Ich müsste jetzt eigentlich mal still sein und das weiß ich auch. Es ist nur schwierig, weil es gerade im Moment so unheimlich viel zu sagen gibt... - Oder gibt es tatsächlich viel zu sagen? Ich bin mir nicht ganz sicher. Vielleicht gibt es auch nicht sehr viel zu erzählen und mein Mitteilungsbedürfnis ist einfach nur gerade mal wieder etwas größer. Jedenfalls habe ich bereits das Gefühl, ein bisschen nervig zu werden.
Aber es hilft nichts. Man muss tun, was man tun muss. Und da zur Zeit nicht besonders viel meiner schriftlichen Ergüsse in meine Hausarbeit fließt, müsst ihr das jetzt ausbaden. Tut mir ja fast ein bisschen Leid. Denn eigentlich wollte ich diese Arbeit nun bald hinter mich bringen, um endlich mit all den schönen Dingen anzufangen, die ich mir so zurecht geplant habe. Dieses Wochenende geht es los. Nein, eigentlich ist das schon nicht wahr, schließlich habe ich bereits vor ungefähr einem Monat mit der Planung begonnen und nun verlangt all mein Sein nach einem "Auf die Plätze...!".
So einfach soll es aber nicht sein. Vor einer knappen Woche ist die Liebste wieder Richtung Süden gereist und hat mich nach großartigen Tagen voller Licht ein bisschen orientierungslos zurückgelassen, sodass - jetzt, da das eigene Zugticket nach Innsbruck gekauft ist - erstmal nachgearbeitet werden muss. Das umfasst das Ausdenken großartiger Interviews, genauso wie das Übersetzen ellenlanger Ausoniuspassagen und von den Finnischvokabeln wollen wir noch so lange schweigen, bis ich damit angeben kann ;). Aber ich will mich durchaus nicht beklagen!
Mein Terminplan für die nächsten drei Wochen ist straff, aber strukturiert und beinhaltet neben unliebsamer Stupidität auch einige erfreuliche Lichtblicke. So wird dieses Wochenende vermutlich ein wahres Feuerwerk des Augenleuchtens durch Leipzig blitzen. Erst wird am Samstag noch ein bisschen geschafft (fingers crossed) und dann geht es abends ins Haus Auensee zu Jenifferrrrrrr Rostock. Susi wird auch dabei sein und wir werden unser Haupthaar stilsicher von links nach rechts schwenken und mit überragender Textsicherheit beeindrucken.
Für den Sonntag dann habe ich bereits alles beschafft, um mein tückisches Komplott zu schmieden und ich habe mir sogar bereits künstlerische Unterstützung bei Laura gesichert. Eigentlich kann also nicht mehr viel schief gehen, aber da es für mich eine absolute Premiere ist und bei solchen bekanntlich allerhand ungeplantes passieren kann, will ich noch nicht zuviel verraten. Wenn aber alles glückt, wird es hier schon bald ausführliche Schilderungen und auch Bilder geben, die auch eure Augen aufblitzen lassen werden - vor Neid!
Heute noch so: Ich habe einen wichtigen Schritt Richtung Arbeitsabgabe getan, bin eine Stunde lang auf einem Fashionblog versackt, hab mich über Gleitmittel und ihre jeweilige Gesundheits(un)bedenklichkeit belesen, habe eine Unmenge an Nachrichten geschrieben und versucht, sie gleichmäßig auf alle zu verteilen, brillierte in meinem Seminar mit mangelnder Vorbereitung, erkannte, dass man mit 23 keinesfalls zu alt ist, um noch auf der Suche zu sein, und freue mich nun darauf, später mit Kristin auf die Karli zu gehen, eine Kneipe zu suchen und dort ein bisschen zu versumpfen.
Was soll ich euch noch erzählen? Mein Leben ist zur Zeit kein langer Erzählstrang, sondern eher eine Reihe von vielen kleinen Bildern und Szenen, die so schön sind, dass einem das Herz zerspringen mag. Zum Beispiel heute Morgen die an die behauchte Scheibe gemalten Schmetterlinge. Oder gestern Abend in übergroßen Wollsocken über die Küchenfliesen gleitend und dem Knistern des Radios lauschend, während der Wasserkocher zum Crescendo ansetzte und die Teetasse schon bereitstand. Oder im Park, wo Kinder Springseil sprangen und kreischend Blätter in die Luft warfen und den Herbst bejubelten. Oder letzte Nacht, als der Durst mich gegen ein Uhr nochmal völlig verschlafen aus dem Bett trieb und ich im Flur auf Georg traf, der im Halbdunkel seine Wäsche aufhängte. Überrascht murmelten wir uns kaum verständliche Grüße zu. Ich: "Tee in der Küche", er: "Wäsche ist fertig". Wir nickten. Alles verstanden. Gute Nacht.
Was ich sagen möchte: mein Leben ist eine Ansammlung von kleinen Wunderbarkeiten im Moment. Kein großes Erzählen eines neuen Epos (zumindest noch nicht hier), sondern ein Unter-die-Lupe-nehmen des alltäglich Schönen. Macht ruhig auch die Augen auf und schaut mal.
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Hach, hach, hach.
AntwortenLöschenDas liest sich so scheeeeen. *_*