Sonntag, Juli 31, 2011
"we only said goodbye with words..."
Ich überlege schon seit einigen Tagen, ob ich erwähnen sollte, wie ironisch ich es finde, dass Amy Winehouse gerade jetzt vor ein paar Tagen gestorben ist. Es ist ironisch. Auf eine unangenehm bittere Weise. 'Back to Black' der Soundtrack zu dem mir die Ohren rauschten und bluteten. Jetzt auch wieder im Radio. Verrückt. Auch bei mir läuft es immer noch, läuft und läuft und ich denke "brennen muss man".
Samstag, Juli 30, 2011
Tag 6. Das Narrativ des Erfolges.
Manchmal hat man Glück und die persönlichen Stärken sind die, die vom Leben gefordert werden. Dann kommt man ohne große Anstrengung gut voran - Glückskind. Manchmal hat man nicht ganz so viel Glück. Wie wenn es bei SuperMario darum geht, den Endgegner zu besiegen, indem man auf ihn springt, der Mario auf dem Display aber auf Grund des immens schweren Levels nur noch ganz klein ist und nicht mehr so hoch springen kann. Ich bin mehr so der kleine Mario grad. In all seiner verschrobenen Komplexität hat das Leben mich nicht auf das vorbereiten können, was ich hier gerade tue. Das liegt an der Popkultur würde mancher vielleicht sagen. Ich nicke und streiche das Wort "Pop". Es liegt an der Kultur. An jedem bisschen Erzähltechnik und Motiv, das mir jemals zum einschlafen oder wachbleiben erzählt wurde. Von griechischen Sagen bis zu Hollywood gibt es nichts, was es beschreibt.
Die Schlüsse die man daraus ziehen kann, sind überschaubar. Ich schwanke zwischen zweien: a) Was ich hier zu vollziehen suche, ist dem Menschen wesensfremd. Zumindest dem europäischen. b) Was ich hier zu vollziehen suche, wurde nie aufgeschrieben, weil es ergebnisverfälschend wäre.
Tja also. Ich nehme meine aus 5 Pixeln bestehende rote Mütze und springe und springe.
Die Schlüsse die man daraus ziehen kann, sind überschaubar. Ich schwanke zwischen zweien: a) Was ich hier zu vollziehen suche, ist dem Menschen wesensfremd. Zumindest dem europäischen. b) Was ich hier zu vollziehen suche, wurde nie aufgeschrieben, weil es ergebnisverfälschend wäre.
Tja also. Ich nehme meine aus 5 Pixeln bestehende rote Mütze und springe und springe.
Freitag, Juli 29, 2011
The hardest of all hard days. Oder auch: Fünf.
Blur spielen im Fernsehen, ich bin ungehalten und bloß froh, dass der Tag gleich rum ist. Was ich heute gemacht habe, darf man gar niemandem erzählen. Viel wars jedenfalls nicht. Mein Bruder hat von Dresden aus die in der Küche verfügbare Musik aufgestockt und ich habe heute zum ersten Mal "21" von Adele komplett gehört. Ich hatte kein durchweg gutes Album erwartet, las ich doch in Rezensionen von zu deutlich spürbarem Konzeptpop und war dann vor der Mikrowelle sitzend überrascht, Lieder zu hören, die überzeugten. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich in den letzten Tagen Joss Stone hoch und runter hab laufen lassen, vielleicht daran, dass ich meine tägliche halbe Stunde "Smells Like The 90s" sehr ernst nehme oder daran, dass die Welt grad ist, wie sie ist - jedenfalls ist "21" ein Werk purer Großartigkeit. Kann die gute Frau geradezu im Studio sitzen sehen und Spaß haben. Denn bei allem Schmerz, der da zwischen Klavier und Stimme eingesperrt wurde, macht die Musik Spaß. Muss lauter gedreht werden. Und wieder gehört. Und nochmal. Tag 5. Fast vorbei.
Donnerstag, Juli 28, 2011
4. Dresden, Kino, keine Fatima
Es ist Tag 4. Und das ist gut, denn ich bin ziemlich überzeugt davon, dass 8 Tage eigentlich nicht arg lang sind und ich die schon irgendwie überstehen werde. Ich bin soeben aus Dresden zurück, wo ich meinen Bruder besucht habe. Wir waren erst Eis essen und dann im Kino, wo wir uns 'Arschkalt' angesehen haben - ein Film, der mit schicksalsschweren letzten Sätzen und interessanten Fakten übers Einfrieren aufwarten konnte. Nächste Woche hat im selben Kino "Die Einsamkeit der Primzahlen" Premiere, so mit Regisseur und Hauptdarstellerin. Ich mag den Film ganz unbedingt sehen, weiß aber nicht, ob ich schon wieder nach Dresden kutschen will. Das bereitet mir nämlich aufgrund der Baustellenlage und des Sonnenscheins zur Zeit keine große Freude - 80er Kassetten hin oder her. Nach der Vorstellung sind wir dann noch auf dem Kletterspielplatz um die Ecke gewesen und haben uns ein bisschen ausgetobt, um dann schließlich auf dem Heimweg noch bei Fatima vorbeizuschauen für ein Falafelsandwich. Fatima war aber nicht da und die Falafel auch alle. Also haben wir umdisponiert und zu Hause Schnitte gegessen und weil es dann erst halb zwölf war, haben wir endlich den schon lang geplanten "Wer ist Hanna" gesehen. Ein Film, der auf dem schmalen Grat zwischen gewollt und gekonnt balanciert. Zeitrafferszenen, toller Soundtrack, viel Verwirrung, die den Zuschauer auch nach dem Ende des Films nicht freigeben möchte. Zu vieles bleibt offen. Ein Film zum immer wieder schauen, der doch nie die ganze Geschichte verraten wird: "Ich habe dein Herz verfehlt.".
Heute dann erst Großer Garten, dann Mensa und für mich hieß es dann Autobahn und wieder nach Hause. Da sitze ich jetzt am PC, warte darauf, dass es draußen noch ein bisschen kühler wird und werde dann meine Laufschuhe schnüren. Unterdessen ist der Countdown wieder eine Zahl voran geschritten: Tag 4. Die Moral ist heute ziemlich im Keller und da kommt es mir gerade recht, dass es mittlerweile 3 ist und auch dieser Tag schon wieder fast geschafft. Wird alles. Wird.
Heute dann erst Großer Garten, dann Mensa und für mich hieß es dann Autobahn und wieder nach Hause. Da sitze ich jetzt am PC, warte darauf, dass es draußen noch ein bisschen kühler wird und werde dann meine Laufschuhe schnüren. Unterdessen ist der Countdown wieder eine Zahl voran geschritten: Tag 4. Die Moral ist heute ziemlich im Keller und da kommt es mir gerade recht, dass es mittlerweile 3 ist und auch dieser Tag schon wieder fast geschafft. Wird alles. Wird.
Mittwoch, Juli 27, 2011
What use is a night if you can't sleep anyway?
Tag 3. Der leichte Sonnenstich von gestern hat sich wieder verflüchtigt, der Urlaub für August ist geplant und das Zeitfenster zum Umziehen ist plötzlich mächtig zusammengeschrumpft und auch meine Praktikumsarbeit will noch geplant werden. Wir sehen also vielleicht gerade das Ende der Langeweile herannahen. Weil man sich dabei aber nie ganz sicher sein kann, habe ich auch für diesen Tag wieder Ablenkungsmanöver gebaut und werde so heute nach Dresden fahren, um meinen Bruder zu besuchen, ins Kino zu gehen, Dürüm zu essen und vielleicht ein bisschen House zu schauen. Und später dann eben Fachdidaktik. Irgendwann später. Vielleicht an Tag 6? So zur Halbzeit? Mal sehen.
Der August jedenfalls. Sieht wahrscheinlich so aus, dass ich in den ersten Tagen umziehe, dann nach Amsterdam fahre für ein paar Tage und dann entweder für einen Tag heim fahre oder anderswo große Dummheiten plane, bevor es schließlich nach Südtirol geht, Laura besuchen und die andern wiedertreffen. Wenn ich zurückkehre erwartet mich Taucha und der August ist rum. Das klingt alles sehr gut. Wesentlich geschäftiger als dieses Geduldsspiel, dieser Ausdauerlauf. Anyway. Tag 3. Das ist ja schon was.
Der August jedenfalls. Sieht wahrscheinlich so aus, dass ich in den ersten Tagen umziehe, dann nach Amsterdam fahre für ein paar Tage und dann entweder für einen Tag heim fahre oder anderswo große Dummheiten plane, bevor es schließlich nach Südtirol geht, Laura besuchen und die andern wiedertreffen. Wenn ich zurückkehre erwartet mich Taucha und der August ist rum. Das klingt alles sehr gut. Wesentlich geschäftiger als dieses Geduldsspiel, dieser Ausdauerlauf. Anyway. Tag 3. Das ist ja schon was.
Dienstag, Juli 26, 2011
Man darf das Glück nicht zwingen. Oder erzwingen?
Na ja, ihr kennt den Spruch ja selbst. Ein neuer Tag, ein neues Mantra, ein neues Stoßgebet mit immer gleicher Stoßrichtung. Ich habe gestern, als mir mein Herz so weh tat, einen Buchladen betreten mit dem festen Entschluss ein Buch zu finden, das ich lesen und dazu nicken kann, das beschreibt wie es gestern in mir aussah. Ich verbrachte mehr als zwei Stunden in diesem Geschäft. Ich las einen Roman von Gioconda Belli an, suchte nach den Tagebüchern von Erich Mühsam und Brigitte Reimann, bemerkte zum ersten Mal bewusst, dass die erste Hälfte von "Adler und Engel" in Leipzig spielt, stand lange vor einem Buch dessen Cover und Titel mich überzeugten, das aber durch seine eingeschweißte Jungfräulichkeit nicht offenbaren konnte, ob der Inhalt schritthalten kann - und schließlich kaufte ich ein Buch. Keinen neuentdeckten Schatz, sondern eines, das ich bereits seit über einem Jahr aus dem Augenwinkel betrachte und das bisher immer zu sagen schien: "Später. Warte noch ein bisschen. Ich komme auf dich zu. Es kommt der Tag, da bin ich dein Buch, bin ich vielleicht deine Geschichte." - keine Ahnung, ob gestern dieser Tag war. Aber ich habe es mitgenommen. Heute habe ich ein paar Seiten darin gelesen, bis ein Begriff über die Seiten huschte, der mich so vieles denken ließ. Intertextualität ist - gekonnt eingesetzt - ein Fest für den Leser, ein plötzliches Aufhorchen - die Erinnerung an ein anderes Leben, ein anderes Buch - Welten berühren sich leicht - und dann der Drang, schnell etwas nachzuschlagen, noch einmal nachzulesen, wie es dort war, in der anderen Welt.
Da musste ich das Buch zur Seite legen. Auf Seite 25, schwappt einw andere Geschichte, ein anderes Leben, ein anderes Ich herüber und ich strecke meine Arme aus und lasse das Buch aus den Händen gleiten - geht nicht. Es ist nicht das erste Buch, das ich teilen möchte, aber es ist das erste, das ich nicht alleine lesen mag. Es duldet nicht das zeitversetzte Klicken der Standleitung zwischen Jetzt und Gleich. Mir kommt in den Sinn, dass man im Englischen "to be on the same page" sagt, wenn man aus dem selben Fenster auf die Welt blickt und plötzlich ahne ich, was es bedeutet. Das Buch liegt also vorerst hier so rum auf dem Wohnzimmertisch und wartet. Wartet immer noch. Will vielleicht sagen, dass gestern nicht der Tag war. Ich weiß es nicht. Aber vielleicht habe ich gestern doch - ohne es wirklich zu merken - ein Buch gefunden, das beschreibt, wie das ist. Wenige Zeilen nämlich bevor mich der intertextuelle Brückenschlag ausknockte, beginnt ein Kapitel so: "Weil das Leben so sinnlos ist<<, sagt Mia, >>und man es trotzdem irgendwie aushalten muss, bekomme ich manchmal Lust, Kupferrohre beliebig miteinander zu verschweißen.". So ist es. Es könnte auch etwas anderes sein. Aber der Grund. Der stimmt.
Da musste ich das Buch zur Seite legen. Auf Seite 25, schwappt einw andere Geschichte, ein anderes Leben, ein anderes Ich herüber und ich strecke meine Arme aus und lasse das Buch aus den Händen gleiten - geht nicht. Es ist nicht das erste Buch, das ich teilen möchte, aber es ist das erste, das ich nicht alleine lesen mag. Es duldet nicht das zeitversetzte Klicken der Standleitung zwischen Jetzt und Gleich. Mir kommt in den Sinn, dass man im Englischen "to be on the same page" sagt, wenn man aus dem selben Fenster auf die Welt blickt und plötzlich ahne ich, was es bedeutet. Das Buch liegt also vorerst hier so rum auf dem Wohnzimmertisch und wartet. Wartet immer noch. Will vielleicht sagen, dass gestern nicht der Tag war. Ich weiß es nicht. Aber vielleicht habe ich gestern doch - ohne es wirklich zu merken - ein Buch gefunden, das beschreibt, wie das ist. Wenige Zeilen nämlich bevor mich der intertextuelle Brückenschlag ausknockte, beginnt ein Kapitel so: "Weil das Leben so sinnlos ist<<, sagt Mia, >>und man es trotzdem irgendwie aushalten muss, bekomme ich manchmal Lust, Kupferrohre beliebig miteinander zu verschweißen.". So ist es. Es könnte auch etwas anderes sein. Aber der Grund. Der stimmt.
Tag 2 - har harrrrrr!
Die Existenz dieses Eintrags beweist, dass ich Tag 1 irgendwie überlebt habe! Heute bietet sich direkt die erste Steilvorlage, alles abzublasen und das gewissermaßen schon seit 5 Minuten und ich bin immer noch dabei - finde, hier sind bereits beachtliche Fortschritte im Punkt Disziplin festzustellen. Abgesehen davon und von allem andern: Yay!
Montag, Juli 25, 2011
Immer noch 1
Herz tut weh heut. Aber die Musik dazu ist grandios. So grandios, dass ich zu eben dieser Musik schweigend mit dir in einem Café sitzen möchte. Und das Licht wäre dann so. So als wäre es noch Sommer.
Aber es geht auch so. Das Orgelsolo funktioniert. Und die Stimme stirbt so dahin. Züge fahren ab und erzählen vom Gehaltensein. Die "Wegrationalisieren"-Funktion nimmt die Arbeit langsam wieder auf und ich ziehe aus, diesen Gigantenkampf zu gewinnen.
Aber es geht auch so. Das Orgelsolo funktioniert. Und die Stimme stirbt so dahin. Züge fahren ab und erzählen vom Gehaltensein. Die "Wegrationalisieren"-Funktion nimmt die Arbeit langsam wieder auf und ich ziehe aus, diesen Gigantenkampf zu gewinnen.
Day one
Heute ist der erste Tag von vorerst 12. Vielleicht werden es aber auch mehr. Und - zugegeben, der heutige Tag ist erst wenige wache Stunden alt - ich finde, ich mache das bisher gar nicht mal schlecht. Was? Nun. Ihr müsst euch das ungefähr so vorstellen: ... Nein, mir fällt kein geeigneter Vergleich ein. Ich kann aber nicht genau sagen, was ich mache, sonst torpediert sich das. Werde aber sagen, was es war, sobald es vorbei ist. Es wird nebenbei viel viel Zeit geschoben und in Nichtschwimmerbecken geschubst, unzählige Liter Wasser getrunken, Füße hochgelegt sobald ich nicht auf ihnen stehe - man könnte meinen, ich laufe einen Ultra. Es ist so ähnlich. Von der mentalen Anstrengung zumindest. Und genau wie ein Ultra ist das hier Wahnsinn und gespielt - aber das heißt ja nicht, dass es nicht funktionieren könnte.
Heute jedenfalls Tag eins. An Tag zwölf bin ich entweder sehr Zen oder richtig irre. Wir werden sehen.
Heute jedenfalls Tag eins. An Tag zwölf bin ich entweder sehr Zen oder richtig irre. Wir werden sehen.
Sonntag, Juli 24, 2011
I might have a flat. And if that is so
I will do a two day trip somewhere. I'm actually in tears right now. There is still hope. For this world.
Ich brauch die Musik, um sie mit dir zu teilen.
Dass ich verrückt bin, weiß ich selbst. Aber es macht mich trotzdem so froh. So, so froh. Und deswegen bin ich noch hier. Nicht, weil wirklich noch auf etwas zu warten wäre. Sondern weil ich diesen Rausch bis zu Ende fahre. Ausdauer ist nicht meine Stärke. Intensität ist es. Deswegen bleibe ich noch ein Stück. Für die Tränen und das große Glück. Für das Fallen und das Fliegen.
Die Hände in Gletschereis und die Füße im Himmeblau, bleibt nur die eine Frage offen. Aber auch das nicht mehr lang.
Ich brauch die Musik, um sie mit dir zu teilen.
Dass ich verrückt bin, weiß ich selbst. Aber es macht mich trotzdem so froh. So, so froh. Und deswegen bin ich noch hier. Nicht, weil wirklich noch auf etwas zu warten wäre. Sondern weil ich diesen Rausch bis zu Ende fahre. Ausdauer ist nicht meine Stärke. Intensität ist es. Deswegen bleibe ich noch ein Stück. Für die Tränen und das große Glück. Für das Fallen und das Fliegen.
Die Hände in Gletschereis und die Füße im Himmeblau, bleibt nur die eine Frage offen. Aber auch das nicht mehr lang.
Donnerstag, Juli 21, 2011
Leipzig - Moskau 90€
Ich will weg grad. Eigentlich egal wohin. Verona für 45€. Aber Moskau würde schon mehr fetzen. Noch immer keine Wohnung - i.e. kein Moskau.
--
In related news: Ich empfinde eine perverse Freude beim Blick auf die Uhr, der mir zeigt, dass es kurz vor Zehn ist, ich also bald ins Bett gehen darf. Gehen darf? Ja. Hier zu Hause sind dem frühen Aufstehen quasi keine Grenzen gesetzt, aber vor elf ins Bett zu wollen ist ein Unterfangen, das sich teilweise nur gegen nervige Diskussionen durchsetzen lässt. Aber ich lieg lieber 22.30 im Bett und springe dann 6 Uhr aus selbigem wieder heraus, als irgendwann gegen Mitternacht ins Bett zu gehen und 6 Uhr morgens gerädert aber unfähig wieder einzuschlafen im Bett zu liegen. 6 ist meine Zeit grad. Und weil Zeit im Moment ein bisschen gezogen werden muss (ist zu müde, zum selber gehen, die Gute), treibt es mich kurz nach 6 immer vor die Tür, aus dem Haus, auf den Asphalt, die ersten 7km des Tages klar machen.
Unterdessen ist mir natürlich klar, dass Zeit sich nicht ziehen lässt, sondern wie ein schmollendes Kind solange sitzen bleibt, bis eine für Außenstehende nicht zu fassende Frist verstrichen ist, bzw. der Eismann um die Ecke kommt. Ich probiere es trotzdem.
Auch muss ich gestehen, dass ich zur Zeit vieles aufschreibe, das nicht den Weg hierher findet. Noch nicht wahrscheinlich. Es schiebt sich hin und her in Tagebüchern ohne Punkt und Komma, in Briefen an lange nicht Gesehene, in dutzenden ungespeicherter Word-Dokumente. Es muss nichts gespeichert werden oder aufgenommen oder gar publiziert. Vielmehr: Es kann nicht. Der Abstand fehlt. Die Möglichkeit, auf etwas zu zeigen, fehlt, schlicht weil ich meine Hände gar nicht davon los bekomme. Das ist schade, weil es großartige Bilder sind in den Büchern und Briefen, großartige Experimente und ehrlich gefühltes, pathetisches, immerwährendes "da muss doch was gehen". Es ist noch sehr viel tragischer, weil ich euch nicht in Echtzeit daran teilhaben lassen kann, wie ich etwas neues lerne. Aber es gehört auch zu eben diesem Lernen dazu. Es ist Wichtig. Für viel mehr als das, was hier gerade passiert. Für alles, was mir vage versprochen wurde vor Jahren. Für alles.
--
In related news: Ich empfinde eine perverse Freude beim Blick auf die Uhr, der mir zeigt, dass es kurz vor Zehn ist, ich also bald ins Bett gehen darf. Gehen darf? Ja. Hier zu Hause sind dem frühen Aufstehen quasi keine Grenzen gesetzt, aber vor elf ins Bett zu wollen ist ein Unterfangen, das sich teilweise nur gegen nervige Diskussionen durchsetzen lässt. Aber ich lieg lieber 22.30 im Bett und springe dann 6 Uhr aus selbigem wieder heraus, als irgendwann gegen Mitternacht ins Bett zu gehen und 6 Uhr morgens gerädert aber unfähig wieder einzuschlafen im Bett zu liegen. 6 ist meine Zeit grad. Und weil Zeit im Moment ein bisschen gezogen werden muss (ist zu müde, zum selber gehen, die Gute), treibt es mich kurz nach 6 immer vor die Tür, aus dem Haus, auf den Asphalt, die ersten 7km des Tages klar machen.
Unterdessen ist mir natürlich klar, dass Zeit sich nicht ziehen lässt, sondern wie ein schmollendes Kind solange sitzen bleibt, bis eine für Außenstehende nicht zu fassende Frist verstrichen ist, bzw. der Eismann um die Ecke kommt. Ich probiere es trotzdem.
Auch muss ich gestehen, dass ich zur Zeit vieles aufschreibe, das nicht den Weg hierher findet. Noch nicht wahrscheinlich. Es schiebt sich hin und her in Tagebüchern ohne Punkt und Komma, in Briefen an lange nicht Gesehene, in dutzenden ungespeicherter Word-Dokumente. Es muss nichts gespeichert werden oder aufgenommen oder gar publiziert. Vielmehr: Es kann nicht. Der Abstand fehlt. Die Möglichkeit, auf etwas zu zeigen, fehlt, schlicht weil ich meine Hände gar nicht davon los bekomme. Das ist schade, weil es großartige Bilder sind in den Büchern und Briefen, großartige Experimente und ehrlich gefühltes, pathetisches, immerwährendes "da muss doch was gehen". Es ist noch sehr viel tragischer, weil ich euch nicht in Echtzeit daran teilhaben lassen kann, wie ich etwas neues lerne. Aber es gehört auch zu eben diesem Lernen dazu. Es ist Wichtig. Für viel mehr als das, was hier gerade passiert. Für alles, was mir vage versprochen wurde vor Jahren. Für alles.
Mittwoch, Juli 20, 2011
I've done all I can
Now we have to wait. There's no space for tinkering left. I've done all I can. I'm done here.
I'll be back with the answers at some point.
I'll be back with the answers at some point.
Sonntag, Juli 17, 2011
Be my Ithaca
If you knew your life held on to something without your pursuing it all the time, you could live. I'm taking this chance. And if it takes twenty years to come back home, it will still be home. Be my Ithaca. I will set my sail, I will love with abandon, your name will be my flag wherever I go. Through war and storms, against demons and madness my steps are always directed to you. I let go of the worries and the fears and of hope too - for whether you are Ithaca or the sea, I would still be on this ship.
Be my Ithaca or at least promise it exists. That's all I ask.
Be my Ithaca or at least promise it exists. That's all I ask.
Freitag, Juli 15, 2011
Neue Spielzeuge, alte Musik
Playlisten, die eigentlich für etwas ganz anderes gedacht waren, laufen in der Küche hoch und runter, die neuen Zehenschuhe sind seit gestern das Zentrum meiner Faszination und der Schlafentzug ist immer noch da. Das passt nicht gut, denn morgen soll es ja nach Magdeburg gehen und da wird wohl auch nicht viel geschlafen...
Donnerstag, Juli 14, 2011
... und ich liebe dich so...
Samstag war erst vor 5 Tagen und dieses Schweigen dauert mir jetzt schon zu lang. Allerdings bin ich von der Notwendigkeit immer noch überzeugt. Mein Leben ist ein Geduldsspiel gerade. 5 Tage erst. Jeder Atemzug ein Seufzer. Ich liebe dich so.
You keep me on my toes. Always. But tip-toeing makes it hard to walk straight and keep the balance. So I wait for you to set my feet back on the ground. And I'm trying to do so myself. Who is first, wins.
--
It is awful!!! Awful!! Wir werden alle zu Plüschtigern. Mit pro-forma-Krallen. Du hast die Wahl. Oder du hattest.
You keep me on my toes. Always. But tip-toeing makes it hard to walk straight and keep the balance. So I wait for you to set my feet back on the ground. And I'm trying to do so myself. Who is first, wins.
--
It is awful!!! Awful!! Wir werden alle zu Plüschtigern. Mit pro-forma-Krallen. Du hast die Wahl. Oder du hattest.
Spring! Sag ja! Erobere mich. Kämpfe um mich.
Du schüttelst den Kopf. Du kannst nicht. Und ich überlege. Ich wäge ab. Es geht zu schnell immer noch. Niemals schnell genug. Du musst mir nicht sagen, dass du es nicht kannst. Ich sehe es ja. Ich ziehe nicht mehr lange für mich. Dann ziehe ich für jemand anderen, dann musst du für jemand anderen springen. Aber springen musst du doch.
Wir werden alle zu Plüschtigern. Mit pro-forma-Krallen. Und Angst. Aber auch das geht vorbei.
Mittwoch, Juli 13, 2011
Lost letters
I wrote a letter yesterday on my laptop and I was pretty sure I did save it - however it seems to be gone now. Another lost letter. Maybe it's better this way. The fact that time is still passing painstakingly slowly is a nuisance. Word. What is ticking down here is equally fascinating and exasperating. Frustration is this.
"Wer springt hier eigentlich für wen?"
Die Akkustikversion. Der Hammer. Ein ganz anderes Lied. Ich habe nichts zu tun im Moment. Warte auf Wohnungsbesichtigungen und darauf, dass es vorbei geht. Sonst nichts. Abgesehen davon hätte ich grade eigentlich schon ein Zimmer, will es aber inzwischen nicht mehr. Eine junge Frau ist deswegen verständlicherweise aufgebracht, aber ich kann es nicht ändern. Es ist so.
Dienstag, Juli 12, 2011
Entzugsmedley
Höre ein Lied und denke, es passt. Es passt zur Zeit aber sowieso alles. Ich bin fiebrig. Nicht im positiven Sinne. Ich hoffe, mein Körper erkennt die Notwendigkeit, erst noch die Wohnung klar zu machen, bevor er sich verabschiedet. Herz schlägt in ungesundem Rhythmus, Raum dreht sich, Welt wird Karussel. Würd gern ne Woche krank machen vom Leben. Steht schon im Kalender. Aber eine Woche muss ich noch, eine Woche lang wird noch an Wänden abgestützt, Hände an Tischplatten geklammert, konzentriert ruhig geatmet. Danach ist egal. Radio hits home today. Schon wieder ein Lied das passt. Es geht viel um Drogen, ich nicke manisch dazu. And is it true that devils end up like you? - if only you knew.
Ich lese von Depressionen, zertrete Käfer und sofort tuts mir Leid - mein Leben spielt Rodeo und mir wird schlecht, wie ich so halb auf dem Boden schleife und das Himmelblau durch mein Sichtfeld huscht, als wollte es entkommen. Und in allem ist es schön. In all seiner Schrecklichkeit, die sich um meinen Hals legt und zudrückt, bis ich Sterne sehe. Es ist ein Höllentrip. Der Wahnsinn. Wie auf der Achterbahn, bevor das Adrenalin all die Glücksgefühle freizsetzt, aber man schon weiß, dass sie kommen. Noch ein Stück. Leben ist alles in allem ein Ausdauersport, wenn ich es mir recht überlege.
Meine Finger zeichnen die eigenen Blutspuren nach, ohne damit etwas anfangen zu können: Halleluja, Sushi Sushi, Bang Bang, gongo - Das ist der Sommer. So weit, so gut. Es kommt immer wieder Licht. Manchmal Tageslicht, manchmal PeterLicht. Hoffnung ist gesetzt und ist die Tapete, die hinabblickt auf das epileptische Zucken und den Schaum vorm Mund. Das ist der Sommer. They tried to make me go to rehab. I said yes, yes, yes. Denn mein Therapeut und ich, wir haben die Schuldigen erkannt. Ich sag ja - mein Radio platziert Schlag um Schlag direkt im Epizentrum der Schicksalhaftigkeit.
Kann nur erleichtert sein, dass ich schon immer ein Fan von Selbsterfahrung war - anders ginge das hier grad gar nicht. Belügst du mich, belüge ich dich - ich weiß, wir fallen. Es ist faszinierend in all dem Ekel. Ich kann plötzlich nachvollziehen, warum Menschen sich bis oben hin mit Heroin und sonstigem zuballern. Und dass man am Ende, wenn der letzte Rest Selbst von Chemikalien aufgefressen ist, nicht ertragen kann, sich beim Entgiften zu zu sehen, ist nur folgerichtig. Nur mein Herz bricht und es tut nicht weh. Ich denke mir, da geht noch was. Und wieder einen Schritt weiter, wieder etwas auf diese zwei Quadratmeter Glückleuchtfläche geschrieben, das viel länger hält als irgendein Tattoo. Wenn der Nebel geht und das Warten kommt. Das gehört auch dazu. Das Fieber und das Kotzen und am Rand tanzen, ohne runter zu fallen - hoffentlich. Schluss, aus, raus, wir schließen.
Ich lese von Depressionen, zertrete Käfer und sofort tuts mir Leid - mein Leben spielt Rodeo und mir wird schlecht, wie ich so halb auf dem Boden schleife und das Himmelblau durch mein Sichtfeld huscht, als wollte es entkommen. Und in allem ist es schön. In all seiner Schrecklichkeit, die sich um meinen Hals legt und zudrückt, bis ich Sterne sehe. Es ist ein Höllentrip. Der Wahnsinn. Wie auf der Achterbahn, bevor das Adrenalin all die Glücksgefühle freizsetzt, aber man schon weiß, dass sie kommen. Noch ein Stück. Leben ist alles in allem ein Ausdauersport, wenn ich es mir recht überlege.
Meine Finger zeichnen die eigenen Blutspuren nach, ohne damit etwas anfangen zu können: Halleluja, Sushi Sushi, Bang Bang, gongo - Das ist der Sommer. So weit, so gut. Es kommt immer wieder Licht. Manchmal Tageslicht, manchmal PeterLicht. Hoffnung ist gesetzt und ist die Tapete, die hinabblickt auf das epileptische Zucken und den Schaum vorm Mund. Das ist der Sommer. They tried to make me go to rehab. I said yes, yes, yes. Denn mein Therapeut und ich, wir haben die Schuldigen erkannt. Ich sag ja - mein Radio platziert Schlag um Schlag direkt im Epizentrum der Schicksalhaftigkeit.
Kann nur erleichtert sein, dass ich schon immer ein Fan von Selbsterfahrung war - anders ginge das hier grad gar nicht. Belügst du mich, belüge ich dich - ich weiß, wir fallen. Es ist faszinierend in all dem Ekel. Ich kann plötzlich nachvollziehen, warum Menschen sich bis oben hin mit Heroin und sonstigem zuballern. Und dass man am Ende, wenn der letzte Rest Selbst von Chemikalien aufgefressen ist, nicht ertragen kann, sich beim Entgiften zu zu sehen, ist nur folgerichtig. Nur mein Herz bricht und es tut nicht weh. Ich denke mir, da geht noch was. Und wieder einen Schritt weiter, wieder etwas auf diese zwei Quadratmeter Glückleuchtfläche geschrieben, das viel länger hält als irgendein Tattoo. Wenn der Nebel geht und das Warten kommt. Das gehört auch dazu. Das Fieber und das Kotzen und am Rand tanzen, ohne runter zu fallen - hoffentlich. Schluss, aus, raus, wir schließen.
That won't work for a while now...
I don't know, if you knew it, but from time to time when I'm in an okay but bored mood I browse the internet for gay-offensive groups, persons, statements. As someone who has never been so much as joked about for being gay, it gives me a reality check and prepares me for things that'll hopefully never come. Accidentally I came across something like that today and realized that I might not be in an okay mood after all. I already feel sorry for whoever will stereotype homosexual around me the next few days. It seems to be sore spot at the moment. As if that part of me had been challenged, as if things being like they are were an equality issue. When I know they aren't. Still. I have close the thread, breathed deeply and made a mental note to really think about this once the essay is handed in. Seems like my feet have momentarily lost ground.
Montag, Juli 11, 2011
Jung, abgefuckt, kaputt und glücklich
Weil ich weiß, dass man sich seit geraumer Zeit um mein seelisch-emotionales Wohlbefinden sorgt, gilt es, dem nun ein Ende zu bereiten. Ich war selten so unglücklich wie in den letzten 3 Wochen und selten so glücklich wie seit gestern. Ich habe immer noch kein Zimmer, immer noch nicht die Hausarbeit fertig, noch keinen Ansatz für die Praktikumsarbeit, riesig Schlafentzug, aber: Seit gestern keine Kopfschmerzen mehr (vielleicht weil ich aufgehört habe, ihn gegen die Wand zu schlagen?) und auch der Selbsthass befindet sich auf dem Rückzug. Es ist großartig. Aus den Boxen schallt Frittenbude und die Welt hat wieder scharfe Ränder, wie frisch aufgebrochen.
Ich würde versuchen, zu beschreiben, wie es ist, wenn einem die eigene Zurechnungsfähigkeit Stück für Stück aus den Händen rutscht und man sie im letzten Moment doch wieder zu fassen bekommt. Aber ich merke, dass man das nicht beschreiben kann. Nicht so, dass andere es verstehen. Ich merke schon hier, dass die Menschen, die direkt dran sind, die Teile nicht sinnvoll zusammensetzen können. Das ist aber auch nicht nötig. Ich halte die verwirrten Blicke ohne weiteres aus, zucke die Schultern und winke der Landschaft, die vorbeizieht. Es ist gut, immer gewesen, aber in diesem Moment auch spürbar. Also danke. Für eure Sorge.
Ich würde versuchen, zu beschreiben, wie es ist, wenn einem die eigene Zurechnungsfähigkeit Stück für Stück aus den Händen rutscht und man sie im letzten Moment doch wieder zu fassen bekommt. Aber ich merke, dass man das nicht beschreiben kann. Nicht so, dass andere es verstehen. Ich merke schon hier, dass die Menschen, die direkt dran sind, die Teile nicht sinnvoll zusammensetzen können. Das ist aber auch nicht nötig. Ich halte die verwirrten Blicke ohne weiteres aus, zucke die Schultern und winke der Landschaft, die vorbeizieht. Es ist gut, immer gewesen, aber in diesem Moment auch spürbar. Also danke. Für eure Sorge.
Sonntag, Juli 10, 2011
There might be a tiny little bit of hope left for me
Some things change. Some things don't. I'm on the brink of getting better. There are some ideas in my head and I will share them with you as soon as they become a bit more definite.
You can have your deescalation to yourself. It's not for me. I never want to learn it. It's so much better this way.
Samstag, Juli 09, 2011
Wer es könnte
Wer es könnte
die Welt
hochwerfen
dass der Wind
hindurchfährt.
Hilde Domin
Heute wünschte ich, ich könnte es.
Du bist jetzt -
draußen vielleicht,
unter Bäumen
oder am Wasser,
in dem Singen,
das der Sommer ist -
glücklich.
Da merk ich, wie klein meine Welt ist grade. Wie unglaublich klein und dass ich Angst habe vor den Wänden, die näher kommen. Ich merke, ich möchte ertrinken und erkenne, ich muss mich ändern. Ich will mich vor fahrende Autos werfen und weiß, dass ich eigentlich nur sagen möchte: Du machst was falsch. Ich will ins Nichts und muss erfahren: Es gibt keinen Weg.
Ich bin hier. Ich sitze das aus. Kotze mich aus.
"Warum hast du nicht um mich
die Erde gelassen - sage?" - Else Lasker-Schüler
die Welt
hochwerfen
dass der Wind
hindurchfährt.
Hilde Domin
Heute wünschte ich, ich könnte es.
Du bist jetzt -
draußen vielleicht,
unter Bäumen
oder am Wasser,
in dem Singen,
das der Sommer ist -
glücklich.
Da merk ich, wie klein meine Welt ist grade. Wie unglaublich klein und dass ich Angst habe vor den Wänden, die näher kommen. Ich merke, ich möchte ertrinken und erkenne, ich muss mich ändern. Ich will mich vor fahrende Autos werfen und weiß, dass ich eigentlich nur sagen möchte: Du machst was falsch. Ich will ins Nichts und muss erfahren: Es gibt keinen Weg.
Ich bin hier. Ich sitze das aus. Kotze mich aus.
"Warum hast du nicht um mich
die Erde gelassen - sage?" - Else Lasker-Schüler
Die Tage werden lang...
... alle Fenster stehen auf Kipp, die Tassen nicht im Schrank..."
Bräuchte grade mal jemanden, der mir eine scheuert. Abstruse Situationen sind abstrus und Fäuste passen ja immer noch aufs Auge. Was ich sagen will: Gleich vorbei. Das eine zumindest. Das andere ist es wahrscheinlich längst.
Ich habe vor, meine Zelte hin Leipzig heute abzubrechen. Habe keine Lust mehr darauf. Und meine nicht die Stadt und nicht die Menschen und nicht mal wirklich die Uni. Habe keine Lust mehr darauf und sage: Fickt euch alle.
Bräuchte grade mal jemanden, der mir eine scheuert. Abstruse Situationen sind abstrus und Fäuste passen ja immer noch aufs Auge. Was ich sagen will: Gleich vorbei. Das eine zumindest. Das andere ist es wahrscheinlich längst.
Ich habe vor, meine Zelte hin Leipzig heute abzubrechen. Habe keine Lust mehr darauf. Und meine nicht die Stadt und nicht die Menschen und nicht mal wirklich die Uni. Habe keine Lust mehr darauf und sage: Fickt euch alle.
Freitag, Juli 08, 2011
I have a contract with myself
And I won't break it. ... Which means I probably will. I just want to bang my head on the table so badly right now.
Testbild
Ich schweige öfter. Weil ich weniger weiß. Weil ich immer weniger weiß, wohin mit mir. Vorbereiten kann man sich auf nichts, wird mir klar und ich richte mich schon mal ein in dieser Grauzone. Zu Unrecht. Weiß ich doch, dass ich nicht hier bleiben kann.
Du meinst, ich wüsste zuviel. Verdächtig viel. Viel zu viel eigentlich. Aber es bringt nichts. Es ist nichts wert. Ich gieße mich ins Feuer wie Benzin und es passiert nichts weiter, als dass ich verbrenne und der Sauerstoff weniger wird. Und hell, ja hell wird es auch. Und warm.
Wir hauen mit der Faust auf den Tisch. War natürlich ein Fehler, gestern über den neugewonnenen Gleichmut zu schreiben. Der ist heute gleich mal weg. Zeit tickt vorbei und ist zu schnell und zu langsam zugleich. Es ist nicht auszuhalten. Da ist zu viel "vielleicht" für ein Leben.
Du meinst, ich wüsste zuviel. Verdächtig viel. Viel zu viel eigentlich. Aber es bringt nichts. Es ist nichts wert. Ich gieße mich ins Feuer wie Benzin und es passiert nichts weiter, als dass ich verbrenne und der Sauerstoff weniger wird. Und hell, ja hell wird es auch. Und warm.
Wir hauen mit der Faust auf den Tisch. War natürlich ein Fehler, gestern über den neugewonnenen Gleichmut zu schreiben. Der ist heute gleich mal weg. Zeit tickt vorbei und ist zu schnell und zu langsam zugleich. Es ist nicht auszuhalten. Da ist zu viel "vielleicht" für ein Leben.
Donnerstag, Juli 07, 2011
If I knew...
If I knew how to take you, I would have done it a long time ago, if I knew how to quell your fears, you'd be the bravest of them all. If I knew how to reach you while we're galaxies apart, I would paint your walls with the fibres of my heart. If I knew your eyes were open, I'd have tried to catch fire to light up all your nights and share with you my orange sky. Had I known that this would come, I'd never have walked this far, but here I'm standing on the edge: a little burnt, a little scarred. And if I knew how to do it, if I knew how it worked, I'd give everything I've come for, I would try to find the words. If I knew there was hope - but then it wouldn't be hope of course. It would be knowledge, would be certainty, not improvised and unrehearsed. If I knew anything at all - what would be the point? We're living in times of signs and wonders, we're believing, 'cause this is the point.
What exactly are you doing?
Me? Oh... I... uh... research?
Ok. Still 5 days to get this essay done, still no motivation whatsoever. I feel like I should take the afternoon off, after not really working on the paper for the last 2 days. Sounds like a plan. Might go back to writing later in the evening though... Who am I kidding? I'm thinking about all the things that have to go into this essay... and I kinda know what to look up and write down... I just don't do it. It sucks.
Apart from essay-blues life has given me the equanimity I wasn't even hoping for anymore. Things happen, life goes on. It is wicked how I am so non-plussed. Maybe I am just tired. You never really know. But it is something. Good or bad. It is something.
*ZzzzzzzZzzzzz*
Ok. Still 5 days to get this essay done, still no motivation whatsoever. I feel like I should take the afternoon off, after not really working on the paper for the last 2 days. Sounds like a plan. Might go back to writing later in the evening though... Who am I kidding? I'm thinking about all the things that have to go into this essay... and I kinda know what to look up and write down... I just don't do it. It sucks.
Apart from essay-blues life has given me the equanimity I wasn't even hoping for anymore. Things happen, life goes on. It is wicked how I am so non-plussed. Maybe I am just tired. You never really know. But it is something. Good or bad. It is something.
*ZzzzzzzZzzzzz*
Montag, Juli 04, 2011
Im Wahnsinn
"Am Ende werde ich aufgeben. Am Ende werde ich sagen: Nun gut, und kein Zeugnis von mir und kein anderes Herz. Am Ende werde ich aufwachen müssen und den Wahnsinn verlieren. Am Ende wirst du nicht mehr da sein."
Was die Menschen nicht wissen, ist, was passiert, wenn man den Wahnsinn verliert. Ich hänge fest zwischen Prinzipien und Gefühlen und bin in allem, was ich tue, immer beides: vernünftig und wahnsinnig. Dir muss ich das nicht mehr erzählen, du siehst es doch fast jeden Tag, du hörst ja beide Stimmen, nie nur eine. Jeder Schritt - in welche Richtung auch immer - ist ein Kampf, eine Diskussion, die immerfort in meinem Hinterkopf läuft. Die Frage ist nicht, was ich will. Denn ich will beides: Dich haben und dich freilassen, auf dich warten und dich aufgeben, einen Schritt näher 'rangehen und einen Schritt zurücktreten. Ich will beides.
Dabei ist alles mal wieder nur ein zeitliches Problem. In meinem Kopf ist alles jetzt und weigert sich, in Sequenzen geordnet zu werden. Noch ein Nachteil, wenn es kein Morgen gibt: Die Ordnung geht verloren und Heute wird Müllhalde für eine Menge von Dingen und Ereignissen, die ganz klar 24h sprengt. Ich lasse es geschehen. Im Wahnsinn ist es nicht schlecht: Alles ist wichtig, der Zufall entscheidet, was begonnen wird, was verloren geht - alles ist da. Wartet am Rand des Bewusstseins und muss mühsam zurückgedrängt werden, um ein bisschen gedanklichen Freiraum zu schaffen. Es gibt nichts hypothetisches, keine Experimente - alles ist ernst und echt und lebenswichtig - manchmal lebensgefährlich.
Wahnsinn ist gut, weil Wahnsinn bedeutet, dass ich noch an kausale Zusammenhänge glaube. Den Wahnsinn verlieren, hieße, sich nicht mehr zu wehren gegen das Fehlen von Ursache und Wirkung. Etwas, das erst eines der beiden Herzen in meiner Brust begriffen hat: Es ist, wie es ist. Wir können nichts dafür. Wir haben uns nichts verdient, nicht den Zorn höherer Mächte auf uns gezogen, sind nicht im Karma-Dispo und unser Gute-Taten-Konto ist nicht wertlos, aber unnütz. Es ist, wie es ist. Nimm hin, erdulde, ergib dich! Alles andere wäre Windmühlenkampf. Das eigene Geschick lässt sich nicht überlisten und nicht bestechen - es ist, wie es ist.
Es wäre so einfach! Wäre da nicht das andere Herz mit seiner Überzeugung, dass Sich-Ergeben Sterben heißt. Natürlich, es hat Filme gesehen, Lieder gehört, Gedichte und Romane gelesen - es ist vertraut mit den Motiven, den Figuren und Wendungen. Und wenn man nur festhält, aushält, es irgendwie auf die Heldenposition schafft, dann bekommt alles einen Tauschwert - nichts ist umsonst! Der Lauf der Dinge ist zu beeinflussen: Haltung, Intentionen, Schmerz - alles zahlt sich aus. Verdienen, erringen, herumreißen - mehr sein als eine Spielfigur auf einem unüberschaubaren Brett.
Dumm nur, dass keines Recht hat. Dumm nur, dass ich beiden nicht glauben kann. Denn der Wahnsinn ist beides: Von der Vergeblichkeit des eigenen Wollens wissen, ohne aufhören zu können; von der Notwendigkeit ausdauernden Hoffens überzeugt sein, ohne es fertig zu bringen.
Am Ende werde ich aufgeben. Oder dich kaputt schlagen. Es ist sozusagen ein philosophisches Problem.
Was die Menschen nicht wissen, ist, was passiert, wenn man den Wahnsinn verliert. Ich hänge fest zwischen Prinzipien und Gefühlen und bin in allem, was ich tue, immer beides: vernünftig und wahnsinnig. Dir muss ich das nicht mehr erzählen, du siehst es doch fast jeden Tag, du hörst ja beide Stimmen, nie nur eine. Jeder Schritt - in welche Richtung auch immer - ist ein Kampf, eine Diskussion, die immerfort in meinem Hinterkopf läuft. Die Frage ist nicht, was ich will. Denn ich will beides: Dich haben und dich freilassen, auf dich warten und dich aufgeben, einen Schritt näher 'rangehen und einen Schritt zurücktreten. Ich will beides.
Dabei ist alles mal wieder nur ein zeitliches Problem. In meinem Kopf ist alles jetzt und weigert sich, in Sequenzen geordnet zu werden. Noch ein Nachteil, wenn es kein Morgen gibt: Die Ordnung geht verloren und Heute wird Müllhalde für eine Menge von Dingen und Ereignissen, die ganz klar 24h sprengt. Ich lasse es geschehen. Im Wahnsinn ist es nicht schlecht: Alles ist wichtig, der Zufall entscheidet, was begonnen wird, was verloren geht - alles ist da. Wartet am Rand des Bewusstseins und muss mühsam zurückgedrängt werden, um ein bisschen gedanklichen Freiraum zu schaffen. Es gibt nichts hypothetisches, keine Experimente - alles ist ernst und echt und lebenswichtig - manchmal lebensgefährlich.
Wahnsinn ist gut, weil Wahnsinn bedeutet, dass ich noch an kausale Zusammenhänge glaube. Den Wahnsinn verlieren, hieße, sich nicht mehr zu wehren gegen das Fehlen von Ursache und Wirkung. Etwas, das erst eines der beiden Herzen in meiner Brust begriffen hat: Es ist, wie es ist. Wir können nichts dafür. Wir haben uns nichts verdient, nicht den Zorn höherer Mächte auf uns gezogen, sind nicht im Karma-Dispo und unser Gute-Taten-Konto ist nicht wertlos, aber unnütz. Es ist, wie es ist. Nimm hin, erdulde, ergib dich! Alles andere wäre Windmühlenkampf. Das eigene Geschick lässt sich nicht überlisten und nicht bestechen - es ist, wie es ist.
Es wäre so einfach! Wäre da nicht das andere Herz mit seiner Überzeugung, dass Sich-Ergeben Sterben heißt. Natürlich, es hat Filme gesehen, Lieder gehört, Gedichte und Romane gelesen - es ist vertraut mit den Motiven, den Figuren und Wendungen. Und wenn man nur festhält, aushält, es irgendwie auf die Heldenposition schafft, dann bekommt alles einen Tauschwert - nichts ist umsonst! Der Lauf der Dinge ist zu beeinflussen: Haltung, Intentionen, Schmerz - alles zahlt sich aus. Verdienen, erringen, herumreißen - mehr sein als eine Spielfigur auf einem unüberschaubaren Brett.
Dumm nur, dass keines Recht hat. Dumm nur, dass ich beiden nicht glauben kann. Denn der Wahnsinn ist beides: Von der Vergeblichkeit des eigenen Wollens wissen, ohne aufhören zu können; von der Notwendigkeit ausdauernden Hoffens überzeugt sein, ohne es fertig zu bringen.
Am Ende werde ich aufgeben. Oder dich kaputt schlagen. Es ist sozusagen ein philosophisches Problem.
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint...
Das Laptopnetzteil liegt zu Hause, auf Herzebene probt man den Bruch und Leipzig regnet nach, was Bangor nicht geschafft hat. So ist es. Heute ist kein Arbeitstag in dem Sinne. Heute wird liegen gelassen. Es muss. Herz tut weh, Magen macht neuerdings Parkour und die Augen brennen vor Müdigkeit. Was haben wir heute gelernt? Man weiß es noch nicht, es ist noch keine gesicherte Erkenntnis gewonnen, nur eine Hand voll Hypothesen und die Gewissheit, dass der Wahnsinn wartet.
Abonnieren
Posts (Atom)