Yeeha! Nur noch eine einzige Klausur. Griechisch.
Mittwoch nach Lateingrammatik war ich erstmal am Ende meiner psychischen Kräfte angelangt. Es passte einfach nichts zusammen und wollte nichts mehr in mein Hirn rein und der Englischvortrag kam ja noch und schlechtes Wetter war, glaub ich, auch. Ich bin jedenfalls nach Hause, hab den Vortrag noch so weit fertig gemacht und war viel zu früh damit am Ende. Um kurz nach drei hielt ich es dann nicht mehr zu Hause aus, sodass ich heillos verfrüht zu meinem 17.15uhr-Seminar fuhr. Und da saß ich dann. Im Brühl. Irgendwann kamen die versprengten Reste unserer Seminarteilnehmer - denn nach der Klausur kommt natürlich kaum noch jemand - nur eine Fehlt: Die werte Dozentin nämlich.
Wir lassen uns davon erstmal nicht irritieren und halten gepflegten Small talk in unserer 10er Runde. Knapp 15 Minuten zu spät - Carina will gerade gehen - trifft sie dann doch ein. Ich bin natürlich erleichtert, den Vortrag nicht umsonst vorbereitet zu haben und teile die 4 verschiedenen Handouts aus. Frau Müller entschuldigt sich wortreich und recht außer Atem, hat aber die Noten der Klausur dabei und sagt kurz erstmal - noch völlig breathless - die 5 Kursbesten an. Völlig unerwarteter Weise bin ich auch darunter. Ist also doch in diesem verdammten Klausurensumpf etwas richtig gelaufen? Daran hatte ich ja schon fast nicht mehr geglaubt.
Der Vortrag ist dann auch egal, geht eben so dahin. Dann trägt Fr. Müller die amüsantesten Antwortmöglichkeiten vor und... ja... Ende. Jeder holt sich seine Note ab und endlich vorbei, vorbei, alles vorbei.
1,3. Niemals. Nein, nie hätte ich das gedacht! Da war doch so vieles... aber es soll mir Recht sein, natürlich^^.
Samstag Griechisch. Fast geschafft.
Die Frage des Tages kam Übrigens von Herrn Welz: "Was haben wir gelernt?"... ja, was eigentlich? Was habe ich in diesem Einführungskurs für Textanalyse neues gelernt? Nicht viel. Grundlagen wiederholt, Epochenkenntnisse vertieft. Interessante Dinge gelesen.
Aber ich glaube inzwischen tatsächlich, dass es bei diesen 6 Klausuren gar nicht unbedingt darum ging, unseren Lernfortschritt zu belegen, sondern allein darum, unsere Belastbarkeit zu testen. Here I am and I stand so tall.
Ich freue mich wahnsinnig aufs nächste Semester! Nicht zu fassen. Wahnsinnig. Auch auf Latein Grammatik II.
Donnerstag, Januar 31, 2008
Montag, Januar 28, 2008
"Wenn Sie das küssen einstellen,
können wir pünktlich abfahren!", feiner Moment gestern im Zug. Am Bahnhof in Dessau hab ich Alexandra getroffen, die mir auf der Zugfahrt dann dies und das erzählte und die schon mächtig sächselt, muss ich sagen.
Jetzt bin ich gerade von der Philologieklausur rein und hab ein gutes Gefühl. Ich war dann doch ganz gut vorbereitet und bin dadurch schon mal für morgen(Lektüre und Englisch Analyse) vormotiviert.
Aber jetzt muss ich weiter lernen. Noch 5 Tage, dann ist alles vorbei!
Jetzt bin ich gerade von der Philologieklausur rein und hab ein gutes Gefühl. Ich war dann doch ganz gut vorbereitet und bin dadurch schon mal für morgen(Lektüre und Englisch Analyse) vormotiviert.
Aber jetzt muss ich weiter lernen. Noch 5 Tage, dann ist alles vorbei!
Mittwoch, Januar 23, 2008
How I was born and lived to tell
Wenn wir also - jeder für sich - ein Flämmchen Seele*) sind, könnten wir dann nicht ebensogut ein Inferno werden, wenn wir aufeinander treffen? Könnten wir nicht bei all dem Jubeln und Aufzehren und Vergehen wunderbar sein?
Here I am and I stand so tall. Heute Kulturklausur. Mh. Ich schätze, ich habe bestanden. Viel mehr kann ich dazu noch gar nicht sagen. Es ging eben. Ging und geht weiter voran jetzt. Jane Austen, Philologie, Grammatik. Das wechselt sich beständig ab, bis ich mit Caesar im Ohr einschlafe. Heute dann Vorbesprechung für den Vortrag im Englischseminar nächste Woche. Dem seh ich inzwischen relativ optimistisch entgegen. Das wird ne schöne Sache.
Hauptaufgabe für den Rest des Abends? Alle Fakten der Englischen Geschichte, die ich mir mit Mühe und Not eingeprägt habe aus meinem Kopf vertreiben und fein die antike Literaturgeschichte lernen. Und ich darf bereits ein erste Fazit ziehen: Wenn auch sonst nicht viel, hab ich doch ne Menge über Lerndisziplin gelernt und erfahren. Und dass man sich sofort besser fühlt, wenn die Menschen um einen herum sich stressen.
Nur unser Herz schlägt uns wach. Es allein klopft nächtelang an unsere Türen, die offen stehen in der steten Erwartung, dass da einer kommt oder eine, die wir zwar noch nicht kennen, aber doch erkennen werden.
Nur unser Herz schlägt uns wach. Und das Rauschen unseres Lebens - fast wie das Meer - flüstert von Dingen, die wir jetzt wahrscheinlich noch gar nicht verstehen.
Here I am and I stand so tall. Heute Kulturklausur. Mh. Ich schätze, ich habe bestanden. Viel mehr kann ich dazu noch gar nicht sagen. Es ging eben. Ging und geht weiter voran jetzt. Jane Austen, Philologie, Grammatik. Das wechselt sich beständig ab, bis ich mit Caesar im Ohr einschlafe. Heute dann Vorbesprechung für den Vortrag im Englischseminar nächste Woche. Dem seh ich inzwischen relativ optimistisch entgegen. Das wird ne schöne Sache.
Hauptaufgabe für den Rest des Abends? Alle Fakten der Englischen Geschichte, die ich mir mit Mühe und Not eingeprägt habe aus meinem Kopf vertreiben und fein die antike Literaturgeschichte lernen. Und ich darf bereits ein erste Fazit ziehen: Wenn auch sonst nicht viel, hab ich doch ne Menge über Lerndisziplin gelernt und erfahren. Und dass man sich sofort besser fühlt, wenn die Menschen um einen herum sich stressen.
Nur unser Herz schlägt uns wach. Es allein klopft nächtelang an unsere Türen, die offen stehen in der steten Erwartung, dass da einer kommt oder eine, die wir zwar noch nicht kennen, aber doch erkennen werden.
Nur unser Herz schlägt uns wach. Und das Rauschen unseres Lebens - fast wie das Meer - flüstert von Dingen, die wir jetzt wahrscheinlich noch gar nicht verstehen.
Dienstag, Januar 22, 2008
Waiting for Elvis
Das ist eine Phrase, die für grüne Wände steht und für beinahe Sommer, für Stagnation und Signallippenstift. Warum weiß ich selbst nicht mehr so genau. Denn nichts davon war auf dem Foto drauf, das so hieß.
Ist jetzt vielleicht auch nicht so wichtig. Morgen geht es los. Die erste Klausur. Kulturstudien. Mh, mh... I won't spoil anything. (Ja gut eins: St. Andrew's Day ist der 23.4.)
Waiting for Elvis. Morgen. Da ist dann auch alles andere egal. Hauptsache es geht endlich, endlich los.
Heute Lektüre Probeklausur. Geht. Echt.
Nur noch Lektüre und Philologie. Dann fertig. Für immer und ewig. Bis zum nächsten mal.
Ist jetzt vielleicht auch nicht so wichtig. Morgen geht es los. Die erste Klausur. Kulturstudien. Mh, mh... I won't spoil anything. (Ja gut eins: St. Andrew's Day ist der 23.4.)
Waiting for Elvis. Morgen. Da ist dann auch alles andere egal. Hauptsache es geht endlich, endlich los.
Heute Lektüre Probeklausur. Geht. Echt.
Nur noch Lektüre und Philologie. Dann fertig. Für immer und ewig. Bis zum nächsten mal.
Freitag, Januar 18, 2008
Don't say I never told you so, 'cause I told you so.
MTV added Sara Bareilles's new Video!
Ich sags wirklich nur ungern, aber - das erzähl ich hier ja seit Monaten. Diese Frau wird ganz groß. Wer noch dran zweifelt, darf sichs gern anschauen:
Online zu finden ist die gute Frau hier.
Ich sags wirklich nur ungern, aber - das erzähl ich hier ja seit Monaten. Diese Frau wird ganz groß. Wer noch dran zweifelt, darf sichs gern anschauen:
Online zu finden ist die gute Frau hier.
Sonntag, Januar 13, 2008
And I wore blue.
Unheimlich ist das. Wie einen die Unsicherheit hinterrücks überfällt. Schon vorgestern Nacht. Ich weiß nicht mehr, wo das hingehen soll. Oder weiß es schon und weiß, dass das nicht geht. Und nicht mal ginge, wenn es ginge. Das ist jetzt schon auf mehr als zwei Ebenen kompliziert. I was swallowing panic.
Nicht ertrinken. Jetzt noch nicht. Weiter kann ich kaum denken. Meine Schritte - egal in welche Richtung - stoppen bereits nach einigen Metern. Ich glaube, ich laufe Kreise. Rudere hektisch winkend zwischen den Gezeiten umher und will vielleicht doch gar nicht an Land.
Nicht ertrinken. Nicht erst jetzt. Das hätte schon früher kommen müssen. Der Moment ist verpasst und kommt so schnell wohl nicht zurück. Die Wände schwanken ja kaum noch. Da ist doch nicht. Das ist doch nicht. Nicht mal ein Tunnel. Gar nichts.
Nicht ertrinken. Warum nicht? Und ich hätte nicht einmal eine Retrospektive, nicht mal das. Nicht einen lausigen letzten Herzschlag an dieses Rauschen. Flying under the radar. Ich bin nicht mehr ortbar. Und die Eisberge ziehen unbeachtet an mir vorbei.
Hungry hands turn soft and old.
Wir sind am Totpunkt angelangt. Ich weiß auch schon nicht mehr, was ich Dienstag da gewollt hätte. Was ich. Weiß nicht. Wen. Totpunkt. Nulllinie. Aus.
Nicht ertrinken. Jetzt noch nicht. Weiter kann ich kaum denken. Meine Schritte - egal in welche Richtung - stoppen bereits nach einigen Metern. Ich glaube, ich laufe Kreise. Rudere hektisch winkend zwischen den Gezeiten umher und will vielleicht doch gar nicht an Land.
Nicht ertrinken. Nicht erst jetzt. Das hätte schon früher kommen müssen. Der Moment ist verpasst und kommt so schnell wohl nicht zurück. Die Wände schwanken ja kaum noch. Da ist doch nicht. Das ist doch nicht. Nicht mal ein Tunnel. Gar nichts.
Nicht ertrinken. Warum nicht? Und ich hätte nicht einmal eine Retrospektive, nicht mal das. Nicht einen lausigen letzten Herzschlag an dieses Rauschen. Flying under the radar. Ich bin nicht mehr ortbar. Und die Eisberge ziehen unbeachtet an mir vorbei.
Hungry hands turn soft and old.
Wir sind am Totpunkt angelangt. Ich weiß auch schon nicht mehr, was ich Dienstag da gewollt hätte. Was ich. Weiß nicht. Wen. Totpunkt. Nulllinie. Aus.
Freitag, Januar 11, 2008
Caesar Halbzeit.
Ich bin nun zu Hälfte durch Cäsar durch und bin trotz 1549 übersetzter Wörter noch nicht so richtig weit vorne mit dabei... Dafür Moon Tiger so gut wie fertig und auch Jane Austen jetzt auf de, besten Weg.
Mein kleines Hühnchen zieht um, in eine Straße, die so bunt ist, dass es zu ihm passt und ich frag mich noch kurz, ob das jetzt wohl heißt, dass ich von Akens nächtlichen Straßen Abschied nehmen muss. Nächstes Wochenende ist wahrscheinlich Einweihungsfeier. Toll.
Morgen Abend hoffentlich Pokern. Heute erstmal nur übersetzen, lesen, lernen. Lastet mich ehrlich gesagt auch vollkommen aus.
Ach und: Mittwochemorgen in der HTWK ist ein leicht surreales Erlebnis, jedes Mal auf Neue. Diese Woche inklusive Stuckdecke, Kaffee und mitleidigem GutenMorgenLächeln.
Mein kleines Hühnchen zieht um, in eine Straße, die so bunt ist, dass es zu ihm passt und ich frag mich noch kurz, ob das jetzt wohl heißt, dass ich von Akens nächtlichen Straßen Abschied nehmen muss. Nächstes Wochenende ist wahrscheinlich Einweihungsfeier. Toll.
Morgen Abend hoffentlich Pokern. Heute erstmal nur übersetzen, lesen, lernen. Lastet mich ehrlich gesagt auch vollkommen aus.
Ach und: Mittwochemorgen in der HTWK ist ein leicht surreales Erlebnis, jedes Mal auf Neue. Diese Woche inklusive Stuckdecke, Kaffee und mitleidigem GutenMorgenLächeln.
Sonntag, Januar 06, 2008
Es geht voran! --- Kleine Ansammlung von Seltsamkeiten
Beim Unikram sind deutliche Fortschritte festzustellen, wenn auch vielleicht nicht ganz so deutlich, wie ich mir das wünsche. Cato ist fertig. Penelope Lively so gut wie durch. Caesar angefangen. Britische Geschichte auch. Jetzt muss ich mich nur noch der verehrten Frau Austen widmen...
Gestern Abend. Ich hatte gerade mit dem ersten Kapitel Caesar abgeschlossen und ein bisschen im O'Driscoll gelesen, als Christian anrief, der in der Stadt war und sich mit Hendrik, Manu und mir auf nen Kaffee oder ein Bier treffen wollte. Also bin ich los in die Stadt, Christian und Hendrik ein Frohes neues Jahr wünschend, ohne daran zu denken, dass wir dieses ja höchst gemeinsam begrüßten(Ich sags euch, diese alten Sprachen kosten Hirnzellen!). Um 23 Uhr, nachdem wir die beiden anderen ins Kino entlassen hatten, mit Manu zur Bahn gelaufen, der dann Richtung Julia fuhr. Ich machte mich also regelrecht beschwingt zum Wohnheim auf und wollte dort meine Theorie - dass die Tür nicht richtig schließt und jederzeit von außen geöffnet werden kann - bestätigen...
Aber dann kam alles ganz anders.
Als ich nämlich die Stufen zur Tür erklomm, sah ich jemanden bei den Briefkästen stehen, was mich irgendwie davon abhielt, das übliche Zeremoniell des Schlüsselkarteeinsteckens unter den Tisch fallen zu lassen. Als ich dann in das anheimelnde Neonlicht des Wohnheims trat, erkannte ich den jungen Mann vor den Briefkästen auch. Er war zur gleichen Zeit eingezogen wie ich, wir sahen uns gelegentlich im Treppenhaus oder wenn ich durch Grünau spazierte und er - wahrscheinlich ganz seinem Sportstudium entsprechend - an mir vorbeijoggte. Er fragte mich jedenfalls, ob ich was über die aufgebrochenen Briefkästen wisse und da sah ich auch, dass er mehrere amtlichaussehende zerrupfte Briefe und eine arg mitgenommene Weihnachtskarte in der Hand hielt, außerdem baumelte uns die Tür seines Postfachs schon bedenklich entgegen.
Wir unterhielten uns kurz über das Problem, von dem ich ja auch betroffen war, ich gab meine Türtheorie zum Besten und er sagte etwas vages von Umzugsplänen. Seltsam war das. Wie wir uns über Monate hier und da über den Weg laufen(wenn ichs mir recht überlege, war er auch im Studentenwerk als wir Manus Bafögantrag wegbrachten) und mal ein flüchtig hingeworfenes "Hallo" tauschen und uns dann in 2 Sätzen plötzlich doch bekannt sind. Unbewusst hatte ich mit diesem Menschen meinen Studienbeginn geteilt. Als ich mir zum ersten Mal die Wohnung anschaute, traf ich ihn an der Eingangstür, dann sah ich ihn bei der Immatrikulationsfeier, ein wenig später als ich auf die Bahn wartete, im November irgendwo in Lausen beim Joggen... und weil mir das in den 15 Sekunden Fahrstuhlfahrt nach diesem kurzen Gespräch plötzlich bewusst wurde, hab ich ihm heute ein Zettelchen in den ramponierten Briefkasten gesteckt. Und ihm viel Glück bei der Wohnungssuche gewünscht.
Auch noch seltsam: Heute ja kurzer Kaffeeausflug und da ist mir doch in der Bahn jemand begegnet. Den ich nicht auf Anhieb einordnen konnte. Zuerst durchforstete ich den Jahrgang, der in der Schule unter mir war, stoß aber nicht auf das gesuchte Gesicht - das in der Zwischenzeit schon wieder irgendwohin enteilt war -, dann ging ich meine Englischseminare durch, aber auch dort war sie nicht zu finden, ich resignierte also bereits und widmete mich wieder meinem Hörbuch, als es plötzlich - meiner Ansicht nach für alle Umstehenden hörbar - "Klick" machte: Latein! Latein! Daran hatte ich echt nicht gedacht. Stellt sich also heraus, das Mädel sitzt mit mir in Latein und ist eine von denen, die Dienstags immer früher gehen...
Da war ich nun wieder vollauf zufrieden mit meinen geistigen Fähigkeiten. Zumindest eine Weile. Bis ich den obengenannten Zettel unterschreiben will... Ich hab meinen Namen vergessen! Ich sitze 2 Minuten lang so da und starre auf das Blatt und bin so entgeistert, dass ich das vergessen kann, dass mir gar nicht die Idee kommt, vielleicht auf meinen Ausweis zu schauen. Muss ich auch nicht. Denn nach 2 Minuten ungeschönter Ahnungslosigkeit kommt auch der zurück(ich sag ja, diese alten Sprachen...). Sachen gibts!
Und das, obwohl ich doch letztens erst meine Bruderliebe dadurch zum Ausdruck brachte, dass ich rohen Fisch mit Mango aß - ja, mein Brüderchen hatte Sushi gemacht! Was ich erstmal immer vorbehaltlos toll finde. Es gibt nur ein paar kleine Probleme: Seetang, Meerrettich und Fisch. Wobei ich bereit bin über ersteres und letzteres hinwegzusehen und mittleres auszusparen. Ich zeigte jedenfalls guten Willen und ermunterte meinen Bruder weiterhin auf Entdeckungsreise in Fungs Küche zu gehen - ich bin immer begeistert, wenn jemand anderes kocht!
Sonst so? Ich hab mich schon wieder verdächtig lange hier aufgehalten, werde jetzt noch ein bisschen für Englisch lesen und mich auf morgen freuen: Menschen, die alle einen an der Klatsche haben! Yeeha!
Gestern Abend. Ich hatte gerade mit dem ersten Kapitel Caesar abgeschlossen und ein bisschen im O'Driscoll gelesen, als Christian anrief, der in der Stadt war und sich mit Hendrik, Manu und mir auf nen Kaffee oder ein Bier treffen wollte. Also bin ich los in die Stadt, Christian und Hendrik ein Frohes neues Jahr wünschend, ohne daran zu denken, dass wir dieses ja höchst gemeinsam begrüßten(Ich sags euch, diese alten Sprachen kosten Hirnzellen!). Um 23 Uhr, nachdem wir die beiden anderen ins Kino entlassen hatten, mit Manu zur Bahn gelaufen, der dann Richtung Julia fuhr. Ich machte mich also regelrecht beschwingt zum Wohnheim auf und wollte dort meine Theorie - dass die Tür nicht richtig schließt und jederzeit von außen geöffnet werden kann - bestätigen...
Aber dann kam alles ganz anders.
Als ich nämlich die Stufen zur Tür erklomm, sah ich jemanden bei den Briefkästen stehen, was mich irgendwie davon abhielt, das übliche Zeremoniell des Schlüsselkarteeinsteckens unter den Tisch fallen zu lassen. Als ich dann in das anheimelnde Neonlicht des Wohnheims trat, erkannte ich den jungen Mann vor den Briefkästen auch. Er war zur gleichen Zeit eingezogen wie ich, wir sahen uns gelegentlich im Treppenhaus oder wenn ich durch Grünau spazierte und er - wahrscheinlich ganz seinem Sportstudium entsprechend - an mir vorbeijoggte. Er fragte mich jedenfalls, ob ich was über die aufgebrochenen Briefkästen wisse und da sah ich auch, dass er mehrere amtlichaussehende zerrupfte Briefe und eine arg mitgenommene Weihnachtskarte in der Hand hielt, außerdem baumelte uns die Tür seines Postfachs schon bedenklich entgegen.
Wir unterhielten uns kurz über das Problem, von dem ich ja auch betroffen war, ich gab meine Türtheorie zum Besten und er sagte etwas vages von Umzugsplänen. Seltsam war das. Wie wir uns über Monate hier und da über den Weg laufen(wenn ichs mir recht überlege, war er auch im Studentenwerk als wir Manus Bafögantrag wegbrachten) und mal ein flüchtig hingeworfenes "Hallo" tauschen und uns dann in 2 Sätzen plötzlich doch bekannt sind. Unbewusst hatte ich mit diesem Menschen meinen Studienbeginn geteilt. Als ich mir zum ersten Mal die Wohnung anschaute, traf ich ihn an der Eingangstür, dann sah ich ihn bei der Immatrikulationsfeier, ein wenig später als ich auf die Bahn wartete, im November irgendwo in Lausen beim Joggen... und weil mir das in den 15 Sekunden Fahrstuhlfahrt nach diesem kurzen Gespräch plötzlich bewusst wurde, hab ich ihm heute ein Zettelchen in den ramponierten Briefkasten gesteckt. Und ihm viel Glück bei der Wohnungssuche gewünscht.
Auch noch seltsam: Heute ja kurzer Kaffeeausflug und da ist mir doch in der Bahn jemand begegnet. Den ich nicht auf Anhieb einordnen konnte. Zuerst durchforstete ich den Jahrgang, der in der Schule unter mir war, stoß aber nicht auf das gesuchte Gesicht - das in der Zwischenzeit schon wieder irgendwohin enteilt war -, dann ging ich meine Englischseminare durch, aber auch dort war sie nicht zu finden, ich resignierte also bereits und widmete mich wieder meinem Hörbuch, als es plötzlich - meiner Ansicht nach für alle Umstehenden hörbar - "Klick" machte: Latein! Latein! Daran hatte ich echt nicht gedacht. Stellt sich also heraus, das Mädel sitzt mit mir in Latein und ist eine von denen, die Dienstags immer früher gehen...
Da war ich nun wieder vollauf zufrieden mit meinen geistigen Fähigkeiten. Zumindest eine Weile. Bis ich den obengenannten Zettel unterschreiben will... Ich hab meinen Namen vergessen! Ich sitze 2 Minuten lang so da und starre auf das Blatt und bin so entgeistert, dass ich das vergessen kann, dass mir gar nicht die Idee kommt, vielleicht auf meinen Ausweis zu schauen. Muss ich auch nicht. Denn nach 2 Minuten ungeschönter Ahnungslosigkeit kommt auch der zurück(ich sag ja, diese alten Sprachen...). Sachen gibts!
Und das, obwohl ich doch letztens erst meine Bruderliebe dadurch zum Ausdruck brachte, dass ich rohen Fisch mit Mango aß - ja, mein Brüderchen hatte Sushi gemacht! Was ich erstmal immer vorbehaltlos toll finde. Es gibt nur ein paar kleine Probleme: Seetang, Meerrettich und Fisch. Wobei ich bereit bin über ersteres und letzteres hinwegzusehen und mittleres auszusparen. Ich zeigte jedenfalls guten Willen und ermunterte meinen Bruder weiterhin auf Entdeckungsreise in Fungs Küche zu gehen - ich bin immer begeistert, wenn jemand anderes kocht!
Sonst so? Ich hab mich schon wieder verdächtig lange hier aufgehalten, werde jetzt noch ein bisschen für Englisch lesen und mich auf morgen freuen: Menschen, die alle einen an der Klatsche haben! Yeeha!
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