Bin ich verrückt nach dir oder bin ich nur verrückt?
My writing isn’t any more effective than yesterday. I’m reading stories about death and decay, about post-war misery and still I am not thinking in literary terms, still my thoughts are occupied by you. My mind lies there like an empty parking lot and you are drawing chalk paintings in every box.
My brain closes down; flooded with all the messages I won’t send you today. With all the messages I’m trying to memorize for tomorrow, for later, for someday. My heartbeat shakes the chair I’m sitting on – that’s how much writing I’ll get done today. I am writing them all on the inside of my skull; the texts, the shouts, the random bits and pieces that have to stay in there for now. A speech on fairness unfinished over my right ear – “there is no such thing”, would have been the point. I leave it there to finish it off later;
right and wrong – no such thing, true and false – no such thing, good and bad – no such thing; only time ticking down with every breath, every futile attempt to focus.
“Five second rule”, denke ich und halte mich bereit. Andere fragen nach dem Verhältnis von Aufwand und Ergebnis, fragen, ob es das wert ist. Ich denke „five second rule“ und hebe die Brauen; noch so eine Frage, die es sich nicht zu stellen lohnt. Ob es das wert ist?! Ich schüttle den Kopf, ungläubig; muss lachen, weil ich weiß, wie es von außen aussieht. Und verpasse es so vielleicht. „Five second rule“; wenn das hier alles – nein, falls – falls es auseinander fällt, bleiben fünf Sekunden. Fünf Sekunden, den Restherzschlag vom Boden zu kratzen, rote Schlieren über hellblaue Fliesen zu ziehen und Katalognummer und Namen darunter zu schreiben; dann ist Unglück eine Installation und kann bewundert werden auch später noch. Aber Zeit bleibt unwägbar und fünf Sekunden nur ein Symbolwert, der nicht im Kopf abgezählt werden kann. Eins vier fünf eins zwei vier drei fünf – Five Second Rule – Reihenfolge ist egal, Zeit läuft ohnehin nicht linear. Lese „Restherzschlag“, denke „reicht“. Reicht endlos.
Ein Schlagzeugsolo. Eins. Dieser Tag schreit förmlich danach. Ein Schlagzeugsolo. Ich denke „Crescendo“; hab es fünf jahrelang nicht mehr gedacht und weiß vielleicht erst jetzt wirklich was du meintest. Crescendo. Und im Hintergrund setzt mein halbes Leben zum Schleudergang an. Tag fast geschafft und die Welle, die auf mich zurollt erst ein Mezzoforte, das schon jetzt die Luft aus meinen Lungen drückt und ansetzt, meine Schlüsselbeine zu brechen. Ich nicke, entrückt lächelnd; der Bass ist nunmehr Teil meines Weltgeräuschs, mehr greifbares Objekt, als Klang. Die Vorboten der Flut wippen bereits im Takt; Salzwasser staubt vor dem heranrollenden Rauschen, das sich bricht, sich selbst einholt und übertönt. Und ich stehe atemlos davor. Crescendo.
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