Donnerstag, Dezember 25, 2008

Fertsch.

"Und hast du mich so sehr geliebt,
so nimm das Jubelndste von meinem Tag..." - Else Lasker-Schüler

Fetzt. 4 Christvespern. In angemessenem Tempo. Das ging vorwärts... die Gemeinde japste teilweise nach Luft. Was ein schöner Heiligabend! Und jetzt grade noch Christnacht in Törten und dann Whiskey und ein ausklingendes Gespräch. Ach und Geschenke - der Wahnsinn, so vieles... Und Bücher, ganz tolle. Jetzt muss ich ganz schnell schlafen und das mitnehmen, dieses Gefühl, nach Morgen und Übermorgen.

Montag, Dezember 22, 2008

2 mal werden wir noch wach...

heissa dann ist... Ist jetzt auch gar nicht so wichtig.

Vielleicht sind auch die 10 Minuten zwischen "Das hat doch grad erst angefangen" und "Nie wird das was", vielleicht sind die es. Vielleicht machen die es aus. Das, was wir so leichthin Leben nennen. Vielleicht sind die 5 Szenen, die niemals eine ganze Geschichte ergeben werden, es doch wert. Dass man sie erzählt und aufmalt und manchmal aufhebt ein Leben lang.


Hast du dir da was teures von L'oreal gekauft, oder leuchtest du einfach nur so? Das habe ich mich schon manchen Dienstag gefragt. Und du hast gelacht, als hätte ich dir diese Frage gestellt und als könntest auch du im Grunde nicht fassen, dass du - als bloßer Mensch - Licht bist. Hätte ich vor einem Jahr schon gewusst, dass Menschen Licht sein können, vielleicht hätt ich dich sofort erkannt, nicht nur so vage geahnt, dass das Summen nicht von der Marmortreppe und den Büchern kommt... vielleicht.


Weihnachtstag. Wie man so sagt. Heissa!

Montag, Dezember 15, 2008

Wir sind alle nur zum leben hier... du auch!

Hab ich schon erzählt, dass jemand hier war? Und ich dachte, dass alles gut oder doch zumindest besser wird... Donnerstag war jemand hier. Waren einige hier. Aber vor allem jemand. Und sie saßen und standen zwischen Tür und Angel und ich war mir nicht sicher, ob sie "Triumph" oder "Trümmer" darstellen wollten. Aber ich plädierte - positiv wie ich bin - auf das erste. Wie alle anderen auch. Ich nickte und sagte: "Ja, ja, manchmal werden die Dinge eben doch!".
Jetzt, wenige Tage später, frage ich mich, ob man die bessere Hälfte dieser Wohngemeinschaft vielleicht in Scherben geschlagen hat. Sagen kann ich es nicht. Vielleicht frag ich gleich mal...

Mittwoch, Dezember 10, 2008

Übers sterben nachdenken

Pflaumenmus mit Erdnussbutter. Schwarz, 4 Löffel Zucker. Und auch die Wände werden weicher, wenn man sie lang genug abklopft. Ich frage nach Ursache und Effekt, nach Motiven hinter verschiedenen Studien und ob ich tiefgreifender kaputt bin, als der Durchschnittsmensch. Ich kann nicht zwischendurch 12 Monate frei machen, um übers sterben nachzudenken und mir meine Unfertigkeit zertifizieren zu lassen. Leider. Für mich kein Wüstenstrom, kein "Offensive junger Christen", macht sich wahrscheinlich auch nicht besonders gut in einem Lehrerlebenslauf... mir ist gestern in der Lateinvorlesung so ein Text in die Hände gefallen und ich bin erschrocken und begeistert von dieser Emotionalisierung. Und jetzt recherchiere ich ein bisschen nebenher und bin mit jedem Satz, den ich lese, ein wenig ratloser, welche Beweise es hier eigentlich zu bringen gilt...

Der ganz normale Wahnsinn läuft natürlich weiter, denn krank soll ich sein, aber arbeiten soll ich trotzdem("I can't work today. I already checked - yep, still gay.")... BiWi ist jetzt im Detail geplant, heute Nachmittag ist Fakultätschor und Literatur für die Lateinhausarbeit ist bestellt.

Und da war gestern jemand und war so schön, dass ich die Augen schließen musste, um nicht den Verstand zu verlieren...

Und wie du aussiehst, wie du da stehst,
was dir vorausgeht und dich umweht,
deine Worte und dein Name,
deine Beine, deine Arme,
deine Haare, deine Hände -
steht alles an meinen Wänden.

Und wie du mitsingst, wie du lachst,
was dich bewegt und was dich ausmacht,
dein Geruch und auch dein Blick,
dein leiser Schritt und dein Geschick,
deine Gesten, deine Haut -
alles aus Wundern zusammengebaut.

Mittwoch, Dezember 03, 2008

And if you want me, I'm your country

if you win me, I'm forever" - >You're the Storm<, The Cardigans

Gestern war hier Kochabend und heute hatte ich dann einen zweistündigen inneren Amoklauf, weil ich mir nie merken kann, wann andere Leute Uni haben.

Worum es genauer geht, kann ich nicht sagen, weil diesen verborgenen Kampf um Akzeptanz öffentlich zu machen hieße, euch zu beleidigen. Es ist ein fehlendes Vertrauen in die Welt vielleicht, auch in euch, in jeden, dem ich Tag für Tag begegne. Deswegen sind die Koffer im Kopf so oft gepackt, die Hände so oft entwaffnet, entschuldigend erhoben. Und dennoch zweifle ich nicht an meinem Wort, wenn ich sage: "Given the chance, I'm gonna be somebody, open the door, it's gonna make you love me", aber ich habe mir Barrikaden aus Pappkulissen gebaut, die ich zu diesem und jenem Anlass hervorholen kann, um zumindest mir die eigene Autarkie als gesichert erscheinen zu lassen. Aber natürlich ist das Quatsch - keine Türen, keine Schlösser, keine Riegel uns zu halten, so haben wirs doch gemeint, als wir sagten, wir wären frei...

Und nun? Viel Lärm um nichts. Die Welt ist weiterhin im Nicht-Untergehen begriffen, ja ist eine der Besten, wenn sie ihr Brautkleid anprobiert und still wird plötzlich, wie aus Ehrfurcht. In all dem Verschwiegenfaststill, recherchiere ich einer Körperlichkeit hinterher, die irgendwie zwischen Kommunikationsmodellen und Wirklichkeit auf der Strecke geblieben ist.
Für Molcho ist der Körper alles, was uns sichtbar bleibt, für Morgenstern der Übersetzer der Seele, Améry begreift die Körpergrenzen, als Grenze des Ichs und hier und da wird von körperlicher Kommunikation als etwas Primitives gemurmelt... was fangen wir mit diesem Wissen an und was hat es mit dem Schnee zu tun, der (noch) nicht liegen bleiben will? Genau weiß ich es nicht. Aber ich assoziiere das Fallen der weißen Flocken mit dem Öffnen des personal space und dem Verschwimmen von Körpergrenzen - warum also nicht dem Puls der Welt ein wenig nachspüren und auf den eigenen hören?

And if you want me, I'm your country.

Montag, Dezember 01, 2008

Heute ist schon wieder alles anders...

Aber gestern, als ich aus Münster zurück kam, war es noch so: Geilgeilgeil.

Freitagabend in Münster angekommen und dann Weihnachtsmarkt, wo wir am Glühweinstand lustigerweise Caro aus Dessau trafen und uns eine Weile festquatschten. Dann zu Christian Abendbrot essen(alles per Rad, denn Münster ist eine Fahrradstadt) und dann ab ins Versetzt, das ist sowas wie alternatives Wohnzimmer, vielleicht mit dem Kiez vergleichbar. Dort wurde dann wild gekickert und dann auch Dart gespielt, irgendwann sagte jemand was von Himmel und Hölle, anscheinend eine Kneipe, die wir noch aufsuchen wollten, also fuhren wir hin, kamen aber nicht rein, weil anscheinend Halbmünster schon drin war. Nach kurzem Umorientieren machten wir uns auf den Weg in die WG von Christians Freunden, zu Weißwein und tiefgreifenden Gesprächen über Metal. Nachdem sich aber über die Hälfte der WG-Bewohner bereits ins Bett begeben hatte, brachen Christian und ich auch auf.
Am nächsten Tag weckte mich das Klingeln eines Handys. Manu rief an, er sei in Hannover und wäre dann gegen 14Uhr in Münster. Wir machten uns kurz fertig und mussten dann eigentlich auch schon los. Dann mit Manu in die Mensa zu Hirschrollbraten/Schnitzel/Bratwurst und Seeblick. Einkaufen, um die Essensvorräte der gestiegenen Teilnehmerzahl anzupassen und dann bei Lena Schlafsack und Isomatte für Manu leihen, dort blieben wir dann auch eine Zeit lang bei Tee/Kaffee und Lebkuchen sitzen bis ungefähr kurz vor 5, wo Christian und mir siedendheiß die TK-Pizza im Auto wieder einfiel. Ab ins Wohnheim, Into the Blue, Abendbrot, Original Sin und schon war es kurz vor eins und wir wollten doch noch weg, also rein in die Schuhe und auf das Rad ab ins Amp. Da war Indie-Classics und der Hauptteil der Besucher fand sich auch erst gegen 2 ein. Wir hüpften ein wenig zur Musik, tranken ein Bier, hüpften noch ein bisschen und fuhren dann um 4 wieder heim.
Sonntag: Aufstehen, Anziehen, Frühstück, Weihnachtsmarkt, Straßenkünstler und ab zum Bahnhof, wo Manu und mich dann eine Art Odyssee erwartete. Wir fuhren erstmal nach Rheine, wo wir dann mit dem IC nach Hannover weiterwollten, in Rheine angekommen, stellte sich aber heraus, dass just dieser Zug 90 Minuten Verspätung hatte und uns wurde von der freundlichen Lautsprecherdurchsage empfohlen, nach Münster zurück und über Hamm zu fahren. Also nach Münster zurück, von dort dann nach Hamm, mit dem ICE nach Hannover und dann endlichendlich mit dem IC nach Leipzig. 6,5h Fahrt - keine schlechte Leistung, das muss man schon sagen^^.

Heute ist vielleicht schon wieder alles anders... wer weiß das schon so genau.