vielleicht wird's nie wieder so schön..."
Wir suchen nach einem neuen Mitbewohner. Oder einer neuen Mitbewohnerin. Heute waren zwei da. Eine junge Frau aus Paderborn, die grade 9 Monate in Mexiko Englisch unterrichtet hat, gerne bäckt und die ich eigentlich sofort am liebsten hier haben möchte und ein junger Mann aus Dresden, der unkompliziert scheint, gern kocht und scheinbar großen Wert auf Sauberkeit legt. Auch das soll mir recht sein. Wobei mir die erste doch irgendwie lustiger erschien und mehr im Gleichklang. Aber so ist das wohl. Es ist auf jeden Fall seltsam plötzlich auf der anderen Seite des Tisches zu sitzen. Allerdings bin ich auch aus dieser Perpektive ähnlich anpruchslos. Passen muss es. Der Rest ist mir egal. Und passen würde es bei beiden. Mittwoch kommen noch ein paar vorbei. Mal schauen, wie es weitergeht. Bis Mitte nächster Woche wollen wir entschieden haben.
Sonst besteht mein Leben gerade viel aus obskuren Einzeilern, die mir stundenlang nicht auf dem Kopf wollen, trashigen Ohrwürmern und nicht eben großer Motivation für mein Praktikum. Also fürs Praktikum schon. Nur nicht für die Praktikumsarbeit. Aber das kommt vielleicht noch. Kommt vielleicht morgen, wenn ich die ersten Stunden hospitiere und mir wieder einfällt, was es zu beachten gilt.
Ich habe beschlossen, mir in diesem Semester die volle Breitseite mit Latein zu geben und BiWi noch ein Semester zu schieben. Obs schlau ist? Das weiß man vorher nie so genau. Aber es gibt vage Hoffnungen auf ein Zeitfenster am Mittwoch und das hieße freie Wochenenden und das wiederum würde mich ziemlich glücklich machen. Abwarten. Noch ist nichts eingeschrieben und nichts fest.
-
Es ist das hier. Ich weiß es. Wenn du wie zufällig meine Füße berührst, ohne mich anzusehen. Dann weiß ich es. Ich hätte es mir nicht ausdenken können, so abstrus ist das Gefühl. So absolut unrealistisch groß. Wahnwitzig, wenn ich dich ansehe, deine Hand halte, deine Stimme hör. Niemand würde sich sowas ausdenken, niemand es aufschreiben, keiner es begreifen. Es ist das hier. Das, was wir nur mit halbgeschlossenen Augen betrachten können. Weil es sonst zurückschaut, uns durchschaut bis zur Rückwand unserer Herzen. Das hier.
Und ich begreife erneut - und ganz anders - was es bedeutet, nichts zu wissen und alles zu verstehen.
Montag, August 29, 2011
Samstag, August 27, 2011
The prettiest thing
As good things are happening to me and all I want to do is to share it with everyone, I tried to capture this emotion in a song. Finding that words still escape me for the hookline. And it's good that way.
And then - this.
The last weeks have been a time of high commotion for me: Searching for a flat again, moving in, doing most of Amsterdam's museums in 5 days, visiting home for 40 minutes to say that I am still alive, boarding a train to South Tyrol with a racing heart and a lunatic smile, taking the greatest pleasure in silly conversations and a few days later standing on Bergamo airport again, Verona's stuffy heat already foreshadowing - and it is there that I forget all the things I thought I knew. It is there that all my thinking, my revelations and triumphs over myself are no longer valid. But I shrug it off and think "Anyway.".
Italy has been one of the greatest trips ever. We stayed at Laura's parents' house, driving around from there to Verona, Lake Garda, Cles, making an impression we came to be proud of. Getting soaked by the sprinklers of the hostel in Verona, people labeled us as being crazy and we threw them blank looks, because clearly they were crazy, staying dry in this unbearable heat! After the first water fight was held with water bottles, we upgraded to water pistols, heightening the craziness in Cles, but in an outburst of sensibility left the vineyard without splashing about.
Now I am back in Leipzig, thinking that a week is far too short. While my clothes are still dirty I already plan going to Innsbruck in a few weeks which is still unbelievable for me. Unbelievable. That the past weeks should culminate into this. I think I might be at a loss of words for now.
Italy has been one of the greatest trips ever. We stayed at Laura's parents' house, driving around from there to Verona, Lake Garda, Cles, making an impression we came to be proud of. Getting soaked by the sprinklers of the hostel in Verona, people labeled us as being crazy and we threw them blank looks, because clearly they were crazy, staying dry in this unbearable heat! After the first water fight was held with water bottles, we upgraded to water pistols, heightening the craziness in Cles, but in an outburst of sensibility left the vineyard without splashing about.
Now I am back in Leipzig, thinking that a week is far too short. While my clothes are still dirty I already plan going to Innsbruck in a few weeks which is still unbelievable for me. Unbelievable. That the past weeks should culminate into this. I think I might be at a loss of words for now.
Mittwoch, August 10, 2011
My favourite.
It is good to be young and stupid and in love. Nothing tops it actually. I just realized that again. And that our memory is a strange thing. But I won't complain as it makes me so happy right now.
Because I just realized that I do remember something and I have the feeling it will stay with me for a long, long time, if not all my life. While I remember quite some kisses from the last 3 months, I do remember one in particular. I proclaim it my favourite. And I am glad I do remember it. Because it is good to be young and stupid and in love. And to remember it.
---
Abseits davon in der realen Welt: Der Umzug ist geglückt, die erste Nacht ganz allein in der neuen WG komplett mit Herzrasentraum (denn Alptraum kann ich das nicht nennen, aber wenn man plötzlich keuchend im Bett sitzt mit einem Gefühl als hätte man auf einer Treppe die letzte Stufe verpasst, ist das schon bemerkenswert) und allem. Heute bin ich dann beinahe schon Alltag, muss zum ersten Mal abwaschen und auch schon wieder aufräumen, das Rad im Flur hin und her schieben, Tasche packen, die Dusche ausprobieren, einen Fön suchen. Klappt alles. Gepäck für Amsterdam steht bereit. Muss morgen nur noch frühstücken und zum Bahnhof. 9.40 Uhr geht der Zug. Der Ansatz für die Praktikumsarbeit ist immer noch nicht vorgeschlagen. Macht nichts. Wird heute nix mehr. Vielleicht im Zug. Wir werden sehen. Ich glaub, ich hab zuviel Gepäck. Auch das soll egal sein. Keine Lust, alles nochmal auszupacken und zu schauen, was hier bleiben könnte. Es muss irgendwie gehen.
Und danach - ja, danach! Einen Abend daheim zum Brötchen schmieren und Buch austauschen und andere Tasche greifen und dann los nach Südtirol. Die Vorfreude ist gigantisch!
Because I just realized that I do remember something and I have the feeling it will stay with me for a long, long time, if not all my life. While I remember quite some kisses from the last 3 months, I do remember one in particular. I proclaim it my favourite. And I am glad I do remember it. Because it is good to be young and stupid and in love. And to remember it.
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Abseits davon in der realen Welt: Der Umzug ist geglückt, die erste Nacht ganz allein in der neuen WG komplett mit Herzrasentraum (denn Alptraum kann ich das nicht nennen, aber wenn man plötzlich keuchend im Bett sitzt mit einem Gefühl als hätte man auf einer Treppe die letzte Stufe verpasst, ist das schon bemerkenswert) und allem. Heute bin ich dann beinahe schon Alltag, muss zum ersten Mal abwaschen und auch schon wieder aufräumen, das Rad im Flur hin und her schieben, Tasche packen, die Dusche ausprobieren, einen Fön suchen. Klappt alles. Gepäck für Amsterdam steht bereit. Muss morgen nur noch frühstücken und zum Bahnhof. 9.40 Uhr geht der Zug. Der Ansatz für die Praktikumsarbeit ist immer noch nicht vorgeschlagen. Macht nichts. Wird heute nix mehr. Vielleicht im Zug. Wir werden sehen. Ich glaub, ich hab zuviel Gepäck. Auch das soll egal sein. Keine Lust, alles nochmal auszupacken und zu schauen, was hier bleiben könnte. Es muss irgendwie gehen.
Und danach - ja, danach! Einen Abend daheim zum Brötchen schmieren und Buch austauschen und andere Tasche greifen und dann los nach Südtirol. Die Vorfreude ist gigantisch!
Sonntag, August 07, 2011
So ist es - glaube ich zumindest - gewesen.
Seit Wochen schon vertröste ich, warte ich ab, schiebe ich auf. Ich wollte diese Geschichte erst erzählen, wenn sie zu der geworden wäre, die ich erleben wollte. Weil Seiten aber umgeblättert werden und auch Neues versucht werden muss, erzähle ich es jetzt: Wie ich mich in eine große Frau aus einem kleinen Land verliebte, die meine Sprache sprach, obwohl es nicht ihre war und etwas suchte, das sie zwar noch nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, an das sie aber bereit war zu glauben.
--
Als wir uns trafen - als wir uns alle trafen auf diesen ersten Metern Wales - warst du vielleicht die erste, die mich interessierte und schon da standest du außer jeder Frage und ich wusste es und erkannte, dass du es auch wusstest. Heute sind wir wieder da. Der Fragenkatalog ist zu, hat immer noch - oder wieder - nichts mit uns zu tun. Ich habe viel mehr gelernt, als ich anfangs hoffte.
"Ich werde allen davon erzählen und alle werden verstehen", so wie es in dem Lied von Tomte heißt, muss eine gute Geschichte sein. Dieses Unglaubliche, dem man beiwohnen durfte, muss geteilt und von anderen verstanden werden. Nie habe ich das so gespürt, wie in den letzten Monaten. Denn die Wenigen, denen ich erzählen konnte, die verstanden nicht. Verstanden nicht, warum ich blieb und was so wunderbar war. Denn sie sahen, dass ich litt und ich wusste es und ich konnte nicht mehr zurück.
Wie wir dieses Leben ausprobieren - mit wie viel Hoffnung und wie viel Einsatz, mit wie viel Gewissheit und wie viel Schmerztoleranz und -erwartung - hängt davon ab, wie wir es verstehen. Was für eine Geschichte unser Leben werden soll, aber auch an welche Geschichten wir selbst glauben können, spiegelt sich nirgendwo so sehr wieder, wie in dem Versuch, uns selbst zu schreiben, zu erzählen.
Aufhören können, hätte ich vielleicht im Mai. Wollte ich im Mai. Als ich ängstlich vor diesem Getöse stand und dachte: "Lass gut sein, lass los, tut nur weh.". Da vielleicht hätte ich es noch gekonnt. Aber während mein Atem zitterte und meine Hände, schluckte ich trocken und summte ein Lied ohne Melodie und sagte: "Musst du riskieren. Man muss sich selbst setzen, um etwas zu gewinnen. Sei kein Feigling!". Da nickte ich und schlug mir die Hände vor den Mund, um nicht aufzuschreien, und machte mich auf den Weg, Undenkbares - nur Ausdenkbares - zu erleben.
Später dann, als in meinem Kopf bereits alles vorerzählt war und ich nichts lieber wollte, als allen alles zu berichten, damit sie verstünden, dass die Welt vielleicht doch ganz anders wäre, als vermutet; später, als Schweigen ein Schmerz war und nicht mehr viel übrig abseits von dem Wunder, das ich abzubilden versuchte und nicht aufschreiben konnte, da war es schon zu spät. Konnte ich nicht mehr zurück. Ich wollte dich aller Welt zeigen, weil du mein großes Glück warst, auch wenn du mich nicht glücklich machtest, auch wenn wir nicht auf derselben Seite des Buches lebten, vielleicht nicht mal im selben Buch. Ich wollte dich aller Welt zeigen und konnte nicht, weil ich nicht wusste wie und nicht, ob du das willst.
Ich war mir nicht sicher zuerst. Ich lag nächtelang neben dir wach und wartete, dass die Welt an die Tür klopft und dich zurückfordert, traute mich kaum, einzuschlafen, weil ich fürchtete, unsere Zeit wäre abgezählt. In dieser unfassbaren Serie schlafloser Nächte, in denen du oft auf die Tür deutetest, weil auch du meintest, dass das sicherer wär, vermochte ich nicht, dir zu erklären, warum ich nicht gehen konnte. Ich schaute dich lange an und wusste nicht, wie ich dir sagen könnte, dass wir sind - oder sein sollten -, was ich an alle Wände malen möchte.
Meine Sprachlosigkeit in diesem Zusammenhang begeisterte mich. Ich probierte Sätze und Worte an und legte sie wieder ab, weil sie nicht passten. Ich horchte in der Morgendämmerung auf die ersten Vögel und deinen Herzschlag und lauerte auf ein Wort, einen Ausdruck, der uns begriff. Dass es so schwierig war, dieses zwischen Buchstaben einzufangen, fand ich großartig, weil es bewies, dass wir ganz und gar echt und neu waren. Echt und neu. So wie alles. Ich wollte die Welt sehen - erst deine und dann die ganze -, ich wollte auf alles zeigen, was mich so froh machte, damit du diese Freude teiltest. Denn Freude muss geteilt werden. Das habe ich auf eine Art und Weise gelernt, die es unmöglich macht, das je wieder zu vergessen.
Und ich bin mir nicht sicher, ob du das tatsächlich verstandest - es war mir ja selbst neu und so nie passiert -: Dass ich dich nicht lieben kann, nicht so wie ich liebe, ohne es mit jedem Atemzug zu erzählen. Dass ich weinte und weinte, weil ich so glücklich war und es niemandem begreiflich machen konnte. Dass ich nie einsamer war als neben dir.
Ich begann mein Land zu vermissen, nur weil ich es dir nicht zeigen konnte. Und als ich zurück war, vermisste ich dich vor allem deswegen, weil ich niemandem erklären konnte, was es bedeutete, dich getroffen zu haben, jemanden getroffen zu haben, dem man sein ganzes Leben anvertrauen möchte, dem man alles sagen könnte, wenn man wollte, dem man sich ergibt.
Als sich die Welt weiter drehte und wieder unzählige Kilometer und einige Landesgrenzen zwischen uns lagen, fragten wir uns, was zu hoffen erlaubt war, und was möglich blieb. Wir sezierten uns und zogen uns aus per Telefon und Email, rüttelten an dem Leben, das unverändert da war außerhalb von Wales und zogen Grenzen mit Bleistift, um sie bei nächster Gelegenheit auszuradieren. Sagten all die Sätze, die immer fallen, wenn man sich verfährt, und meinten sie nicht ernst; beschlossen nicht zu telefonieren und hielten 3 Tage durch; waren im Jetzt und waren trotzdem wir selbst. Und ließen nicht los. Lassen nicht los. Immer noch nicht.
Echt und neu. Noch nie hat dieses Freundebleiben in meinem Leben funktioniert. Noch nie. Ehrlich gesagt, habe ich zum ersten mal überhaupt ernsthafte Hoffnung, es könnte vielleicht gehen. Ich vermisse dich gerade so viel, wie erlaubt ist. Falls es so etwas gibt.Wir sind nicht die Geschichte geworden, die ich erzählen wollte. Ich wüsste nicht, ob ich die Worte hätte, wenn wir sie geworden wären. Und doch. Eine Geschichte. Mit Lücken, die wortlos bleiben müssen und einem offenen Ende.
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Als wir uns trafen - als wir uns alle trafen auf diesen ersten Metern Wales - warst du vielleicht die erste, die mich interessierte und schon da standest du außer jeder Frage und ich wusste es und erkannte, dass du es auch wusstest. Heute sind wir wieder da. Der Fragenkatalog ist zu, hat immer noch - oder wieder - nichts mit uns zu tun. Ich habe viel mehr gelernt, als ich anfangs hoffte.
"Ich werde allen davon erzählen und alle werden verstehen", so wie es in dem Lied von Tomte heißt, muss eine gute Geschichte sein. Dieses Unglaubliche, dem man beiwohnen durfte, muss geteilt und von anderen verstanden werden. Nie habe ich das so gespürt, wie in den letzten Monaten. Denn die Wenigen, denen ich erzählen konnte, die verstanden nicht. Verstanden nicht, warum ich blieb und was so wunderbar war. Denn sie sahen, dass ich litt und ich wusste es und ich konnte nicht mehr zurück.
Wie wir dieses Leben ausprobieren - mit wie viel Hoffnung und wie viel Einsatz, mit wie viel Gewissheit und wie viel Schmerztoleranz und -erwartung - hängt davon ab, wie wir es verstehen. Was für eine Geschichte unser Leben werden soll, aber auch an welche Geschichten wir selbst glauben können, spiegelt sich nirgendwo so sehr wieder, wie in dem Versuch, uns selbst zu schreiben, zu erzählen.
Aufhören können, hätte ich vielleicht im Mai. Wollte ich im Mai. Als ich ängstlich vor diesem Getöse stand und dachte: "Lass gut sein, lass los, tut nur weh.". Da vielleicht hätte ich es noch gekonnt. Aber während mein Atem zitterte und meine Hände, schluckte ich trocken und summte ein Lied ohne Melodie und sagte: "Musst du riskieren. Man muss sich selbst setzen, um etwas zu gewinnen. Sei kein Feigling!". Da nickte ich und schlug mir die Hände vor den Mund, um nicht aufzuschreien, und machte mich auf den Weg, Undenkbares - nur Ausdenkbares - zu erleben.
Später dann, als in meinem Kopf bereits alles vorerzählt war und ich nichts lieber wollte, als allen alles zu berichten, damit sie verstünden, dass die Welt vielleicht doch ganz anders wäre, als vermutet; später, als Schweigen ein Schmerz war und nicht mehr viel übrig abseits von dem Wunder, das ich abzubilden versuchte und nicht aufschreiben konnte, da war es schon zu spät. Konnte ich nicht mehr zurück. Ich wollte dich aller Welt zeigen, weil du mein großes Glück warst, auch wenn du mich nicht glücklich machtest, auch wenn wir nicht auf derselben Seite des Buches lebten, vielleicht nicht mal im selben Buch. Ich wollte dich aller Welt zeigen und konnte nicht, weil ich nicht wusste wie und nicht, ob du das willst.
Ich war mir nicht sicher zuerst. Ich lag nächtelang neben dir wach und wartete, dass die Welt an die Tür klopft und dich zurückfordert, traute mich kaum, einzuschlafen, weil ich fürchtete, unsere Zeit wäre abgezählt. In dieser unfassbaren Serie schlafloser Nächte, in denen du oft auf die Tür deutetest, weil auch du meintest, dass das sicherer wär, vermochte ich nicht, dir zu erklären, warum ich nicht gehen konnte. Ich schaute dich lange an und wusste nicht, wie ich dir sagen könnte, dass wir sind - oder sein sollten -, was ich an alle Wände malen möchte.
Meine Sprachlosigkeit in diesem Zusammenhang begeisterte mich. Ich probierte Sätze und Worte an und legte sie wieder ab, weil sie nicht passten. Ich horchte in der Morgendämmerung auf die ersten Vögel und deinen Herzschlag und lauerte auf ein Wort, einen Ausdruck, der uns begriff. Dass es so schwierig war, dieses zwischen Buchstaben einzufangen, fand ich großartig, weil es bewies, dass wir ganz und gar echt und neu waren. Echt und neu. So wie alles. Ich wollte die Welt sehen - erst deine und dann die ganze -, ich wollte auf alles zeigen, was mich so froh machte, damit du diese Freude teiltest. Denn Freude muss geteilt werden. Das habe ich auf eine Art und Weise gelernt, die es unmöglich macht, das je wieder zu vergessen.
Und ich bin mir nicht sicher, ob du das tatsächlich verstandest - es war mir ja selbst neu und so nie passiert -: Dass ich dich nicht lieben kann, nicht so wie ich liebe, ohne es mit jedem Atemzug zu erzählen. Dass ich weinte und weinte, weil ich so glücklich war und es niemandem begreiflich machen konnte. Dass ich nie einsamer war als neben dir.
Ich begann mein Land zu vermissen, nur weil ich es dir nicht zeigen konnte. Und als ich zurück war, vermisste ich dich vor allem deswegen, weil ich niemandem erklären konnte, was es bedeutete, dich getroffen zu haben, jemanden getroffen zu haben, dem man sein ganzes Leben anvertrauen möchte, dem man alles sagen könnte, wenn man wollte, dem man sich ergibt.
Als sich die Welt weiter drehte und wieder unzählige Kilometer und einige Landesgrenzen zwischen uns lagen, fragten wir uns, was zu hoffen erlaubt war, und was möglich blieb. Wir sezierten uns und zogen uns aus per Telefon und Email, rüttelten an dem Leben, das unverändert da war außerhalb von Wales und zogen Grenzen mit Bleistift, um sie bei nächster Gelegenheit auszuradieren. Sagten all die Sätze, die immer fallen, wenn man sich verfährt, und meinten sie nicht ernst; beschlossen nicht zu telefonieren und hielten 3 Tage durch; waren im Jetzt und waren trotzdem wir selbst. Und ließen nicht los. Lassen nicht los. Immer noch nicht.
Echt und neu. Noch nie hat dieses Freundebleiben in meinem Leben funktioniert. Noch nie. Ehrlich gesagt, habe ich zum ersten mal überhaupt ernsthafte Hoffnung, es könnte vielleicht gehen. Ich vermisse dich gerade so viel, wie erlaubt ist. Falls es so etwas gibt.Wir sind nicht die Geschichte geworden, die ich erzählen wollte. Ich wüsste nicht, ob ich die Worte hätte, wenn wir sie geworden wären. Und doch. Eine Geschichte. Mit Lücken, die wortlos bleiben müssen und einem offenen Ende.
Mittwoch, August 03, 2011
Ging auch so
Auch ohne Martini und Zigaretten, nur mit Gitarre und ein bisschen dringend benötigter, stickiger Hitze im Auto. Die ersten Kisten stehen im neuen Zimmer, der Schlüssel klimpert fröhlich in meiner Hosentasche und es ist vielleicht zum ersten Mal in diesem Sommer so richtig gut. Das Gefühl ist wichtig. Wir werden ein Märchen erzählen. Ein modernes. Wir? Also gut. Ich werde es erzählen, erzähle es schon seit einer Weile.
Ist es manchmal verrückt, wie Dinge funktionieren? Es hat was geklickt. Und ich glaub, das klappt. Das geht. Nee, echt. Ha! Es ist so seltsam, wenn Dinge passieren, von denen man so lange, so unglaublich lange immer nur gehört hat.
Dinge passieren. Gute. Details später. Mein Herz tanzt.
Ist es manchmal verrückt, wie Dinge funktionieren? Es hat was geklickt. Und ich glaub, das klappt. Das geht. Nee, echt. Ha! Es ist so seltsam, wenn Dinge passieren, von denen man so lange, so unglaublich lange immer nur gehört hat.
Dinge passieren. Gute. Details später. Mein Herz tanzt.
Alles ist jetzt
Hatt ich vergessen. Hätte mir einiges erspart. Aber das Leben ist eben keine Serie von Ersparnissen. Dieser Tag verlangt nach Martini - vielleicht nach Schnaps - und Gitarren und Zigaretten. Ich schau mal, obs auch ohne geht. Werde mich bemühen.
Das Gute daran, dass alles jetzt ist, ist, dass man eigentlich nichts verpassen kann. Cheers to that.
Das Gute daran, dass alles jetzt ist, ist, dass man eigentlich nichts verpassen kann. Cheers to that.
Dienstag, August 02, 2011
So I can stay king in my world.
Ich habe nunmehr eine Wohnung, große Ambitionen für das kommende Semester, Grauen vor BiWi und die vage Hoffnung, dass auch das vorbei geht. Spiele Lieder, die ich Anfang des Jahres geschrieben habe und denke, dass ich vielleicht wieder da bin jetzt. In diesem Irrsinn. "Wise men never fall in love" - immer noch keine Weisheit für mich und wahrscheinlich nie. Nur das große Glück für das ich ja geblieben bin. Das große Glück für wenige Augenblicke alles zu wissen, was es zu wissen gibt. Wünsche euch ähnliche Klarheit und auch einen Teil des großen Glücks.
Montag, August 01, 2011
"And we'll always have August..."
Das sagt mein Handy, wenn ich es anschalte. Und irgendwann muss ich mal daran geglaubt haben. Heute zucke ich die Schultern. Es ist August. Ich bohre meinen Zeigefinger anschuldigend in das Kalenderblatt. August - und nun? August.
Weil nichts passiert und das Meiste eh egal ist: Taube Wochen.
Weil nichts passiert und das Meiste eh egal ist: Taube Wochen.
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