber es geht auch so. Das Orgelsolo funktioniert. Und die Stimme stirbt so dahin. Züge fahren ab und erzählen vom Gehaltensein. Die "Wegrationalisieren"-Funktion nimmt die Arbeit langsam wieder auf und ich ziehe aus, diesen Gigantenkampf zu gewinnen.

Day one

Heute ist der erste Tag von vorerst 12. Vielleicht werden es aber auch mehr. Und - zugegeben, der heutige Tag ist erst wenige wache Stunden alt - ich finde, ich mache das bisher gar nicht mal schlecht. Was? Nun. Ihr müsst euch das ungefähr so vorstellen: ... Nein, mir fällt kein geeigneter Vergleich ein. Ich kann aber nicht genau sagen, was ich mache, sonst torpediert sich das. Werde aber sagen, was es war, sobald es vorbei ist. Es wird nebenbei viel viel Zeit geschoben und in Nichtschwimmerbecken geschubst, unzählige Liter Wasser getrunken, Füße hochgelegt sobald ich nicht auf ihnen stehe - man könnte meinen, ich laufe einen Ultra. Es ist so ähnlich. Von der mentalen Anstrengung zumindest. Und genau wie ein Ultra ist das hier Wahnsinn und gespielt - aber das heißt ja nicht, dass es nicht funktionieren könnte.

Heute jedenfalls Tag eins. An Tag zwölf bin ich entweder sehr Zen oder richtig irre. Wir werden sehen.

Sonntag, Juli 24, 2011

I might have a flat. And if that is so

I will do a two day trip somewhere. I'm actually in tears right now. There is still hope. For this world.

Ich brauch die Musik, um sie mit dir zu teilen.

Dass ich verrückt bin, weiß ich selbst. Aber es macht mich trotzdem so froh. So, so froh. Und deswegen bin ich noch hier. Nicht, weil wirklich noch auf etwas zu warten wäre. Sondern weil ich diesen Rausch bis zu Ende fahre. Ausdauer ist nicht meine Stärke. Intensität ist es. Deswegen bleibe ich noch ein Stück. Für die Tränen und das große Glück. Für das Fallen und das Fliegen.
Die Hände in Gletschereis und die Füße im Himmeblau, bleibt nur die eine Frage offen. Aber auch das nicht mehr lang.

Donnerstag, Juli 21, 2011

Leipzig - Moskau 90€

Ich will weg grad. Eigentlich egal wohin. Verona für 45€. Aber Moskau würde schon mehr fetzen. Noch immer keine Wohnung - i.e. kein Moskau.

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In related news: Ich empfinde eine perverse Freude beim Blick auf die Uhr, der mir zeigt, dass es kurz vor Zehn ist, ich also bald ins Bett gehen darf. Gehen darf? Ja. Hier zu Hause sind dem frühen Aufstehen quasi keine Grenzen gesetzt, aber vor elf ins Bett zu wollen ist ein Unterfangen, das sich teilweise nur gegen nervige Diskussionen durchsetzen lässt. Aber ich lieg lieber 22.30 im Bett und springe dann 6 Uhr aus selbigem wieder heraus, als irgendwann gegen Mitternacht ins Bett zu gehen und 6 Uhr morgens gerädert aber unfähig wieder einzuschlafen im Bett zu liegen. 6 ist meine Zeit grad. Und weil Zeit im Moment ein bisschen gezogen werden muss (ist zu müde, zum selber gehen, die Gute), treibt es mich kurz nach 6 immer vor die Tür, aus dem Haus, auf den Asphalt, die ersten 7km des Tages klar machen.
Unterdessen ist mir natürlich klar, dass Zeit sich nicht ziehen lässt, sondern wie ein schmollendes Kind solange sitzen bleibt, bis eine für Außenstehende nicht zu fassende Frist verstrichen ist, bzw. der Eismann um die Ecke kommt. Ich probiere es trotzdem.
Auch muss ich gestehen, dass ich zur Zeit vieles aufschreibe, das nicht den Weg hierher findet. Noch nicht wahrscheinlich. Es schiebt sich hin und her in Tagebüchern ohne Punkt und Komma, in Briefen an lange nicht Gesehene, in dutzenden ungespeicherter Word-Dokumente. Es muss nichts gespeichert werden oder aufgenommen oder gar publiziert. Vielmehr: Es kann nicht. Der Abstand fehlt. Die Möglichkeit, auf etwas zu zeigen, fehlt, schlicht weil ich meine Hände gar nicht davon los bekomme. Das ist schade, weil es großartige Bilder sind in den Büchern und Briefen, großartige Experimente und ehrlich gefühltes, pathetisches, immerwährendes "da muss doch was gehen". Es ist noch sehr viel tragischer, weil ich euch nicht in Echtzeit daran teilhaben lassen kann, wie ich etwas neues lerne. Aber es gehört auch zu eben diesem Lernen dazu. Es ist Wichtig. Für viel mehr als das, was hier gerade passiert. Für alles, was mir vage versprochen wurde vor Jahren. Für alles.

Mittwoch, Juli 20, 2011

I've done all I can

Now we have to wait. There's no space for tinkering left. I've done all I can. I'm done here.

I'll be back with the answers at some point.

Sonntag, Juli 17, 2011

Be my Ithaca

If you knew your life held on to something without your pursuing it all the time, you could live. I'm taking this chance. And if it takes twenty years to come back home, it will still be home. Be my Ithaca. I will set my sail, I will love with abandon, your name will be my flag wherever I go. Through war and storms, against demons and madness my steps are always directed to you. I let go of the worries and the fears and of hope too - for whether you are Ithaca or the sea, I would still be on this ship.
Be my Ithaca or at least promise it exists. That's all I ask.

Freitag, Juli 15, 2011

Neue Spielzeuge, alte Musik

Playlisten, die eigentlich für etwas ganz anderes gedacht waren, laufen in der Küche hoch und runter, die neuen Zehenschuhe sind seit gestern das Zentrum meiner Faszination und der Schlafentzug ist immer noch da. Das passt nicht gut, denn morgen soll es ja nach Magdeburg gehen und da wird wohl auch nicht viel geschlafen...

Donnerstag, Juli 14, 2011

... und ich liebe dich so...

Samstag war erst vor 5 Tagen und dieses Schweigen dauert mir jetzt schon zu lang. Allerdings bin ich von der Notwendigkeit immer noch überzeugt. Mein Leben ist ein Geduldsspiel gerade. 5 Tage erst. Jeder Atemzug ein Seufzer. Ich liebe dich so.

You keep me on my toes. Always. But tip-toeing makes it hard to walk straight and keep the balance. So I wait for you to set my feet back on the ground. And I'm trying to do so myself. Who is first, wins.

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It is awful!!! Awful!! Wir werden alle zu Plüschtigern. Mit pro-forma-Krallen. Du hast die Wahl. Oder du hattest.
Spring! Sag ja! Erobere mich. Kämpfe um mich.
Du schüttelst den Kopf. Du kannst nicht. Und ich überlege. Ich wäge ab. Es geht zu schnell immer noch. Niemals schnell genug. Du musst mir nicht sagen, dass du es nicht kannst. Ich sehe es ja. Ich ziehe nicht mehr lange für mich. Dann ziehe ich für jemand anderen, dann musst du für jemand anderen springen. Aber springen musst du doch.
Wir werden alle zu Plüschtigern. Mit pro-forma-Krallen. Und Angst. Aber auch das geht vorbei.

Mittwoch, Juli 13, 2011

Lost letters

I wrote a letter yesterday on my laptop and I was pretty sure I did save it - however it seems to be gone now. Another lost letter. Maybe it's better this way. The fact that time is still passing painstakingly slowly is a nuisance. Word. What is ticking down here is equally fascinating and exasperating. Frustration is this.

"Wer springt hier eigentlich für wen?"



Die Akkustikversion. Der Hammer. Ein ganz anderes Lied. Ich habe nichts zu tun im Moment. Warte auf Wohnungsbesichtigungen und darauf, dass es vorbei geht. Sonst nichts. Abgesehen davon hätte ich grade eigentlich schon ein Zimmer, will es aber inzwischen nicht mehr. Eine junge Frau ist deswegen verständlicherweise aufgebracht, aber ich kann es nicht ändern. Es ist so.

Dienstag, Juli 12, 2011

Entzugsmedley

Höre ein Lied und denke, es passt. Es passt zur Zeit aber sowieso alles. Ich bin fiebrig. Nicht im positiven Sinne. Ich hoffe, mein Körper erkennt die Notwendigkeit, erst noch die Wohnung klar zu machen, bevor er sich verabschiedet. Herz schlägt in ungesundem Rhythmus, Raum dreht sich, Welt wird Karussel. Würd gern ne Woche krank machen vom Leben. Steht schon im Kalender. Aber eine Woche muss ich noch, eine Woche lang wird noch an Wänden abgestützt, Hände an Tischplatten geklammert, konzentriert ruhig geatmet. Danach ist egal. Radio hits home today. Schon wieder ein Lied das passt. Es geht viel um Drogen, ich nicke manisch dazu. And is it true that devils end up like you? - if only you knew.
Ich lese von Depressionen, zertrete Käfer und sofort tuts mir Leid - mein Leben spielt Rodeo und mir wird schlecht, wie ich so halb auf dem Boden schleife und das Himmelblau durch mein Sichtfeld huscht, als wollte es entkommen. Und in allem ist es schön. In all seiner Schrecklichkeit, die sich um meinen Hals legt und zudrückt, bis ich Sterne sehe. Es ist ein Höllentrip. Der Wahnsinn. Wie auf der Achterbahn, bevor das Adrenalin all die Glücksgefühle freizsetzt, aber man schon weiß, dass sie kommen. Noch ein Stück. Leben ist alles in allem ein Ausdauersport, wenn ich es mir recht überlege.
Meine Finger zeichnen die eigenen Blutspuren nach, ohne damit etwas anfangen zu können: Halleluja, Sushi Sushi, Bang Bang, gongo - Das ist der Sommer. So weit, so gut. Es kommt immer wieder Licht. Manchmal Tageslicht, manchmal PeterLicht. Hoffnung ist gesetzt und ist die Tapete, die hinabblickt auf das epileptische Zucken und den Schaum vorm Mund. Das ist der Sommer. They tried to make me go to rehab. I said yes, yes, yes. Denn mein Therapeut und ich, wir haben die Schuldigen erkannt. Ich sag ja - mein Radio platziert Schlag um Schlag direkt im Epizentrum der Schicksalhaftigkeit.
Kann nur erleichtert sein, dass ich schon immer ein Fan von Selbsterfahrung war - anders ginge das hier grad gar nicht. Belügst du mich, belüge ich dich - ich weiß, wir fallen. Es ist faszinierend in all dem Ekel. Ich kann plötzlich nachvollziehen, warum Menschen sich bis oben hin mit Heroin und sonstigem zuballern. Und dass man am Ende, wenn der letzte Rest Selbst von Chemikalien aufgefressen ist, nicht ertragen kann, sich beim Entgiften zu zu sehen, ist nur folgerichtig. Nur mein Herz bricht und es tut nicht weh. Ich denke mir, da geht noch was. Und wieder einen Schritt weiter, wieder etwas auf diese zwei Quadratmeter Glückleuchtfläche geschrieben, das viel länger hält als irgendein Tattoo. Wenn der Nebel geht und das Warten kommt. Das gehört auch dazu. Das Fieber und das Kotzen und am Rand tanzen, ohne runter zu fallen - hoffentlich. Schluss, aus, raus, wir schließen.

That won't work for a while now...

I don't know, if you knew it, but from time to time when I'm in an okay but bored mood I browse the internet for gay-offensive groups, persons, statements. As someone who has never been so much as joked about for being gay, it gives me a reality check and prepares me for things that'll hopefully never come. Accidentally I came across something like that today and realized that I might not be in an okay mood after all. I already feel sorry for whoever will stereotype homosexual around me the next few days. It seems to be sore spot at the moment. As if that part of me had been challenged, as if things being like they are were an equality issue. When I know they aren't. Still. I have close the thread, breathed deeply and made a mental note to really think about this once the essay is handed in. Seems like my feet have momentarily lost ground.

Montag, Juli 11, 2011

Jung, abgefuckt, kaputt und glücklich

Weil ich weiß, dass man sich seit geraumer Zeit um mein seelisch-emotionales Wohlbefinden sorgt, gilt es, dem nun ein Ende zu bereiten. Ich war selten so unglücklich wie in den letzten 3 Wochen und selten so glücklich wie seit gestern. Ich habe immer noch kein Zimmer, immer noch nicht die Hausarbeit fertig, noch keinen Ansatz für die Praktikumsarbeit, riesig Schlafentzug, aber: Seit gestern keine Kopfschmerzen mehr (vielleicht weil ich aufgehört habe, ihn gegen die Wand zu schlagen?) und auch der Selbsthass befindet sich auf dem Rückzug. Es ist großartig. Aus den Boxen schallt Frittenbude und die Welt hat wieder scharfe Ränder, wie frisch aufgebrochen.

Ich würde versuchen, zu beschreiben, wie es ist, wenn einem die eigene Zurechnungsfähigkeit Stück für Stück aus den Händen rutscht und man sie im letzten Moment doch wieder zu fassen bekommt. Aber ich merke, dass man das nicht beschreiben kann. Nicht so, dass andere es verstehen. Ich merke schon hier, dass die Menschen, die direkt dran sind, die Teile nicht sinnvoll zusammensetzen können. Das ist aber auch nicht nötig. Ich halte die verwirrten Blicke ohne weiteres aus, zucke die Schultern und winke der Landschaft, die vorbeizieht. Es ist gut, immer gewesen, aber in diesem Moment auch spürbar. Also danke. Für eure Sorge.

Sonntag, Juli 10, 2011

There might be a tiny little bit of hope left for me



Some things change. Some things don't. I'm on the brink of getting better. There are some ideas in my head and I will share them with you as soon as they become a bit more definite.

You can have your deescalation to yourself. It's not for me. I never want to learn it. It's so much better this way.

Samstag, Juli 09, 2011

Wer es könnte

Wer es könnte
die Welt
hochwerfen
dass der Wind
hindurchfährt.

Hilde Domin

Heute wünschte ich, ich könnte es.

Du bist jetzt -
draußen vielleicht,
unter Bäumen
oder am Wasser,
in dem Singen,
das der Sommer ist -
glücklich.

Da merk ich, wie klein meine Welt ist grade. Wie unglaublich klein und dass ich Angst habe vor den Wänden, die näher kommen. Ich merke, ich möchte ertrinken und erkenne, ich muss mich ändern. Ich will mich vor fahrende Autos werfen und weiß, dass ich eigentlich nur sagen möchte: Du machst was falsch. Ich will ins Nichts und muss erfahren: Es gibt keinen Weg.
Ich bin hier. Ich sitze das aus. Kotze mich aus.

"Warum hast du nicht um mich
die Erde gelassen - sage?" - Else Lasker-Schüler

Die Tage werden lang...

... alle Fenster stehen auf Kipp, die Tassen nicht im Schrank..."

Bräuchte grade mal jemanden, der mir eine scheuert. Abstruse Situationen sind abstrus und Fäuste passen ja immer noch aufs Auge. Was ich sagen will: Gleich vorbei. Das eine zumindest. Das andere ist es wahrscheinlich längst.

Ich habe vor, meine Zelte hin Leipzig heute abzubrechen. Habe keine Lust mehr darauf. Und meine nicht die Stadt und nicht die Menschen und nicht mal wirklich die Uni. Habe keine Lust mehr darauf und sage: Fickt euch alle.

Freitag, Juli 08, 2011

I have a contract with myself

And I won't break it. ... Which means I probably will. I just want to bang my head on the table so badly right now.

Testbild

Ich schweige öfter. Weil ich weniger weiß. Weil ich immer weniger weiß, wohin mit mir. Vorbereiten kann man sich auf nichts, wird mir klar und ich richte mich schon mal ein in dieser Grauzone. Zu Unrecht. Weiß ich doch, dass ich nicht hier bleiben kann.

Du meinst, ich wüsste zuviel. Verdächtig viel. Viel zu viel eigentlich. Aber es bringt nichts. Es ist nichts wert. Ich gieße mich ins Feuer wie Benzin und es passiert nichts weiter, als dass ich verbrenne und der Sauerstoff weniger wird. Und hell, ja hell wird es auch. Und warm.

Wir hauen mit der Faust auf den Tisch. War natürlich ein Fehler, gestern über den neugewonnenen Gleichmut zu schreiben. Der ist heute gleich mal weg. Zeit tickt vorbei und ist zu schnell und zu langsam zugleich. Es ist nicht auszuhalten. Da ist zu viel "vielleicht" für ein Leben.

Donnerstag, Juli 07, 2011

If I knew...

If I knew how to take you, I would have done it a long time ago, if I knew how to quell your fears, you'd be the bravest of them all. If I knew how to reach you while we're galaxies apart, I would paint your walls with the fibres of my heart. If I knew your eyes were open, I'd have tried to catch fire to light up all your nights and share with you my orange sky. Had I known that this would come, I'd never have walked this far, but here I'm standing on the edge: a little burnt, a little scarred. And if I knew how to do it, if I knew how it worked, I'd give everything I've come for, I would try to find the words. If I knew there was hope - but then it wouldn't be hope of course. It would be knowledge, would be certainty, not improvised and unrehearsed. If I knew anything at all - what would be the point? We're living in times of signs and wonders, we're believing, 'cause this is the point.

What exactly are you doing?

Me? Oh... I... uh... research?

Ok. Still 5 days to get this essay done, still no motivation whatsoever. I feel like I should take the afternoon off, after not really working on the paper for the last 2 days. Sounds like a plan. Might go back to writing later in the evening though... Who am I kidding? I'm thinking about all the things that have to go into this essay... and I kinda know what to look up and write down... I just don't do it. It sucks.

Apart from essay-blues life has given me the equanimity I wasn't even hoping for anymore. Things happen, life goes on. It is wicked how I am so non-plussed. Maybe I am just tired. You never really know. But it is something. Good or bad. It is something.

*ZzzzzzzZzzzzz*

Montag, Juli 04, 2011

Im Wahnsinn

"Am Ende werde ich aufgeben. Am Ende werde ich sagen: Nun gut, und kein Zeugnis von mir und kein anderes Herz. Am Ende werde ich aufwachen müssen und den Wahnsinn verlieren. Am Ende wirst du nicht mehr da sein."

Was die Menschen nicht wissen, ist, was passiert, wenn man den Wahnsinn verliert. Ich hänge fest zwischen Prinzipien und Gefühlen und bin in allem, was ich tue, immer beides: vernünftig und wahnsinnig. Dir muss ich das nicht mehr erzählen, du siehst es doch fast jeden Tag, du hörst ja beide Stimmen, nie nur eine. Jeder Schritt - in welche Richtung auch immer - ist ein Kampf, eine Diskussion, die immerfort in meinem Hinterkopf läuft. Die Frage ist nicht, was ich will. Denn ich will beides: Dich haben und dich freilassen, auf dich warten und dich aufgeben, einen Schritt näher 'rangehen und einen Schritt zurücktreten. Ich will beides.
Dabei ist alles mal wieder nur ein zeitliches Problem. In meinem Kopf ist alles jetzt und weigert sich, in Sequenzen geordnet zu werden. Noch ein Nachteil, wenn es kein Morgen gibt: Die Ordnung geht verloren und Heute wird Müllhalde für eine Menge von Dingen und Ereignissen, die ganz klar 24h sprengt. Ich lasse es geschehen. Im Wahnsinn ist es nicht schlecht: Alles ist wichtig, der Zufall entscheidet, was begonnen wird, was verloren geht - alles ist da. Wartet am Rand des Bewusstseins und muss mühsam zurückgedrängt werden, um ein bisschen gedanklichen Freiraum zu schaffen. Es gibt nichts hypothetisches, keine Experimente - alles ist ernst und echt und lebenswichtig - manchmal lebensgefährlich.
Wahnsinn ist gut, weil Wahnsinn bedeutet, dass ich noch an kausale Zusammenhänge glaube. Den Wahnsinn verlieren, hieße, sich nicht mehr zu wehren gegen das Fehlen von Ursache und Wirkung. Etwas, das erst eines der beiden Herzen in meiner Brust begriffen hat: Es ist, wie es ist. Wir können nichts dafür. Wir haben uns nichts verdient, nicht den Zorn höherer Mächte auf uns gezogen, sind nicht im Karma-Dispo und unser Gute-Taten-Konto ist nicht wertlos, aber unnütz. Es ist, wie es ist. Nimm hin, erdulde, ergib dich! Alles andere wäre Windmühlenkampf. Das eigene Geschick lässt sich nicht überlisten und nicht bestechen - es ist, wie es ist.
Es wäre so einfach! Wäre da nicht das andere Herz mit seiner Überzeugung, dass Sich-Ergeben Sterben heißt. Natürlich, es hat Filme gesehen, Lieder gehört, Gedichte und Romane gelesen - es ist vertraut mit den Motiven, den Figuren und Wendungen. Und wenn man nur festhält, aushält, es irgendwie auf die Heldenposition schafft, dann bekommt alles einen Tauschwert - nichts ist umsonst! Der Lauf der Dinge ist zu beeinflussen: Haltung, Intentionen, Schmerz - alles zahlt sich aus. Verdienen, erringen, herumreißen - mehr sein als eine Spielfigur auf einem unüberschaubaren Brett.
Dumm nur, dass keines Recht hat. Dumm nur, dass ich beiden nicht glauben kann. Denn der Wahnsinn ist beides: Von der Vergeblichkeit des eigenen Wollens wissen, ohne aufhören zu können; von der Notwendigkeit ausdauernden Hoffens überzeugt sein, ohne es fertig zu bringen.

Am Ende werde ich aufgeben. Oder dich kaputt schlagen. Es ist sozusagen ein philosophisches Problem.

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint...

Das Laptopnetzteil liegt zu Hause, auf Herzebene probt man den Bruch und Leipzig regnet nach, was Bangor nicht geschafft hat. So ist es. Heute ist kein Arbeitstag in dem Sinne. Heute wird liegen gelassen. Es muss. Herz tut weh, Magen macht neuerdings Parkour und die Augen brennen vor Müdigkeit. Was haben wir heute gelernt? Man weiß es noch nicht, es ist noch keine gesicherte Erkenntnis gewonnen, nur eine Hand voll Hypothesen und die Gewissheit, dass der Wahnsinn wartet.

Mittwoch, Juni 29, 2011

Aus dem Fenster

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau, es anzuzünden und sehen nicht: Es brennt längst.

Die Hausarbeit läuft so vor sich hin. Sehr langsam, aber das liegt auch nur an mir und daran, dass hier niemand richtig Druck macht. Die andern sind noch gar nicht hier, haben auch noch nicht angefangen, lassen es auf sich zukommen. Nur ich bin hier. Weil ich ohnehin kein anderswo hätte. Weil ich so oder so vor einem Bildschirm säße und F5 drückte. Weil die Zeit zögernd vorbeitickt und alles, was ich tun kann, ist Grammatiken zu wälzen, Inschriftenkataloge zu durchsuchen, Fragment zu vergleichen.

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau und wissen dabei nicht, dass es nur aufgemalt ist, getöntes Plexiglas.

Ich kann nichts tun und atme und atme, repariere Fahrräder, die nicht mir gehören, rauche Zigaretten, die nicht meine sind. Ich kann nichts tun. Noch hat niemand gefragt. Aber die Antworten liegen schon hier, abgezählt wie Kleingeld. Dead End.

Sie ziehen mit Fackeln gen Himmelblau, es anzuzünden und sehen nicht: Es ist nur noch Asche.

Montag, Juni 27, 2011

Yay! I already had the impression I was feeling too good...

Ich bin zurück. Zurück in Deutschland, zurück in Leipzig. Eben wieder hier. Und es ist gut. Es ist gut, dass endlich wieder jemand schrecklich laut am Küchentisch redet, gut, all die Leipziger wiederzusehen, gut, barfuß durch die Wohnung zu laufen, weil ich nicht alles total keimig ist - gut, gut, gut.
Aber mir gehts grad nicht gut. Ich hab so leichte (schwere) Panik wegen der Hausarbeit, die ich hier eigentlich schreiben will, keine Lust, eine Wohnung zu suchen, Kopfschmerzen, als würde man meinen Schädel als Messerblock verwenden und das ziemlich bestimmte Gefühl, überhaupt nicht mehr zu wissen, was ich will. Bloß gut, dass das nächste Semester noch ein bisschen auf sich warten lässt. Ich wüsste grad nicht, wohin damit.

Ich wollte eigentlich was von der Zugfahrt erzählen, davon wie ich meisterhaft alle Anschlusszüge bekommen habe, dann zu Hause die alten Kassetten von '86 rausgekramt habe und wie großartig es war, dass meine Familie noch nicht da war und wie noch viel großartiger, als sie dann gestern eintrafen. Aber nein. Ist alles kalter Kaffee, interessiert nicht mehr, ist abgehakt und nicht mal eine Erwähnung mehr wert. Die Wucht des Neuen führt Wangenknochen und Pflasterstein zu einem intensiveren Zusammentreffen als anfangs vielleicht erhofft und was meine Lungen da versuchen,ist nicht Atmen, sondern Kampf.

Es ist schlimm. Das sei gesagt. Aber morgen geht es weiter. Eine neue Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt, ein neuer Gewaltmarsch. Hab ich ja gewusst. Man hat es ja immer schon gewusst.

Montag, Juni 20, 2011

Das bisschen Meer... Das bisschen Mehr...

Die Tagesaufgabe für heute war, mein Zimmer zusammenzupacken und ich bin so gut wie fertig damit. Und was soll ich sagen? It hurts. Like hell. I really don't want to leave. Whereas I'm looking forward to being home again, I absolutely don't want to leave Bangor for good. Or maybe I want to. It just hurts. I thought I'd already parted with the past semester 2 weeks ago, but no - the real goodbye is now. Tonight out for the last time, I have to force myself because really all I want to do is stay in. But I know it's better to go out. So I go. Last night on the town.

Sonntag, Juni 19, 2011

So ist es nicht.

Und es ist immer noch so, als könntest du gleich hier lang gehen,
es ist so, als wärst du eigentlich noch hier,
so, als müsst ich nur diese Straße hier hinaufgehen
und dich anrufen und dann bin ich bei dir,
aber so ist es nicht, glaub mir, das weiß ich schon, so ist es nicht.

Und dann? - Weiß ich nicht mehr....

Man lacht. Man kennt sich ja aus. Hatte es nur vergessen für den Moment. Aber jetzt ist das bestellte Wort vorbeigerauscht und nun schau ich mich ratlos suchend um: Hier sind gar keine Flüsse. Und ich frag mich, wie ihr das hinbekommen habt damals. Wie ihr es geschafft habt, still zu halten für so viel länger. Ich hab euch zugesehen und jetzt - Jahre später - stellt sich heraus, ich habe rein gar nichts von euch gelernt. Sah nicht so schwierig aus von außen, das mit der Deeskalation. Das Schwert des Unabänderlichen hängt immer noch so da, aber wenn man hochspringt und sich daran hängt, verblutet man vielleicht und stirbt nicht vor Angst. Ich versteh jetzt Dinge. Nicht die wichtigen. Aber andere als noch gestern.
Ich lache. Ich kenn mich ja aus. Flüsse oder nicht. Aber dass man zweimal im Leben so dumm sein kann, ist schon beachtlich.

Samstag, Juni 18, 2011

Wer, wenn nicht du? Wer, wenn nicht ihr?

Manchmal schaut man sich von außen zu. Und schüttelt den Kopf. Und weiß nicht was. Vielleicht - wenn ich hier bleiben könnte - vielleicht könnte es dann so weiter gehen. Dieses nicht-gehen. Ich klopfe die Gesamtsituation kritisch ab - werden da schon wieder Nicht-Ereignisse erwartet? Vielleicht. Der nächste Schritt kommt von ganz allein, dafür muss ich nichts machen. Ich seh ihn schon vage vorgezeichnet und hoffe eigentlich nur, dass ein Wind kommt und mich umwirft und die Richtung ändert, in die das hier geht. Aber das Schwert des Unabänderlichen hängt festgezurrt über meinem Kopf und weigert sich, hinab zu fallen und mich zu enthaupten. This is defeat. Die Fassung, die mich nicht verliert, Resignation. Und Ungläubigkeit. Ein leises Zweifeln. Ich habe zu viele Bücher gelesen, zu viele Filme gesehen, um das hier für echt zu halten.
Welten von hier sitzt einer, für den es noch ein letztes bisschen Hoffnung gibt. Ich wünsche ihm Glück. Weil ich weiß, dass er es in jedem Fall gut brauchen kann. Ich hingegen brauche kein Glück. Die Zeit vergeht, ganz ohne dass man etwas macht. Und ich schau ihr zu dabei. Ich hab mir das hier schön ausgedacht. Es war gut, dabei zu sein.

--

Ich hab euer Bild wieder zusammengeklebt, so gut ich konnte - man sieht die Risse kaum. Und wenn man draufguckt, nickt man unweigerlich, sagt "ja", stützt sich kurz an der Wand ab, Sonnenuntergangsszenario. Ich hab euer Bild wieder zusammengeklebt. Aber es ist eben nur ein Bild. Und viel trauriger als die paar Fetzen Fotopapier und nicht so einfach mit Tesa zu retten, ist das andere, was da vor der Kommode liegt. Mir tuts nicht Leid. Aber weh. Ich will dir meinen Arm um die Schultern legen, auf den Horizont zeigen und sagen "Es kommt...", aber es kommt nichts. Das wissen wird beide. Halt dich nur fest. Auch dieses Stück Treibholz wird ein Floß, ein Schiff, ach, eine ganze Armada! Behalt das Bild. Sonnenuntergansszenario. Nimm es mit. Als Kevlarweste für Zukünftiges. Ich wünsch dir Glück.

Donnerstag, Juni 16, 2011

Aber das ist nicht wahr...

Manchmal ist es doof im eigenen Kopf. Und das grade heute, wo ich mich mit Chris treffen und ihm erzählen will, wie großartig alles im Grunde ist. Aber das wird dann wohl nichts. Dann kriegt er die andere Version zu hören, die, die nur mit Tequilla zu berichten ist. Denn manchmal ist es doof im eigenen Kopf. Eigentlich ist alles noch genauso wie gestern. Nur eins ist anders. Nur eins. Ein winziger Satz. Sieben Worte und - wuuusch - we're right back to Square one. Das müssen wir noch üben. Rückfalltaktiken und Notausgänge. Meine zwei Tage mit Heulkrampf im Bett hatte ich auch noch nicht. Muss erst Koffer packen. Oder so. Hab ich heut natürlich nicht gemacht. War ja damit beschäftigt, zu versuchen aus meinem eigenen Kopf rauszukommen. Man ist schon von sich selbst angewidert in Momenten.

Mittwoch, Juni 15, 2011

Home again

Trip is over, rest of the journal will come up eventually.

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I'll never forget - or I hope I won't - how my breath caught in my throat, how my heart always skipped a beat when I touched you and your eyes darkened. How the blood was rushing through my ears like the ocean when I touched you and realized you were flood, coming and going in waves, taking me under. I will never forget the hummingbird flutter in my chest when I felt your breath on my ear, your hands on my thighs. I will never forget how I fell into your wide open eyes, how they swallowed me whole and I didn't resist. I will never forget how you took my own weight off my shoulders with a mere brush of your hand. I will never forget how I drowned in your scent and wished I could live on your collarbones forever. I will never forget the pure bliss that I was, that you made me be. I will never forget - or I hope I won't - how you were the sweetest thing.

Mittwoch, Juni 08, 2011

Just focus on breathing...

The force that has been sending its harbingers for quite a while now has finally hit me. Most people have left Bangor and the time to go home is approaching fast. Today I left my heart in a train, while I travelled on to Cardiff. Now I'm startled by voices that aren't there, checking my mobile for messages that don't come and holding back tears I cannot cry. It is a messy goodbye. In more than one way. For today it might be first and foremost that woman I left in the train, but it's more than that. When I walked Cardiff's streets and saw a Finnish street entertainer, heard a street musician sing Adele's "Someone like you", popped into Urban Outfitters, I missed them all, it all, every shared experience, everyone. A lot has happened in these past 5 months. It is a messy goodbye. One that leaves you breathless and dumbstruck and grateful. Because under all the pain you can still feel the beauty of it, the sheer luck of having been part of it.

I'm trying to make this goodbye less messy by taking it outside. Another trip, more distraction and hopefully another escape from insanity: UK Trains.

Freitag, Mai 27, 2011

Mein Schmerz gehört mir. Auch wenn ich ihn nicht empfinde.

Es rollt etwas auf mich zu. Etwas, das größer ist als ich selbst und dessen Herannahen sich in Erdbeben äußert. Ich stehe in verzücktem Erstaunen davor. Man muss die schiere Kraft der Gewalt, die da kommt, anerkennen. Und obwohl ich es sicher weiß - dass das ein Ende ist, vielleicht sogar das Ende, dass die Luft zum Atmen mächtig dünn wird, dass die Welt hier auf ihren Abgrund zuläuft -, glauben kann ich es nicht. Eine Welle Adrenalin reißt die Mundwinkel nach oben: Solches mitzuerleben, derartige Bewegung zu sehen, ob sie nun vernichtet oder erschafft, das hätte ich nie erwartet. Und so stehe ich gebannt. Wenn dass das Ende ist, klatsche ich begeistert Applaus.

Montag, Mai 23, 2011

Es war noch nie so schön - 555. Post

Während hier auf dem Blog ein kleines Schnapszahljubiläum vorbeizieht, ziehe ich einen Strich unter alle Teenage-Angst, unter krampfende Hände und Wartespiele. Es war noch nie so schön. Auch hier. Auch jetzt. Vielleicht hatte ich das Grün vergessen, wenn die Sonne hinter den Linden steht, vielleicht habe ich nicht bedacht, wie sich die gelben Ziegel vor dem blassblau des Unendlichsommers machen, vielleicht habe ich verdrängt, welche Kraft aus Verzweiflung wachsen kann - aber ich habs gesehen in den letzten Tagen. Hab es wieder gesehen und kann nun fast verstehen, dass man das Wunderbare des Aussichtslosen nicht fassen kann ohne den Staub, den Backstein, die übergroße Stille. Aber ich habe rotes Wasser bestellt und weißes Rauschen, einen Kolibripulsschlag und Untertitel. Jetzt warte ich. Aufs Zurück. Morgen Zug, Flug, Zug und dann wieder Meer, nicht mehr Flüsse und wenig später wohl die letzten Takte Crescendo ohne Elbe und Martini. Aber ich weiß ja, wie es geht. So ein Herz ist kein Knicklicht, es brennt ja ohnehin. Es war noch nie so schön. "Ein Gefühl vom Sommer, das schon wehtut, beim an der Ampel stehen" - dass mein Brustkorb nicht mehr geschlossen existiert, ist nicht neu - und doch. Ich hatte vergessen, wie das brennt, da wo die Stimme sitzt und dass man nicht weiß, ob man lachen muss, oder aufschreien. Diese Bilder sind für die Ewigkeit und alles, was die nächsten Schläge bis zum Fortissimo bringen, ein Gewinn. Ein Geschenk. Es war noch nie so schön.

Donnerstag, Mai 19, 2011

"I'm yours, you're mine"

Talking Turtles in my head all day: "We're both each other's heroes - I'm yours, you're mine". In related news: Germany! Dancing in Kaufland, wide range of dairy products, Halle(!), summer, thunderstorm, clean bathroom, own bed - so many things to be thankful for. 

The preparations for saturday are in full swing - tables are chosen, beer and wine is bought, flowers are ordered. It's going to be great. At least I hope so. It's going to be stressful and annoying and hopefully sunny, because rain would suck and in the end it will be just great. The ceremony in church starts at 5pm and after that we will have at least 7 hours of what will be a really exhausting party. In the garden. With green flashlights and more wine than 4 strong men could carry. And cake. And 80s music. I like.

I'm fascinated all over by this city, this country, amazed by the increased feeling of strangeness that I have walking these streets. And I miss Bangor. The Erasmus people. The sea and the tide. Even the seagulls. I don't know how to live without it yet. But that will come probably. That will come.

Dienstag, Mai 17, 2011

Kaleidoskope heart - no tomorrow for tomorrow-girl

We’re hanging on a string from the window sill of tomorrow. Cut the lifeline. Don’t anticipate. Just cherish the adrenaline rush of letting tomorrow go. Because even if there is no future, no prospect, no silver lining – you have now. Now is the only thing we ever really have. The lifeline that lets us hope for a parachute, a plan, a chance – this lifeline is only a fluke. We can’t seize tomorrow. It’s not ours. That doesn’t mean we can’t have today.

You go to the land some book has told you about. We come out of books. We carry pages and chapters around in our chests, prologues on our fingertips, epilogues on the backs of our feet. There’s dying in our eyes. But that’s alright. Today we’re beautiful. Use up all the words you have. There’s no sequel, no final version that’s still to come. Use up all the words you have, for this is our story. We need to tell it all now, tonight, before sunrise; we’re vomiting lightning as we reach out for the raindrops on each other’s skin. There’s dying in our eyes. But today we’re beautiful. Use up all the words you have.

I remember it all. Not in the right order. But I remember it all. The feeling of the ground as I lay on it. The fire in my chest. I remember it all. Putting it together differently with lots of tape. You’re looking back and you’re not seeing it. Not the plot I weaved out of all the arbitrary events. I remember it all. We are a story now. And we look at it from outside:

You: Then where was that love when we needed it most?

Me: If only I wasn’t so afraid.

--

This world tosses us through the air, juggling our lives between its hands. And we lie. We feel our stomachs going queasy and our visions getting blurred and we pretend to be sure. But we don’t really know. If this is indeed sheer happiness or only the giddiness before it gets bitter. We are clinging onto this rollercoaster with white knuckles and dishevelled hair, while blood rushes to our head. And it doesn’t really matter. If we’ll get off alive. Because we are here for this ride only, for this is the only thing we feel. This is the closest we can get to reality. However nauseous it might make us feel, however surreal it might seem. This is the closest we can get. And I want to get even closer. I know my limit. And I haven’t reached it yet. I’m in for the bruises and the scars. I’m in because that’s my idea of how life works. It’s totally worth it. The tossing, the turning, the flying, the falling – it’s totally worth it. I wouldn’t trade this rollercoaster ride for anything. It’s the closest I can get to what I think is real.

Mittwoch, Mai 11, 2011

Und draußen zieht jemand die Landschaft vorbei...

Ich will etwas über mein defizitäres Zeitmanagement schreiben - und es wäre so wahr auf allen Ebenen - aber ich kann nicht, ich hab nämlich keine Zeit. Uh, oh - jetzt hab ich grad fix die Magnum-Pleasurehunt durchgezogen und dabei hab ich doch keine Zeit!
So ist es nämlich mit mir: Ich will ganz viele andere Dinge machen, anstatt diese Essays zu kloppen. Dabei ist es im Grunde nur noch eins. Nur noch eins! Klingt gut, mh? Muss aber auch bis morgen Abend fertig sein. Ätzend. Natürlich nur, weil ichs mal wieder nicht auf die Reihe bringe, mir vorher zu überlegen, wie viele Essays so in eine Woche fallen. Trotzdem.

Die anderen Ebenen auf denen mein Zeitmanagement suckt? Ach, auf allen, auf allen! Was soll ich sagen? Ich hab mir in meinem Kopf kluge Sachen ausgedacht, die ich jetzt niemandem erzählen kann, weil andere Menschen geneigt sein werden zu glauben, es wäre Schwachsinn. Die Entscheidung, ob ich mich hier gerade an Scharfsinn übertreffe oder nur mein Hirn zu Brei haue, möchte ich offen lassen. Ich werd aber drauf zurückkommen, sobald konklusive Ergebnisse vorliegen.

Samstag, Mai 07, 2011

A Priori -- Nicht zynisch werden

Ich mag es, wenn das Wetter mitspielt. Und es sieht ganz so aus, als machte sich der Himmel bereit für eine Runde Ausdauerregen. Ich campiere derweil auf meinem Zimmerboden, habe die indieste Indiemusik die ich hier ausmachen konnte aufgelegt und schlage in regelmäßigen Abständen die Fäuste gegen die Wand oder die flachen Hände auf den Boden. I'm struggling. With myself. First and foremost with myself. Because I think I get her point. But I'm not so sure about mine. I'm not at all sure that this is the right thing to do. And I think I might've missed the five seconds.

I think we've left limbo. And now one half of me is screaming: Try harder, godammit, try at all! Are you really going to let this go by?? And the other half says: Leave her be, she has to figure it out herself. It's not the same as letting it go by.
I'm unhappy with both options. And I try to remember the state of a priori gratefulness from a week ago. At this point I'd rather be the ungrateful bitch who tried harder and broke all the rest apart as well. But it is not only my heart on the line, so I try to shrug my shoulders and believe myself when I say "not ready". But I'm not sure.

Donnerstag, Mai 05, 2011

In limbo

Ich denk weiter, als ich sollte und kann nicht anders. Auf dem Heimweg heute ist mir eingefallen, dass ich dir das noch gar nicht erzählt habe. Dass ich dich meinte in Dublin. Als ich sagte, ich hätte eine Zehn gesehen - eine Zehn! -, da habe ich dich gemeint und kurz zu dir rübergeschaut und schnell wieder weg und ich war mir sicher, jeder weiß es ganz genau. Dass ich dich meine. Ich will dir das erzählen. Eigentlich gleich und sofort. Aber ich glaube, du brauchst ein bisschen Zeit und Raum. Ein bisschen Luft, um nach deinen eigenen Gedanken zu fassen, ohne dass ich meine in den Raum werfe. Also suche ich nach Zeit, die wir augenscheinlich nicht haben, weil das Semester sich dem Ende neigt. Suche nach Zeit, weil es gut ist, sich hier Zeit zu nehmen, Zeit zu lassen, einen Schritt zurückzutreten und Anlauf zu nehmen, um doch wieder kopfüber hineinzufallen. Zumindest wäre es mir am liebsten, wenn das am Ende stünde. Aber ich weiß es nicht. Weiß nicht, was noch kommt und ob noch was kommt. Aber Zeit sollst du haben, nicht hineinhetzen in diese Flutwelle. Ich derweil bin schon drin und atme Salzwasser. Das funktioniert soweit. Es funktioniert. Und wenn es dunkel wird und kalt, dann wäre es nicht schlecht, wenn irgendwoher eine Sauerstoffflasche auftauchte. Also vielleicht schaust du dich nach sowas mal um?

Mittwoch, Mai 04, 2011

Es ist doch so...

Der Boden unter meinen Füßen schlägt plötzlich Wellen und ich vermute, dass Bangor schon mal beginnt zum Abschied zu winken. Ich schiebe eine längerwerdende To-do-Liste vor mir her, schaue hinaus in die Sonne, tippe Liedzeilen in die Statusmeldungsbox von facebook, ohne Enter zu drücken und verliere Schritt für Schritt den Faden. Die Tage verschwimmen ineinander und ob etwas gestern, vorgestern oder heute war, ist kaum zu sagen. Mein Wecker macht inzwischen mit und sagt schon vor 9, dass es eins ist. Meine Post liegt immer noch im Briefkasten und wartet darauf, dass ich endlich mal wem Bescheid sage, der mir meinen Zahlencode ändern kann... Und ich weiß. Ich weiß, dass mancher darauf wartet, dass die Dinge, die da passieren, über die ich nur mittelbar im letzten Post schrieb, konkretisiert werden. Aber es gibt vermutlich noch gar nichts konkretes. Dass ich trotzdem darüber schreiben muss, dürfte einleuchten, schließlich muss Freude geteilt werden.

Montag, Mai 02, 2011

Dinge passieren

Bin ich verrückt nach dir oder bin ich nur verrückt?

My writing isn’t any more effective than yesterday. I’m reading stories about death and decay, about post-war misery and still I am not thinking in literary terms, still my thoughts are occupied by you. My mind lies there like an empty parking lot and you are drawing chalk paintings in every box.

My brain closes down; flooded with all the messages I won’t send you today. With all the messages I’m trying to memorize for tomorrow, for later, for someday. My heartbeat shakes the chair I’m sitting on – that’s how much writing I’ll get done today. I am writing them all on the inside of my skull; the texts, the shouts, the random bits and pieces that have to stay in there for now. A speech on fairness unfinished over my right ear – “there is no such thing”, would have been the point. I leave it there to finish it off later;

right and wrong – no such thing, true and false – no such thing, good and bad – no such thing; only time ticking down with every breath, every futile attempt to focus.

“Five second rule”, denke ich und halte mich bereit. Andere fragen nach dem Verhältnis von Aufwand und Ergebnis, fragen, ob es das wert ist. Ich denke „five second rule“ und hebe die Brauen; noch so eine Frage, die es sich nicht zu stellen lohnt. Ob es das wert ist?! Ich schüttle den Kopf, ungläubig; muss lachen, weil ich weiß, wie es von außen aussieht. Und verpasse es so vielleicht. „Five second rule“; wenn das hier alles – nein, falls – falls es auseinander fällt, bleiben fünf Sekunden. Fünf Sekunden, den Restherzschlag vom Boden zu kratzen, rote Schlieren über hellblaue Fliesen zu ziehen und Katalognummer und Namen darunter zu schreiben; dann ist Unglück eine Installation und kann bewundert werden auch später noch. Aber Zeit bleibt unwägbar und fünf Sekunden nur ein Symbolwert, der nicht im Kopf abgezählt werden kann. Eins vier fünf eins zwei vier drei fünf – Five Second Rule – Reihenfolge ist egal, Zeit läuft ohnehin nicht linear. Lese „Restherzschlag“, denke „reicht“. Reicht endlos.

Ein Schlagzeugsolo. Eins. Dieser Tag schreit förmlich danach. Ein Schlagzeugsolo. Ich denke „Crescendo“; hab es fünf jahrelang nicht mehr gedacht und weiß vielleicht erst jetzt wirklich was du meintest. Crescendo. Und im Hintergrund setzt mein halbes Leben zum Schleudergang an. Tag fast geschafft und die Welle, die auf mich zurollt erst ein Mezzoforte, das schon jetzt die Luft aus meinen Lungen drückt und ansetzt, meine Schlüsselbeine zu brechen. Ich nicke, entrückt lächelnd; der Bass ist nunmehr Teil meines Weltgeräuschs, mehr greifbares Objekt, als Klang. Die Vorboten der Flut wippen bereits im Takt; Salzwasser staubt vor dem heranrollenden Rauschen, das sich bricht, sich selbst einholt und übertönt. Und ich stehe atemlos davor. Crescendo.