Ich sitze im Wohnzimmer. Die Beleuchtung ist indirekt. Im Hintergrund läuft bewusstseinserweiternde Indiemusik. Maria und Marcel laufen durch die Wohnung, als gelte es, eine bestimmte Entfernung zurückzulegen. Und mein Herz stößt plötzlich bei jeder Bewegung gegen meinen Brustkorb. Sophie würde sagen, das ist nur der Kaffee und ich würde nicht sagen, dass meine Hände nur deshalb so zittern, weil es mir so schwer fällt, nicht nach ihren zu greifen. Alternativ würde ich auch zu Drogen, Tanzen, Drinks, Singen oder Sex nicht nein sagen. Lasse das Wort 'Sehnsucht' über meinte Zunge gleiten und weiß, dass ich es in diesem Moment bin. Süchtig nach Sucht. Nach Rausch. "Mehrmehrmehr!" schreit das volleyballgroße Pulsieren, das sich durch Faustschläge und Hüpfen nicht abstellen lässt. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Schiebe die Frau vor mir beiseite, um sie nicht in einem Augenblick der Unbedachtheit niederzubrennen. Wo ich sie anfasse, leuchtet ihre Haut rot auf - "versengt" denke ich. Und muss laufen, muss weg, muss in Bewegung sein, um mir einreden zu können, schon hinter der nächsten Ecke könnte jemand, könnte etwas sein, dem ich all das antun kann, was meine vier Wände sprengen würde. Feuerfest.
Die Installation, die sie hier sehen, heißt: Vergeblichkeit. Ich habe Tonnen, habe tausende Kubikmeter dessen in den Händen, was ich als einziges so richtig gut kann. Und muss es alles alleine mit mir herumtragen, weil eure Beine schon brechen, wenn ich es euch nur zeige.
Ich brenne, ich brenne und leuchte nicht und heize nicht. Ich brenne. Vergeblich.
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Oh, das ist in der Tat sehr dramatisch und ... etwas zu kryptisch, vielleicht aber so gewollt?
AntwortenLöschenHach, ich bin für tiefgreifende Gespräche... Balkon, Donnerstag? ;D
Eine Momentaufnahme. Nicht mehr. Nicht weniger. Und Donnerstag das Meiste wohl schon vorbei. Aber vielleicht trotzdem. Mal sehen.
AntwortenLöschenAnna