Ich lese seit fast einem Jahr eigentlich nur noch ein Buch. Ungeachtet der Tatsache, dass ich natürlich dies und jenes andere gelesen habe in der Zwischenzeit. Ich lese nur dieses eine Buch und lese es eigentlich ständig und pausiere nur, um anderes einzuschieben und immer wenn es dann in diesem Herzschlag, in diesem Leben verrückt und frei nicht weiter geht, lese ich ein Kapitel. Oder ein halbes. Oder nur einen Satz. Und weiß, dass die Welt doch nur auf uns gewartet hat und unsere ungeteilte Aufmerksamkeit verdient. Das Biegen und Brechen und Lieben und Lassen hat uns bis hierher gebracht und wird uns noch 60 Jahre weiter tragen. Wenn wir nur wollen.
Immer nur dieses eine Buch. Immer nur dieses eine Lied. Immer nur diese letzten 4 Schluck martini. Und immer alles neu. Und weißt heißt das überhaupt "nur"?
Man kann nicht einfach jemanden anrufen. Auch nicht, wenns billiger ist. Man kann nicht einfach jemanden anrufen. Weil es danach unmöglich noch einfach ist.
Einfach ist grad sowieso nichts mehr. Weißt du, wie das ist, wenn du dich umdrehst und du dich nicht erinnern kannst, die letzten 10 Meter gegangen zu sein?
Und ich sehe dich da hinten und will dir zu rufen: Es ist alles gut! Und immer gewesen! Und wir haben es vielleicht nur nicht gewusst. Das ist alles nur ein Spiel! Wir sind alle verloren. Und Sieger. Dass das geht, hören wir uns an zwischen zwei Atemzügen.
Ich bin nicht mehr in einem Stück.
Man kann nicht einfach jemanden anrufen.
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